Nach dem HSV: Relegation: Jetzt will Heidenheim auch Werder Bremen schocken
Für Keeper Kevin Müller und seinen 1. FC Heidenheim sind es die größten Spiele der Vereinsgeschichte. Für Werder Bremen geht es in der Relegation (Donnerstag und Montag, jeweils 20.30 Uhr, Live auf DAZN & Amazon Prime) schlicht und einfach da-rum, das Worst-Case-Szenario, den ersten Abstieg seit 1980, zu verhindern.
Der Direktvergleich geht an Werder. In der zweiten Runde des DFB-Pokals trafen die beiden Teams in dieser Saison bereits aufeinander, Bremen überrollte die Heidenheimer förmlich, führte nach 40 Minuten mit 4:0. Am Ende stand ein deutliches 4:1 für die Mannschaft von Florian Kohfeldt – die jetzt auf den vermeintlich stärksten Keeper der abgelaufenen Zweitligasaison trifft.
Müller ist Heidenheims starker Rückhalt
Kevin Müller, der im Pokalduell im Oktober übrigens nur auf der Bank saß, kassierte die zweitwenigsten Gegentore (nur 36) in der abgelaufenen Runde und hielt seinen Kasten starke 15 Mal sauber. Der 29-Jährige, der seinen Kontrakt an der Brenz kürzlich bis 2025 (!) verlängert hat, ist der unumstrittene Rückhalt der Mannschaft von Frank Schmidt.
Heidenheim-Keeper Kevin Müller schreit seine Freude heraus. 15 Mal blieb er ohne ein Gegentor.
WITTERS
Glänzt Legende Schnatterer in der Relegation?
Vorne könnte Vereinslegende Marc Schnatterer für die entscheidenden Momente sorgen. Den 34-Jährigen plagten zuletzt immer wieder Muskelprobleme, pünktlich zur Relegation scheint der Kapitän aber fit zu werden. „Das muss man sich wirklich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir aus Heidenheim, 50 000 Einwohner, spielen um einen Platz in der Top-Liga in Deutschland“, wirkte Schnatterer vor den großen Spielen fast ein bisschen ungläubig. Seit zwölf Jahren kurbelt er das Angriffsspiel der Schwaben bereits an. „Bevor ich es mir wünsche, wünsche ich es ihm. Es wäre die Krönung einer unglaublichen Karriere“, sagte sein Trainer Frank Schmidt (46), selbst seit 2007 im Amt, über Schnatterer.
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Relegation: Werder ist der große Favorit
Als Favorit geht dennoch Werder ins Rennen. Erst Recht nach den Eindrücken vom 34. Spieltag. Während sich Heidenheim eine 0:3-Packung bei Meister Bielefeld abholte und nur dank des desaströsen HSV den Sprung in die Relegation schaffte, brillierte Werder beim 6:1 gegen Köln mit spektakulärem Fußball.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt mit seinem Ass im Endspurt: Niclas Füllkrug kehrte nach 273 Tagen Verletzungspause mit einem Tor zurück.
Witters/gumzmedia/nordphoto
Dennoch glaubt Schmidt: „Es sind zwei Spiele, die sich Bremen nicht gewünscht hat – wir schon.“ Er erklärt: „Wir wissen, was auf uns zukommt, wie Bremen zu Hause spielt.“
Werder-Coach Kohfeldt vor Relegation gelassen
Und Werder? Nimmt die Rolle an. „Grundsätzlich bin ich lieber der Favorit als der Underdog“, sagte Kohfeldt. „Weil das impliziert, dass man vieles in der eigenen Hand hat.“
Werder gegen Heidenheim – der Relegations-Showdown kann beginnen.
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