Tim Tramnitz lächelt mit Champagner-Flasche in der Hand.
  • Die Freude ins Gesicht geschrieben: Tim Tramnitz belegt in Bahrain in der Formel 3 den dritten Platz.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Dieser Hamburger Jung will mit Red Bull in die Formel 1

Deutsche Fahrer in der Formel 1 sind mittlerweile eine Seltenheit. Gingen 2010 noch sieben Piloten aus dem Land der Motorsport-Legende Michael Schumacher an den Start, ist Nico Hülkenberg momentan der Einzige. Gut möglich aber, dass Tim Tramnitz ihm in einigen Jahren folgen wird.

Der Hamburger gehört dem Nachwuchsteam von Red Bull Racing an und fährt bereits in der Formel 3. „Ich habe mein ganzes Leben darauf hingearbeitet, von einem Rennstall wie Red Bull unterstützt zu werden. Wenn man das geschafft hat, besteht die reale Chance, es in die Formel 1 zu schaffen“, sagt er.

Tramnitz‘ Leben war früh auf den Motorsport ausgerichtet. „Mit sechs Jahren fing ich mit dem Slalom-Kart an. Mit acht Jahren fuhr ich erstmals Rundkurse, mit neun Jahren meine ersten kleinen Rennen“, erinnert er sich. Seine bisher größten Erfolge: 2021 wurde er Vize-Meister in der italienischen Formel 4 und der ADAC Formel 4.

Tim Tramnitz aus Hamburg: Vettel als Vorbild

Motorsport ist eine teure Angelegenheit. „Eine Saison in der Formel 4 kostet schnell 400.000 Euro“, erklärt er. Mithilfe von Sponsoren war es der Familie Tramnitz möglich, den Sport zu finanzieren. Nun übernimmt der Rennstall-Besitzer Red Bull einen Großteil der Kosten.

Ein Gehalt bekommt Tramnitz allerdings nicht: „Im Formel-Sport ist es normalerweise so, dass man wirklich erst ab der Formel 1 anfängt, Geld zu verdienen – und selbst dort ist das nicht immer garantiert. Der Weg ist wirklich extrem lang.“

Der 19-Jährige lässt sich von den Ikonen der Formel 1 inspirieren. „Mein Idol ist ganz klar Sebastian Vettel. Als ich damit anfing, die Formel 1 zu verfolgen, hat Vettel immer gewonnen. Daher wurde ich ein großer Vettel-Fan.“ Er war allerdings auch begeistert davon, „wie Max Verstappen sich schon als junger Fahrer in der Formel 1 gegen die älteren Kollegen durchgesetzt hat.“ Ob auch Tramnitz eines Tages durchstarten wird?

Tim Tramnitz fährt in der Formel 3 für Red Bull.

Die Voraussetzungen sind dank Red Bull gut. In Max Verstappen, Carlos Sainz, Pierre Gasly, Daniel Ricciardo und Alex Albon entsprangen fünf aktuelle Formel-1-Fahrer dem Nachwuchsprogramm von Red Bull. Der Sky-Experte Ralf Schumacher traut Tramnitz einiges zu und sagte in einer Medienrunde: „Das Potenzial, dass er Autorennen gewinnen kann, hat er. In allen Serien, in denen er gefahren ist, hat er eine Rolle in der Meisterschaft gespielt. Das ist wichtig.“ Allerdings sei es noch „ein bisschen früh“, um über dessen Weg in die Formel 1 zu spekulieren.

Der Saisonstart ist geglückt

In der laufenden Saison legte Tramnitz, der neben Oliver Goethe und Sophia Flörsch aktuell einer von drei Deutschen in der Formel 3 ist, einen guten Einstand hin. „Mein dritter Platz zum Auftakt in die Saison in Bahrain war natürlich ein sehr guter Einstieg und auch Platz fünf im Sprintrennen war ein gutes Ergebnis. Für mich war das wichtig, ein erstes Gefühl für die neue Meisterschaft zu bekommen und einen Gradmesser zu haben.“

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In Australien belegte Tramnitz zwar lediglich Platz 15. In der Fahrerwertung liegt er dennoch auf Platz drei und blickt dem kommenden Wochenende in Italien zuversichtlich entgegen. „Wir haben viele Erkenntnisse in allen Bereichen gesammelt und damit alle zusammen im Team – und ich an der Spitze – klare Aufgaben bis Imola, um dort wieder mit den Meisterschafts-Konkurrenten mitzuhalten und zurück aufs Podium zu kommen. Das ist mein Ziel – genauso wie regelmäßig in den Top 5 zu sein.“ Möglicherweise sorgt er dann eines Tages dafür, dass deutsche Fahrer in der Formel 1 keine Seltenheit mehr sind. (dpa/pu)

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