Der Beste aller Zeiten? Zehnkampf-Held Neugebauer hat noch lange nicht genug
Er ist der neue Star der deutschen Leichtathletik: Zehnkampf-Gigant Leo Neugebauer (24) holte bei der WM in Tokio nach einem überragenden Wettkampf Gold. Zwei Tage lang ackerte er sich durch zehn Disziplinen, schob sich mit furiosen Würfen an die Spitze und rettete schließlich mit schmerzverzerrtem Gesicht beim 1500-Meter-Lauf seinen Vorsprung ins Ziel. „Meine Beine haben auf den letzten 50 Metern so zugemacht, das habe ich noch nie so gespürt. Aber ich wusste, dass es gereicht hat, und ich bin mega happy. Hey, ich habe es geschafft, das ist alles, was zählt“, jubelte er.
Nach seinem Gold-Triumph wolle er „erst mal feiern“, sagte Leo über seine Pläne nach seinem Gold-Triumph, und natürlich wird sich der Sushi-Fan noch ausgiebig Tokio anschauen: „einfach die Stadt genießen“ und „eine coole Zeit“ haben. Und dann geht es für Deutschlands Zehnkampf-Helden auch schon bald wieder ins Training. Die nächsten Ziele warten: ganz besonders Olympia 2028 in Los Angeles.
Olympia ist große Fernziel von Leo Neugebauer
Deutscher Rekord, Olympia-Silber in Paris und jetzt WM-Gold – was kann da jetzt noch kommen? „Ich habe keine Ahnung“, sagte Neugebauer und lachte. Aber natürlich ist der Stuttgarter spätestens jetzt einer der ganz großen Hoffnungsträger in der Leichtathletik mit Blick auf L.A., zumal die Spiele ja in seiner Wahlheimat USA stattfinden. Und mit dann 28 Jahren wird der Modellathlet im besten Zehnkampf-Alter sein. Aber Tokio hat auch gezeigt: Im Schatten von Neugebauer wächst eine neue, hoffnungsvolle Generation heran, die bei Olympia für Furore sorgen könnte.
Jung, selbstbewusst und mit klaren Zielen – wie etwa Silber-Hammerwerfer Merlin Hummel (23 Jahre), Siebenkämpferin Sandrina Sprengel (21), die unbekümmert auf Platz fünf stürmte, Diskuswerfer Mika Sosna (22) oder Hürden-Supertalent Owe Fischer-Breiholz (21). Der U23-Europameister wurde auf seinem Weg ins Finale nur von einer Muskelverletzung gestoppt. „Das Team ist jung und dynamisch“, sagte Kugel-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye, für die es diesmal nicht zu einer Medaille reichte, die aber immer noch erst 26 Jahre alt ist.
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Den steinigen Weg vom Top-Talent zum Star hat Neugebauer längst bestritten. Und trotzdem geht wohl noch mehr. „Er könnte besser sein als jeder, der jemals Zehnkampf gemacht hat“, sagte sein Trainer Jim Garnham dem „Münchner Merkur“. Aber erst einmal wird gefeiert. (sid/mp)
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