Bei Kantersieg in der Oberliga: Altona 93 setzt klares Statement gegen die WM
Knapp 1000 Zuschauende, die einen deutlichen Erfolg auf der heimischen Adolf-Jäger-Kampfbahn sahen, und ein klares Statement gegen die Weltmeisterschaft in Katar obendrein: Der Samstagnachmittag von Altona 93 war ein durchweg gelungener.
Sportlich ging es für den AFC beim 5:2-Erfolg gegen Union Tornesch gleich in die richtige Richtung. Trotz einiger guter Gelegenheiten früh im Spiel dauerte es aber bis zur 36. Minute, ehe Michael Gries das Leder zur verdienten Führung über die Linie drückte.
Oberliga: Altona 93 schlägt Union Tornesch deutlich
In der Folge machte sich Altona das Leben aber gleich zweimal selbst schwer. Zunächst vor dem 1:1 (38.), als ein viel zu kurzer Rückpass von Tornesch dankend angenommen wurde, in Halbzeit zwei dann vor dem 3:2–Anschluss, als Keeper Julian Quack beim Rauskommen ein Luftloch schlug und Björn Dohm nur noch einschieben brauchte (55.). Zuvor trafen für Altona erneut Gries (45.), der mit seinem Doppelpack und als ständiger Aktivposten zu den Besten in rot-weiß-schwarz gehörte und laut Trainer Andreas Bergmann „ein spannender Junge werden kann“, sowie Verteidiger Yannick Petzschke (47.).
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„Die beiden Gegentore waren sehr, sehr ungünstig, es waren beides Geschenke von uns“, monierte auch Bergmann nach dem Spiel. Unterkriegen ließ sich seine Mannschaft davon aber nicht, im Gegenteil: Weitere Präsente verteilte Altona nicht, legte stattdessen auf der anderen Seite in Person von Bujar Sejdija (57.) und Randy Gyamenah (90.) nach und holte sich damit Platz fünf zurück, auf dem zuvor der SC Victoria durch einen eindrucksvollen 5:2-Erfolg gegen Niendorf am Freitag übernachtet hatte. Und so konnte auch Bergmann nach dem Spiel zufrieden feststellen: „Es war gut, dass wir uns nicht haben hängen lassen, sondern weiter gespielt und am Ende auch hochverdient gewonnen haben.“
Altona 93 mit klarem Statement gegen die Katar-WM
Doch der Fokus lag am Samstagnachmittag an der Adolf-Jäger-Kampfbahn nicht nur auf dem Sportlichen. Denn der AFC nutzte den Auftritt gegen Tornesch auch, um klar Haltung gegen die Weltmeisterschaft in Katar zu beziehen. Die Gastgeber liefen mit einem unmissverständlichen Statement auf der Brust auf, statt des Hauptsponsors prangte nun der Schriftzug „Boycott Qatar 2022“ auf den Shirts der Altonaer.
Das „Q“ in Qatar wurde dabei durch einen Fußball mit einer Kette dran abgebildet – eine Optik, die stark an eine Sträflingskugel erinnert und auf die zahlreichen Menschenrechtsverstöße im Wüstenstaat hinweisen soll. Das gleiche Statement fand sich auch auf einem großen Plakat wieder, das am Zaun hinter dem Tor befestigt wurde.
Altona-Coach Bergmann spürt keine WM-Vorfreude
Die Lust auf die WM hält sich auch in den Altonaer Reihen in engen Grenzen. Ihm fehle „jegliches Fußballfieber“, gab Bergmann in der Stadionzeitung „Dreiundneunzig“ zu Protokoll. Mittelfeldmann Minou Tsimba-Eggers verspüre ein „unbehagliches Gefühl“, schließlich seien in Katar Dinge „fernab jeder Menschenwürde“ geschehen. Und für Angreifer Armel Gohoua ist das Turnier schlichtweg eines für die „geldgeilen Funktionäre“.
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Die gute Nachricht für alle Freunde des Hamburger Amateurfußballs: Die Oberliga pausiert lediglich zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar, zuvor trifft Altona noch auf Osdorf (25.11.), Hamm United (3.12.) und Türkiye (10.12.).