Jubel bei Altona, Frust beim ETV

Die Altonaer um Torschütze Pascal El-Nemr (3.v.l.) bejubeln das zwischenzeitliche 2:0 ihrer Mannschaft. Foto: IMAGO/Justus Stegemann

„Fußballgott war fair.“ ETV holt 0:2-Rückstand auf: Ex-Altonaer schockt Altona 93!

Altona 93 ließ im Oberliga-Topspiel den Sieg aus den Händen gleiten, hielt einen Verfolger aber auf Distanz. Der Tabellenführer erreichte im Spitzenspiel beim Dritten Eimsbütteler TV ein 2:2 (2:0) und kann damit trotz des Punktverlusts praktisch für die Regiopnalliga-Aufstiegsrunde planen.

Mehr als 1000 Zuschauer:innen wollten das Spiel im Sportzentrum Hoheluft sehen, der Anpfiff verzögerte sich deshalb um sechs Minuten. Es begann unglücklich für die Gäste, weil Lawrence Schön nach einem Zweikampf behandelt werden musste. Nach kurzer Pause kam er wieder aufs Feld, humpelte aber mehr, als dass er lief. Nach einer Viertelstunde war Schluss, für ihn brachte AFC-Coach Andreas Bergmann Moritz Grosche.

Altona mit mehr Chancen

Nach 24 Minuten jubelte der stark vertretene Anhang der Gäste. Gianluca Przondziono ließ einen Freistoß aus 25 Metern ins linke Eck fliegen – 1:0 für Altona, das hinten hin und wieder in Bedrängnis beriet, was der ETV aber zu keiner größeren Torchance nutzen konnte. Ein Kopfball von Dilan Karim (30.) verfehlte das Altonaer Gehäuse.

Kurz darauf stand der früh eingewechselte Grosche im Mittelpunkt – oder vielmehr an der Seitenlinie, wo er zur Grätsche ansetzte, um einen Eimsbütteler Angriff frühzeitig zu unterbinden. Der Einwurf-Experte traf den Ball dabei so perfekt, dass er mit hoher Geschwindigkeit in den Strafraum flog, wo Pascal El-Nemr am schnellsten schaltete und die unverhoffte Gelegenheit zum 0:2 (33.) nutzte. Kurz darauf köpfte El-Nemr an die Latte (35.) – die Chancen lagen eindeutig beim Spitzenreiter.



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Nach der Pause spielten beide Mannschaften weiter nach vorn. Altona, um die Entscheidung zu erzwingen, Eimsbüttel mit dem Mut der Verzweiflung – und einem Kunstschützen. Eugenio Lopes (60.) hauchte dem ETV mit seinem Freistoßtor zum 1:2 neues Leben ein, mit Hilfe des Innenpfostens und ähnlich schön wie zuvor Przondziono. Nach 70 Minuten brachte ETV-Coach Can Schultz Michael Gries für Karim – und der Ex-Altonaer (2022-24) schockte seine Ex-Kollegen, als er in der 80. Minute tatsächlich zum Ausgleich traf.

Die Schlussphase gehörte nun eindeutig dem Gastgeber, doch Jephtah Asare (89.) und André Fricke (90.) konnten die Eimsbütteler Aufholjagd nicht krönen. Am Ende stand ein erkämpfter und erspielter Punkt, der aber bei 15 Zählern Rückstand zu wenig sein dürfte, um Altona noch einmal in Bedrängnis zu bringen.

Das sagen die Trainer zum 2:2 im Topspiel

„Die Ausbeute ist egal“, hielt sich ETV-Trainer Schultz nicht lange mit dem Ergebnis auf: „Alle hier gehen mit einem positiven Gefühl und jeder Menge Energie vom Platz. Altona hat eine unglaubliche Qualität. Das macht richtig Spaß, gegen sie zu spielen.“ Schließlich ging Schultz doch noch aufs Ergebnis ein: „Der Fußballgott war sehr fair.“ Auch sein AFC-Pendant Bergmann war „trotz allem zufrieden“ mit der Punkteteilung: „Die Zuschauer haben ein interessantes und spannendes Spiel mit zwei fantastischen Freistoßtoren gesehen.“

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Einzig die TuS Dassendorf könnte Altona im Titelrennen wohl noch gefährlich werden, doch die Sachsenwalder haben kein Interesse an der Regionalliga. Deshalb dürfte an der Adolf-Jäger-Kampfbahn auch in diesem Jahr ein Aufstiegsspiel stattfinden – hoffentlich mit besserem Ausgang als 2024, als Altona 93 durch ein 3:5 gegen Todesfelde den Sprung in die Regionalliga verpasst hatte.

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