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  • Ein Joker, der regelmäßig traf: Marcos Álvarez (r.) gelangen unter Daniel Thioune in der Vorsaison sechs Treffer nach Einwechslungen.
  • Foto: imago/pmk

Joker-Problem: Thioune sucht einen Alvarez für den HSV

Er tüftelt noch an seiner Startelf. 90 Minuten lang beackerte Daniel Thioune am Donnerstag mit seinen Profis die Plätze im Volkspark. Noch hat der Trainer die Elf, die in Heidenheim bestehen soll, nicht gefunden. Fast genauso wichtig: Wen soll er während des Spiels bringen, wenn es nicht rund läuft? Das war bislang eines der größten HSV-Probleme dieser Saison.

Der Zeiger war gerade auf 22.09 Uhr gesprungen, als sich in Paderborn Historisches ereignete. Aaron Hunt lief an, zielte – und traf per Elfmeter. Es war das Siegtor, mit 4:3 gewann der HSV am 28. September. Schöne Erinnerungen mit einem kleinen Haken: Es war das erste und zugleich bislang letzte HSV-Joker-Tor dieser Saison.

HSV-Gegner Heidenheim hat schon fünf Joker-Tore auf dem Konto

Dass es auch anders geht, beweist ausgerechnet der kommende Gegner. In Heidenheim, so scheint es, lauert die größte Gefahr auf der Bank. Fünf der bisherigen zwölf Saisontreffer waren Joker-Tore – absoluter Liga-Bestwert! Tobias Mohr (zwei Treffer), Christian Kühlwetter, Kevin Sessa und Konstantin Kerschbaumer trafen nach ihrer Hereinnahme. Ein nicht zu verachtender Trumpf.

Wie bekommt der HSV sein Joker-Malheur in den Griff? Grundsätzlich läuft die Tor-Maschinerie rund. Simon Terodde ist mit neun Buden Top-Knipser der Liga, Manuel Wintzheimer und Khaled Narey langten zumindest schon zwei Mal hin. Aber wehe, sie gehen leer aus. Dann hat der HSV ein Problem.

Thioune trainierte in der Vorsaison den besten Joker der Liga

Thioune hofft, dass sich das zügig  ändert, denn er weiß nur zu gut, wie wichtig erfolgreiche Joker sind. In der Vorsaison hatte er in Osnabrück den besten der Zweiten Liga. Marcos Álvarez (29/kickt jetzt in Polen bei Cracovia Krakau) traf bei 14 Einwechslungen sechs Mal, brauchte dafür nur 294 Spielminuten. Sechs Joker-Tore schaffte neben ihm nur, na klar, ein Heidenheimer: Stefan Schimmer, allerdings in 485 Minuten.

Ohnehin bewies Thioune in der Vorsaison mehrfach ein goldenes Händchen. Elf Joker-Tore erzielte der VfL, nur Stuttgart (14), Hannover (13) und Heidenheim (zwölf) waren erfolgreicher.

Woods und Hinterseers Bilanz ist dramatisch

Wer hat beim HSV das Zeug zum Top-Joker? Zuletzt versuchte es Thioune vor allem mit Bobby Wood. Doch dessen Joker-Bilanz liest sich wie die von Sturm-Kollege Lukas Hinterseer dramatisch. Beiden trafen in Liga zwei noch nie nach einer Einwechslung. Hinterseer hatte in Ingolstadt, Bochum und Hamburg 20 Versuche, Wood (1860 München, Aue, Union Berlin und HSV) sogar 45.

Vielleicht wäre Sonny Kittel ja der Mann, der den Knoten platzen lässt,  sollte er erstmal draußen sitzen. Seine ersten beiden Zweitligatore erzielte er 2012 für Eintracht Frankfurt als Joker. Ein bisschen davon täte nun auch dem HSV gut.

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