x
x
x
Isabell Werth
  • Dressurreiterin Isabell Werth gewann in Tokio die Silbermedaille im Einzel und holte Gold mit der deutschen Dressur-Mannschaft.
  • Foto: dpa/picture alliance

Legende Werth wütet nach Fünfkampf-Skandal: „Nichts mit Reiten zu tun!“

Die siebenmalige Olympiasiegerin Isabell Werth sieht sich nach den skandalösen Vorfällen im Modernen Fünfkampf am Freitag in ihrer Meinung bestätigt. „Fünfkampf hat nichts, aber auch gar nichts mit Reiten zu tun“, sagte Werth: „Die Pferde sind ein Transportmittel, zu denen die Athleten keinerlei Bezug haben. Denen kann man genauso gut ein Fahrrad oder einen Roller geben.“

In der Fünfkampf-Entscheidung in Tokio war Annika Schleu (Berlin) als Führende in die dritte Teildisziplin Reiten gestartet. Auf dem ihr zugelosten Saint Boy hatte zuvor schon eine Reiterin mit drei Verweigerungen große Probleme gehabt. Noch bevor Sportsoldatin Schleu in den Parcours reiten konnte, blockte das Tier ab.

Werth zum Fall Schleu: „Fünfkampf hat nichts mit Reiten zu tun“

Der Skandal begann, als Bundestrainerin Kim Raisner von der Seite reinrief: „Hau drauf, hau richtig drauf.“ Schleu setzte die Gerte ein, rammte dem Pferd die Sporen in die Seiten, aber nichts bewegte das völlig verstörte und durch die unangemessene Behandlung zusätzlich in Panik geratene Tier dazu, sich zu bewegen. Am Ende reichte es für Schleu nur zu Platz 31.

Das könnte Sie auch interessieren: Super-GAU beim Reiten! Deutsche Gold-Hoffnung versinkt im Tränenmeer

Für Isabell Werth war dieser Vorfall kein bisschen überraschend. „Die Fünfkampf-Pferde werden kurz vor der Entscheidung mit einem Transporter ins Stadion gekarrt, kein Reiter hat sie vorher gesehen“, sagte die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio: „Es ist keine gewachsene Beziehung, wie sie in diesem Sport mit diesen sensiblen Lebewesen nötig ist. Die Pferde sind hier nur Mittel zum Zweck.“

Bundestrainer Raisner wies die Vorwürfe am Freitagabend entschieden zurück. „Ich hab gesagt, hau drauf. Aber sie hat das Pferd nicht gequält, in keinster Weise“, sagte Raisner. Es sei jetzt „keine Quälerei“, betonte Raisner, „dass man mal mit der Gerte hinten draufhaut. Sie hat dem Pferd nicht im Maul gerissen. Sie hatte keine scharfen Sporen dran. Pferde quälen sieht anders aus.“ (sid/pia)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp