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Radprofi Simon Geschke befindet sich seit Tagen im Corona-Hotel in Tokio
  • Radprofi Simon Geschke befindet sich seit Tagen im Corona-Hotel in Tokio
  • Foto: Imago

„Gefängnisartige Zustände“: So ergeht es erkrankten Athleten in Tokio

Wer bei den Olympischen Spielen an Corona erkrankt, den erwarten während der Quarantäne miserable Hotels und schlechtes Essen. Das berichtet die „Bild“ und beruft sich dabei Athleten-Vertreter.

Die Interessenvertretung Athleten Deutschland habe das Internationale Olympische Komitee dazu aufgefordert, die Bedingungen für Corona-erkrankte Sportler zu verbessern. Doch bisher habe sich so gut wie nichts an den Zuständen verändert.

Schlechte Organisation der Quarantäne in Tokio sorgt für Frust bei Athleten

Der Beauftragte für internationale Sportpolitik, Maximilian Klein, bemängelt vor allem die schlechte Organisation in den „Corona-Hotels“. Den erkrankten Athleten sei nicht klar, „wie der genaue der Quarantäne ist und welche Schritte nach Beendigung unternommen werden müssen.“

Der Hauptschuldige für die miserablen Bedingungen für die Sportler ist für Klein schnell ausgemacht: „Das IOC hat von Beginn an auf einen Plan B verzichtet und steht daher in besonderer Verantwortung gegenüber allen Beteiligten, auch gegenüber den Athleten.“ Das will das IOC nicht auf sich sitzen lassen. Man arbeite gemeinsam mit der japanischen Regierung mit Hochdruck an Verbesserungen.

Klein: Sportler werden nicht an Erlösen des IOC beteiligt

Für Klein ist das nicht ausreichend. Das IOC generiere Milliardenerlöse mit den Leistungen der Sportler, ohne diese daran zu beteiligen: „Obendrein wurden die Restrisiken durch Hitze und Covid-19 auch noch vom IOC auf die Athleten per Haftungsausschluss abgeladen. Es mutet daher grotesk an, dass sie in gefängnisartigen Zuständen ihre Quarantäne absitzen müssen, während IOC-Mitglieder im teuren Luxushotel absteigen und mit hohen Tagespauschalen versorgt werden.“

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Direkt betroffen von den unhaltbaren Zuständen im Corona-Knast des IOC ist Radfahrer Simon Geschke. Der 35-Jährige befindet sich seit tagen aufgrund seiner Corona-Erkrankung in Isolation. Gegenüber der „Bild“ berichtet Geschke Kurioses aus dem Hotel: Statt eines Messer muss er seine Brötchen mit der Nagelschere schneiden. Die Semmeln hatte er von der Deutschen Botschaft geliefert bekommen – nach Beschwerden über das Essen.

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