• Maya Moore spielte in ihrer aktiven Basketball-Karriere unter anderem für die Minnesota Lynx.
  • Foto: imago/ZUMA Press

Karriere für Häftling beendet: Die unglaubliche Geschichte eines US-Basketball-Stars

Maya Moore verkündete das Happy End live im Fernsehen. „Wir haben geheiratet“, sagte die Basketball-Olympiasiegerin im Frühstücksfernsehen des TV-Senders ABC, neben ihr hielt Jonathan Irons stolz den Ring in die Kamera. Jener Mann also, für den Moore vor einem Jahr ihre erfolgreiche Karriere unterbrochen hatte, um ihn nach 23 Jahren aus dem Gefängnis zu holen.

Moore ist nicht irgendwer im US-Basketball. Die 31-Jährige wurde 2012 und 2016 Olympiasiegerin, 2010 und 2014 Weltmeisterin, mit den Minnesota Lynx holte sie viermal den Titel und wurde 2014 zur wertvollsten Spielerin (MVP) der Profiliga WNBA gewählt. Als sie Anfang 2019 ihre Karriere auf dem Höhepunkt unterbrach, um Irons auf dem Weg in die Freiheit zu helfen, sorgte das nicht nur in den USA für Schlagzeilen.

Ehemann Jonathan Irons zuvor zu 50 Jahren Haft verurteilt

„Ich habe Jonathan getroffen, als ich 18 war. Meine Paten haben mir seinen Fall vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt war er schon mehr als zehn Jahre im Gefängnis“, sagte Moore nun. Irons war als 18-Jähriger wegen Einbruchs und Körperverletzung zu 50 Jahren Haft verurteilt worden, von einer rein weißen Jury und mit einer Beweiskette, die Anfang 2020 bei einem neuen Prozess als „sehr schwach“ bezeichnet wurde.

Moore, wie Irons tief gläubig und in der Gemeinde aktiv, sammelte Geld, um einen hoch angesehenen Anwalt zu bezahlen. Mit Erfolg: Anfang Juli machte Irons seine ersten Schritte als erwachsener Mann in Freiheit. Die Szenen seiner Entlassung sind herzergreifend. Auch Moore wartete vor den Toren des Gefängnisses und fiel überwältigt auf die Knie.

Moore und Irons gaben sich da Ja-Wort nach der Entlassung

Bis dahin hatten beide ihre Beziehung nicht öffentlich gemacht. „Das hat sich in den 13 Jahren unseres Kampfes entwickelt. Mit der Zeit wurde klar, was Gott mit unseren Herzen gemacht hat“, sagte Moore nun bei ABC. Irons habe schon im Gefängnis um ihre Hand angehalten, ohne eine Antwort zu verlangen. „Ich wollte nicht, dass sie sich bedrängt fühlt“, sagte Irons. Das Ja-Wort folgte nach der Entlassung.

Und nun? Kehrt Moore auf den Basketball-Court zurück, um die USA 2021 zum dritten Olympia-Gold zu führen? Sie wolle „erst einmal durchatmen“, sagte sie: „Vielleicht können wir im Frühling den nächsten Schritt angehen.“ Bis dahin wollen Moore und Irons, die auch in der „Black Lives Matter“-Bewegung aktiv sind, unschuldig verurteilten Menschen helfen.

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Auch für die US-Wahl Anfang November haben sie einen Wunsch: „Geht wählen. Für eure Familie. Für eure Gemeinde. Und für Gerechtigkeit.“ (MP/sid)

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