Biathlet Erik Lesser kritisiert die Prämien-Vergabe bei Olympia.

Biathlet Erik Lesser kritisiert die Prämien-Vergabe bei Olympia. Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

„Geld, Geld, mehr Geld“: Deutscher Biathlet attackiert Olympia-Macher

Biathlet Erik Lesser hat in den sozialen Medien mit einer provokanten Kritik an den Olympischen Spielen, der dortigen umstrittenen Nachhaltigkeit und den Siegprämien für Medaillengewinne bei den Olympischen Winterspielen in Peking eine Kontroverse ausgelöst.

„Es ist wirklich schön hier draußen… Aber zu wissen, wie diese Gegend zuvor ausgesehen hat, macht mich so traurig“, schrieb der Ex-Weltmeister am Mittwoch in seiner Instagram-Story und kritisierte damit den Bau von Wettkampfstätten in der Natur.

Erik Lesser attackiert Olympia Macher: „Geld, Geld, Geld, mehr Geld“

Dazu postete der 33 Jahre alte Thüringer ein Foto, das ihn am ersten Trainingstag auf der eigens für die Spiele in Zhangjiakou errichteten Biathlon-Anlage zeigte. Der neue Kurs mit einem Stadion für rund 6000 Zuschauer und Schießstand wurde in der eigentlich schneearmen Bergregion im Nordwestens Pekings gebaut, ohne dass es für die Zeit nach Olympia eine internationale Perspektive gibt. Weltcups sind in den kommenden Jahren nicht in China geplant. Umweltschützer hatten vor den Spielen den Protz beim Bau der Wettkampfstätten in der Bergregion kritisiert.

Das könnte sie auch interessieren: Corona: Norwegische Skisprung-Stars verpassen den Olympia-Auftakt

Zudem griff Lesser indirekt auch die Olympia-Macher an. Auf zwei Werbeartikeln waren zunächst die Worte „Solidarität, Inklusion, Gleichheit, Frieden, Respekt“ zu lesen. „Ich stelle das für euch richtig“, schrieb Lesser in seiner nächsten Story und ersetzte die Worte durch „Geld, Geld, Geld, mehr Geld“. Dabei markierte Lesser auch den offiziellen Account der Olympischen Spiele (@olympics).

Aber damit nicht genug, auch die Ski-Prämien der Athelten werden von Lesser hart kritisiert: „Ski alpin, Skisprung Herren und Biathlon bekommen nämlich genau 0 Euro dafür, aber ganz viel Ruhm und Ehre“, schrieb der 33-Jährige in seiner Instagram-Story mit Bezug auf die Prämien der Deutschen Sporthilfe. „Fällt mir gerade ein: Wenn ihr euch auf die Balkone stellt und einfach klatscht so als „Danke“.“

Olympia: Erik Lesser kritisiert Prämien auf Instagram

„Es stimmt, dass unsere drei Disziplinen Alpin, Biathlon und Skisprung von der Sporthilfe keine Prämien beziehungsweise Förderung bekommen“, erklärte Stefan Schwarzbach, Vorstandsmitglied des Deutschen Skiverbandes, am Donnerstag.

Das könnte Sie auch interessieren: „Ist die Welt wirklich so unfair?“ Corona-Ausbruch in Österreichs Olympia-Team

„Allerdings muss man fairnesshalber schon auch sagen, dass diese Entscheidung seinerzeit in Abstimmung mit unseren Athletensprechern getroffen wurde.“ Dies sei mit Blick auf die im Vergleich mit anderen olympischen Ski-Disziplinen relativ guten Verdienstmöglichkeiten in diesen drei Sportarten geschehen, betonte der Sportfunktionär.

Olympia: Eingesparte Prämien kämen dem Nachwuchs zu Gute

Diese Entscheidung betreffe nur den Olympia-Kader. „Das Geld wird auch nicht eingespart, sondern kommt den Athletinnen und Athleten aus den darunter liegenden Kadern und damit dem Nachwuchs zu Gute“, sagte Schwarzbach. „Gleichzeitig wurde damals auch festgelegt, dass dafür auch der Solidaritätsbeitrag den diese Spitzensportler sonst an die Sporthilfe geleistet haben, nicht mehr anfällt.“

Damit seien diese Athleten im Vergleich zu vorher nicht viel schlechter gestellt. Bei den Prämien, die der Deutsche Skiverband an seine Medaillengewinner zahle, gebe es keine Unterschiede zwischen den einzelnen Disziplinen. „Die werden wir wie in den Vorjahren ausschütten“, betonte Schwarzbach.


Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Für eine Goldmedaille zahle der DSV 25.000 Euro, Silber und Bronze würden mit 15.000 beziehungsweise 7500 Euro honoriert. „Dass dies im Vergleich mit Gehältern und Prämien bei anderen Profisportarten relativ wenig ist, damit hat Erik Lesser natürlich Recht“, meinte Schwarzbach. Die Sporthilfe prämiert Olympia-Medaillengewinner für Gold, Silber und Bronze mit 20.000, 15.000 und 10.000 Euro. (dpa)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test