HSV-Mitglieder schauen von der Tribüne auf eine Bühne am Spielfeldrand des Volksparkstadions

Schauplatz der Wahlen: Am Samstag steigt im Volksparkstadion die Mitgliederversammlung des HSV. Foto: WITTERS

Zündstoff um einen Präsidiums-Kandidaten: Droht dem HSV eine Zoff-Wahl?

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Wer mobilisiert die meisten Mitglieder, um den Volkspark als frischgewählter HSV-Präsident verlassen zu können? Nach dem Wahlkampf steht am Samstag (ab 10 Uhr) der große Showdown im Stadion an. Und so unruhig die vergangenen Wochen verliefen, so ruckelig geht es auch auf der Zielgeraden zu: Hinter den Kulissen soll es erhebliche Unstimmigkeiten geben. Droht dem HSV eine Zoff-Wahl?

Der Tag der Entscheidung kündigt sich an. Fünf Männer und zwei Frauen wollen am Samstag ins neu zu bildende Präsidium gewählt werden, das auf das Dreigestirn um Marcell Jansen, Bernd Wehmeyer und Michael Papenfuß folgen wird. Mehr als 30 Kandidaturen lagen dem Beirat insgesamt vor, der für seine Maßnahme, HSV-Held Felix Magath nicht zuzulassen, reichlich Gegenwind und Kritik erhielt. Nicht die einzige Unstimmigkeit: Magaths Kompagnon Richard Golz zog kürzlich gefrustet seine Kandidatur zurück. All das dürfte auch am Samstag noch mal zur Sprache kommen.

Nur Papenfuß kandidiert erneut für das HSV-Präsidium

Wer steht zur Wahl? Papenfuß (70) ist der Einzige aus dem bestehenden Präsidium, der erneut kandidiert. Neben ihm will auch Ralph Hartmann (61) Schatzmeister werden. Um das Amt der Vize-Präsidentin konkurrieren Anna Stöcken (37) und Laura Ludwig (39). Das vornehmlich größte Interesse aber gilt der Wahl für das Amt des neuen Präsidenten, für das Kai Esselsgroth (65), Henrik Köncke (34) und Frank Ockens (50) kandidieren.

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Drei Kandidaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Esselsgroth, seit 17 Jahren Mitglied des HSV-Ehrenrates und seit acht Jahren dessen Vorsitzender, ist so etwas wie der Gentleman des Trios und genießt innerhalb aller Vereinsgremien einen hochgradig seriösen Ruf. Köncke, bis 2019 Vorsänger der Ultras auf der Nordtribüne und seit 2023 Mitglied des HSV-Aufsichtsrates, gilt als Mann der Kurve und des Volkes. Der harte Kern der Anhänger könnte zu ihm tendieren. Ockens, seit 27 Jahren HSV-Mitglied, wäre eine frische Farbe, bringt eine Menge Leidenschaft für den Verein und reichlich Erfahrung als Unternehmer mit.

Im Hintergrund: Diskussionen um HSV-Aufsichtsrat Köncke

Oberflächlich betrachtet lief der Wahlkampf fair ab. Intern aber soll es vor allem Vorbehalte gegen Köncke geben, die zuletzt immer größer wurden. Das geht so weit, dass nach MOPO-Informationen längst nicht klar ist, ob im Fall von Könckes Wahl Anwärter auf die anderen beiden Posten kurzfristig ihre Kandidatur noch zurückziehen, da sie sich eine Zusammenarbeit mit dem Hapag-Lloyd-Manager nur schwer vorstellen können.

Zur Erinnerung: Alle drei Präsidiums-Positionen werden einzeln und unabhängig voneinander gewählt. Aber: Esselsgroth, Stöcken und Papenfuß wie auch Ockens, Ludwig und Hartmann machten vorab schon deutlich, am liebsten in diesen Dreier-Konstellationen arbeiten zu wollen.

Henrik Köncke ist einer der drei Kandidaten für das Amt des HSV-Präsidenten. WITTERS
Henrik Köncke guckt lächelnd in die Kamera
Henrik Köncke ist einer der drei Kandidaten für das Amt des HSV-Präsidenten.

Was aber wird Köncke vorgeworfen? Hinter vorgehaltener Hand heißt es, der Ex-Capo profiliere sich im Wahlkampf als Brückenbauer zwischen Verein und Fans. Dabei seien dem Klub trotz Könckes Sitz im Aufsichtsrat insbesondere die kritischen Themen mit den Anhängern in den vergangenen Jahren nur so um die Ohren geflogen.

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Spannend: Zunächst wird am Samstag der Präsident gewählt, anschließend die beiden Beisitzer. Offen bleibt, wie hoch die Resonanz sein wird. Der etwa 127.000 Mitglieder starke HSV hofft auf zumindest 2500 Anwesende, um ein zumindest halbwegs repräsentatives Resultat präsentieren zu können.

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