• Alexander Meier sorgte mit einem Kopfballtor den 1:0-Sieg gegen den SC Paderborn.
  • Foto: WITTERS

In Paderborn: Alex Meier grüßt St. Pauli: So gewinnt man ein Auswärtsspiel

Es war der 2. März 2019. Der Tag, an dem der FC St. Pauli sein letztes Auswärtsspiel außerhalb Hamburgs gewann. Das Tor zum 1:0-Sieg beim späteren Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn erzielte Alex Meier.

Am Sonnabend geht es zum selben Gegner an selber Stätte. Klar, dass da die Erinnerungen wach werden – auch bei „Fußball-Gott“ Meier.

Alex Meier grüßt St. Pauli: So gewinnt man ein Auswärtsspiel in Paderborn

Über die fast schon historische Partie sagt der 37-Jährige, der nach seinem Engagement am Millerntor noch für die Western Sydney Wanderers in Australien spielte und seit dieser Saison Co-Trainer der U16 von Eintracht Frankfurt ist: „Das war eines unserer fußballerisch besten Spiele, die wir damals in meinen sechs Monaten bei St. Pauli gemacht haben.“

Alex Meier fiebert immer noch mit dem FC St. Pauli mit

Obwohl er in seiner Karriere viele wichtige Treffer erzielte, 2015 Torschützenkönig in der Bundesliga (19) und 2011/12 zusammen mit Fürths Olivier Occean und Paderborns Nick Proschwitz in der 2. Liga (jeweils 17) wurde, ist ihm jener vor 14.504 Zuschauern in der ausverkauften Benteler-Arena noch sehr präsent.

Dem war in der 81. Minute ein Freistoß von der rechten Außenseite von Marvin Knoll vorausgegangen: „Der Ball von Knolli kam super – ich brauchte nur noch meinen Kopf hinzuhalten.“ Meier spricht auch heute noch ob der forschen Spielweise von einem verdienten Sieg: „Paderborn hatte einige gute Chancen, und wir mussten bis zum Schluss zittern. Aber wir hatten ebenfalls richtig gute Möglichkeiten, auch ich hätte noch ein Tor machen können.“

Meier blickt gerne auf die St.Pauli-Zeit zurück

Natürlich konnte keiner damit rechnen, dass es bis heute der letzte Dreier in der Fremde sein würde. Auch nicht, dass es eine Woche später ein Debakel wie beim 0:4 im Derby gegen den HSV am Millerntor geben könnte. Meier: „An sowas denkt man nach einem Sieg nicht.“

Verrückt: Paderborn rutschte nach dem Duell am 24. Spieltag gegen die Braun-Weißen auf Platz sieben ab, stieg aber als Zweiter hinter Köln direkt in die Bundesliga auf.

Meier über den deprimierenden Rang neun nach dem 34. Spieltag: „Schade, dass es mit der Bundesliga nicht geklappt hat. Trotzdem war es großartig, dass ich bei dem Verein, wo ich als Profi angefangen haben, nochmal spielen konnte – und das vor diesen tollen Fans.“ In seinen sechs Monaten ab Januar 2019 hatte er in 16 Partien nochmal sechs Buden geschafft.

Meier: „Die Jungs spielen besser Fußball als sie in der Tabelle dastehen“

Den Weg von St. Pauli verfolgt der gebürtige Buchholzer immer noch, durch seine Tätigkeit als Jugendcoach sah er zuletzt vor dem jüngsten Lockdown allerdings nicht mehr ganz so viele Spiele komplett. Sein Eindruck: „Die Jungs spielen besser Fußball als sie in der Tabelle dastehen.“ Meier wünscht den Hamburgern eine stabile Saison, „dass sie nichts mit dem Abstieg zu tun haben und sich weiterentwickeln“.

Von den Anlagen her hält er seinen Ex-Mitspieler Finn Ole Becker für den besten Fußballer im Kader, traut ihm immer noch irgendwann den Sprung in die Bundesliga zu. Kontakt habe er ab und zu noch zu Svend Brodersen und Teammanager Jonas Wömmel.

Ansonsten konzentriert sich Meier auf die Karriere nach der Karriere: „Es bringt mir Spaß hier in Frankfurt mit den jungen Talenten zu arbeiten. Wenn mir etwas auffällt, stehe ich mit Rat und Tat zur Seite.“ Wie weit sein neuer Weg führen wird, weiß er selbst noch nicht: „Ich muss erst meine Trainerscheine machen und rausfinden, wieviel Talent ich für diesen Job habe.“

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Weil durch Corona im Jugendfußball alles auf Eis gelegt ist, kann er sich am Sonnabend im TV seinen Ex-Klub in Paderborn ansehen: „Ist doch logisch, dass ich die Daumen drücke.“ Für den ersten St. Pauli-Sieg außerhalb Hamburgs seit über eineinhalb Jahren.

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