„Lebe mietfrei in seinem Kopf“: Deutsche Fans pfeifen Darts-Star Littler aus
Darts-Weltmeister Luke Littler hat sich nach seiner Social-Media-Attacke gegen Deutschlands Nummer eins Martin Schindler uneinsichtig gezeigt. Schindler verabschiedete sich derweil bereits im Achtelfinale aus der EM.
„Ich habe viele Leute gesehen, die gesagt haben, es sei ein Kompliment gewesen – vielleicht war ich im Unrecht, vielleicht nicht“, sagte der 18-Jährige nach seinem Auftakterfolg bei der EM in Dortmund. „Ich habe mich nur gefragt: Warum erwähnt er mich? Und dann habe ich etwas gepostet.“
Schindler hatte nach seiner Niederlage gegen William O’Connor am vergangenen Wochenende bei der German Darts Championship in Hildesheim in einem Interview mit „Darts News“ gesagt: „Er war gnadenlos, er war sehr stark im Scoring mit 180ern und 140ern. Aber dann hat er ein paar Chancen ausgelassen und mir war klar, dass er dieses Niveau nicht halten würde – nicht einmal Luke Littler kann das – und das tat er auch nicht.“
Darts-EM in Dortmund: Littler-Zoff mit Martin Schindler
Littler nahm das Statement negativ auf und reagierte via Social Media mit dem Kommentar: „Ich lebe mietfrei in seinem Kopf.“ Gemeint war damit Schindler, mit dem der Engländer nach eigenen Angaben seither noch nicht gesprochen hat. Vor den deutschen Fans in Dortmund stand Littler nun wieder im Mittelpunkt – begleitet von vereinzelten Pfiffen und Buh-Rufen. „Ich habe Schlimmeres erwartet“, sagte er.
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Zu seinem Umgang mit sozialen Medien meinte Littler: „Ich müsste dem Ganzen wahrscheinlich nicht so viel Aufmerksamkeit schenken. Aber ich bin jung und mache das trotzdem – ich bin immer auf Social Media und muss das irgendwie tun.“
Schindler scheitert im Achtelfinale
Schindler ist in Dortmund im Achtelfinale ausgeschieden. Die deutsche Nummer eins unterlag in der Westfalenhalle in der Runde der letzten 16 dem Engländer Ryan Joyce mit 7:10. Damit ist von den drei deutschen Teilnehmern nur noch Ricardo Pietreczo dabei, der Berliner bekam es am Abend mit dem Vorjahresfinalisten Jermaine Wattimena (Niederlande) zu tun.

Schindler machte sich durch seine schlechte Check-out-Quote von nur knapp 26 Prozent das Leben schwer. Der Weltranglisten-17. gewann das erste Leg, lief danach aber stets einem Rückstand hinterher. Zum 3:3 konnte er noch ausgleichen, näher als bis zum 5:6 und 7:8 kam er trotz eines besseren Drei-Dart-Durchschnitts nicht heran.
Am Donnerstag hatte der Strausberger im sechsten Anlauf sein erstes Spiel bei einer EM gewonnen. Im dramatischen Erstrundenmatch bezwang der 29-Jährige den Engländer Dave Chisnall (6:5).
Pietreczko letzter verbliebener Deutscher
Niko Springer war am Freitagabend in Runde eins gegen Wattimena ausgeschieden. Pietreczko hatte zum Auftakt überraschend Team-Weltmeister Josh Rock aus Nordirland ausgeschaltet (6:4), Schindler war gegen den Engländer Dave Chisnall (6:5) erfolgreich gewesen.
Zwei Deutsche hatten es bei der Europameisterschaft noch nie ins Achtelfinale geschafft. Das beste Ergebnis eines Spielers aus Deutschland fuhr Max Hopp 2018 mit dem Einzug ins Halbfinale ein. In Dortmund geht es um ein Preisgeld von insgesamt 600.000 Pfund. (dpa/sd)
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