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  • Wusste nach der Auftakts-Niederlage gegen Manchester United auch nicht weiter: PSG-Trainer Thomas Tuchel
  • Foto: imago images/PanoramiC

„Ich weiß nicht, warum“: Tuchel nach PSG-Niederlage ratlos und angeschlagen

Thomas Tuchel kennt die kritischen Fragen zur Genüge, der Trainer von Paris St. Germain hat trotz aller nationaler Erfolge nicht immer einen leichten Stand. Für gewöhnlich aber bleibt Tuchel im Kreuzfeuer der Medien souverän und hat immer eine Antwort parat – diesmal aber war es anders. Nach dem 1:2 (0:1) zum Auftakt der Champions League gegen Manchester United war Tuchel vor allem eines. Ratlos.

„Es war eine Vorstellung ohne Intensität, ohne Aggressivität, ohne Balleroberungen, ohne Gegenpressing“, sagte er. Also eine Vorstellung, bei der seine Stars alles vermissen ließen, was zum erfolgreichen Fußball dazu gehört. Tuchel runzelte die Stirn, als ob er über diese Erkenntnis selbst erschüttert wäre. Er gab zu, dass das „ein bisschen merkwürdig war“ – aber schlimmer noch: „Ich weiß nicht, warum.“

Auch die Stars Mbappé und Neymar mit schwachen Leistungen

Die Offensive mit Superstar Neymar und Weltmeister Kylian Mbappe blieb weitgehend harmlos – bezeichnend, dass der einzige Treffer von PSG ein Eigentor von Anthony Martial (55.) war. Auf die Gegentreffer von Bruno Fernandes (23./Foulelfmeter) und Marcus Rashford (87.) hatte Paris keine Antwort – und Tuchel ebenso wenig.

Er sei „überrascht“, gab der ehemalige Dortmunder Coach zu, „weil wir gut waren in den Spielen davor und im Training“. PSG, in der Vorsaison im Königsklassen-Finale Bayern München unterlegen, spielt in der Gruppe H noch gegen den Bundesligisten RB Leipzig und Istanbul Basaksehir. Gegen die Türken geht es schon am kommenden Mittwoch (18.55 Uhr) – und dort will Tuchel eine Steigerung sehen. „Wir müssen uns verbessern, denn es ist klar, dass wir nicht zufrieden mit unserer Leistung sind“, sagte er: „Aber es ist noch nicht an der Zeit, öffentlich zu kritisch zu sein.“

Französische Zeitungen teilen gegen Tuchel aus

L’Equipe titelte, PSG sei „nicht wiederzuerkennen“ gewesen. Tuchel verlasse sich zu sehr auf seine Individualisten, wenn „die aus dem Spiel sind, hat das Kollektiv keine Antworten“, schrieb die Sport-Tageszeitung weiter. „Le Parisien“ hatte ein Spiel gesehen, das „die Situation von Thomas Tuchel unbequem“ machen könnte. Und die Nachrichtenagentur AFP erinnerte daran, dass Mauricio Pochettino 2019 bei Tottenham Hotspur entlassen wurde – obwohl dieser den Londoner Klub zuvor ins Endspiel der Königsklasse geführt hatte.

Tuchel weiß, dass die Erwartungen hoch sind – und dass er sich nicht viele schlechte Ergebnisse erlauben darf. Der Triumph in der Champions League ist das große Ziel des Vereinspräsidenten Nasser Al-Khelaifi. Meisterschaft und Pokalsieg in Frankreich sind fest eingeplant und längst kein Gradmesser mehr für die Leistung eines PSG-Trainers.

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Seit Al-Khelaifi und Co. die Geschicke des Klubs leiten, haben sich die Trainergrößen Carlo Ancelotti, Laurent Blanc und Unai Emery vergebens abgemüht, den ersehnten Henkelpott nach Paris zu holen. Ob Tuchel ein ähnliches Schicksal ereilt, werden die kommenden Monate zeigen. (MP/SID)

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