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Sanitäter und Ersthelfer kümmern sich um einen gestürzten Skispringer.
  • Der Norweger Daniel Andre Tande war einer von mehreren Skispringern die in Planica stürzten.
  • Foto: imago/ZUMA Wire

„Da humpeln Leute raus“: Chaos-Springen mit Verletzten abgebrochen

Viele Stürze, viel Wind: Die DSV-Adler landen beim Abbruchspringen in Planica nur auf Rang sechs, der Sieg geht an Österreich.

Weltmeister Timi Zajc trug eine Schlinge um seinen verletzten Arm, Giovanni Bresadola war bereits auf dem Weg ins Krankenhaus: Nach einer Sturzserie im letzten Teamwettkampf der Saison war Stefan Horngacher das schlechte deutsche Ergebnis beinahe egal. „Teilweise humpeln die Leute da unten raus. Ich bin froh, dass wir verletzungsfrei geblieben sind“, sagte der Skisprung-Bundestrainer im ZDF nach dem sechsten Platz unter den neun Teams.

Es gab viele Stürze – manche Springer sind schwerer verletzt

Auf der riesigen Letalnica-Schanze sammelten Andreas Wellinger, Karl Geiger, Stephan Leyhe und Pius Paschke 726,6 Punkte, der Sieg ging an Österreich (803,8 Punkte) vor Gastgeber Slowenien (793,3) und Norwegen (770,6). Aufkommender Wind verhinderte einen zweiten Durchgang – und möglicherweise weitere Stürze.

Gleich drei Springer verloren am frühen Samstag nach der Landung das Gleichgewicht, zumindest Decker Dean (USA) kam glimpflich davon. Am Donnerstag waren bereits Team-Weltmeisterin Luisa Görlich und der Finne Eetu Nousiainen gestürzt, beide erlitten einen Kreuzbandriss. Beim Italiener Bresadola droht nun eine ähnliche Diagnose. „Das Knie schaut nicht gut aus. Ich wünsche ihm alles Gute“, sagte Geiger.

Laut Experten war der Aufsprunghang das Problem

Der slowenische Weltmeister Zajc fiel auf seinen rechten Arm – ob er zum zweiten Durchgang angetreten wäre, blieb offen. Die Skisprung-Party von Planica, die am Freitag mit dem Heimsieg von Peter Prevc so furios begonnen hatte, erhielt jedenfalls einen kräftigen Dämpfer. „Es ging heute drunter und drüber“, sagte ZDF-Experte Severin Freund.

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Das Problem war vor allem der Aufsprunghang, der bei Frost in der Nacht und den warmen Temperaturen am Tag schwer zu präparieren war. „Speziell auf der linken Seite sieht man das Problem. Wir springen Gott sei Dank nicht so weit links“, sagte Horngacher.

Der Sieg ging an das Quartett der Österreicher

Platz sechs war dennoch ein mäßiges Ergebnis, bei der WM am Kulm hatte Deutschland Ende Januar in derselben Besetzung noch Bronze gewonnen. Nun fehlten zum Treppchen mit 726,6 Zählern umgerechnet gut 36 Meter. „Das war nicht so gut. Wir kriegen hier nicht die Geschwindigkeit in den Flug“, so Horngacher.

Einzig Paschke überzeugte mit 221,0 m, in einer Einzel-Wertung hätte dies Rang sechs bedeutet – noch vor Weltmeister Stefan Kraft. „Pius war sehr gut, obwohl er mit dem Sturz vor ihm eine schwierige Situation hatte“, sagte Horngacher. Geiger (202,5 m), Leyhe (196,5) und Wellinger (209,5) blieben dagegen hinter den Erwartungen.

Der Sieg ging somit an das ÖSV-Quartett aus Kraft, Daniel Huber, Michael Hayböck und Daniel Tschofenig. Huber zeigte mit 244,0 m auch den weitesten Flug des Tages – vor Zajc, der seine 242,5 m aber nicht stehen konnte.

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Die Saison endet am Sonntag (9.30 Uhr/ZDF und Eurosport) mit einem letzten Einzelwettkampf. Starten dürfen dann nur die 30 besten des Gesamtweltcups, aus Deutschland sind dies Wellinger, Paschke, Geiger und Leyhe. (lg/sid)

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