Wundertüte vor Jubiläum: Ist der HSV zu abhängig von Sonny Kittel?
Er ist so etwas wie der ungekrönte König des Volksparks. Kein HSV-Trikot wird von den Fans öfter gekauft als das mit Sonny Kittels Namenszug. Doch so unübersehbar wie seine fußballerische Extraklasse sind auch die Wellentäler, die der 29-Jährige in jeder Spielzeit durchläuft. Am Samstag in Regensburg will Kittel nun Jubiläum feiern, es soll sein 100. Pflichtspiel für den HSV werden. Stellt sich die Frage: Was ist diesmal drin in der Wundertüte?
Das Aus nervte ihn gewaltig, davon konnte sich am Dienstag jeder ein Bild machen. Nach der Halbfinal-Pleite im Pokal gegen Freiburg (1:3) lieferte sich Kittel ein heftiges Wortgefecht mit Kollege Mario Vuskovic, was raus muss, muss eben raus. Am Samstag will der Offensivmann wieder seine freundlichere Seite zeigen, vor allem nach dem Abpfiff, wenn Gesichter den Spielausgang widerspiegeln.
Er ist so etwas wie der ungekrönte König des Volksparks. Kein HSV-Trikot wird von den Fans öfter gekauft als das mit Sonny Kittels Namenszug. Doch so unübersehbar wie seine fußballerische Extraklasse sind auch die Wellentäler, die der 29-Jährige in jeder Spielzeit durchläuft. Am Samstag in Regensburg will Kittel nun Jubiläum feiern, es soll sein 100. Pflichtspiel für den HSV werden. Stellt sich die Frage: Was ist diesmal drin in der Wundertüte?
Das Aus nervte ihn gewaltig, davon konnte sich am Dienstag jeder ein Bild machen. Nach der Halbfinal-Pleite im Pokal gegen Freiburg (1:3) lieferte sich Kittel ein heftiges Wortgefecht mit Kollege Mario Vuskovic, was raus muss, muss eben raus. Am Samstag will der Offensivmann wieder seine freundlichere Seite zeigen, vor allem nach dem Abpfiff, wenn Gesichter den Spielausgang widerspiegeln.
HSV: Sonny Kittel vor 100. Spiel im Hamburger Trikot
100 Mal Kittel beim HSV. Oft als Held und Unterschiedsspieler, immer wieder aber auch als Leistungsträger, der (auch den eigenen) Erwartungen hinterher läuft. Himmel und Hölle. Mal trifft er wie zuletzt gegen Aue und bedeutet seinen Kritikern gestenreich, sie sollten besser schweigen. Dann taucht er wenige Tage später (beim 0:1 in Kiel) wieder komplett ab. Kein leichtes Fußballerleben, das sich Kittel da mitunter selbst aussucht.
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Dabei sollte sein Wert für den HSV eigentlich unbestritten sein, zumindest sprechen seine Zahlen eine deutliche Sprache. In seinen 99 Partien (Liga und Pokal) schoss Kittel seit Sommer 2019 insgesamt 29 Treffer, bereitete weitere 31 vor. Macht 60 Torbeteiligungen in nun bald 100 Spielen – ein beachtlicher Wert. „Normal ist Sonny ein klarer Bundesligaspieler, darüber müssen wir nicht diskutieren“, ließ HSV-Legende Horst Hrubesch (71) vor wenigen Monaten wissen.
Die Kehrseite der Medaille: Sobald Kittel mal nicht trifft oder assistiert, sieht es zumeist schlecht aus für den HSV. Bester Beleg: Sechs Mal verlor der Verein in dieser Zweitliga-Spielzeit – in fünf dieser Partien blieb Kittel (acht Saisontore, 14 Assists) ohne Scorerpunkt. Ist der HSV also zu abhängig von seinem Offensivmann? Oder mangelt es dem gebürtigen Gießener vielleicht doch eher an der Qualität, genau dann voranzugehen, wenn es insgesamt im Team nicht läuft?
Muss Sonny Kittel um sein HSV-Jubiläum zittern?
Eine Frage, die sie sich im Volkspark zurzeit vermehrt stellen. Da passt es ins Bild, dass Kittel sogar ein wenig um sein Jubiläum zittern muss. Erstmals seit Tim Walter vor der Saison beim HSV übernahm, könnte der Rechtsfuß aus Leistungsgründen auf der Bank landen. Denn während der Trainer Kittel in der Vergangenheit stets über den grünen Klee hinweg lobte, äußerte er sich vor dem Regensburg-Spiel betont defensiv. „Jeder Spieler kann mir jeden Tag anbieten, dass er spielt, das gilt für jeden einzelnen Spieler“, lautete Walters Antwort auf die Frage, ob Kittels Stammplatz in Stein gemeißelt sei.
Ganz offensichtlich ist der Trainer versucht, den Druck, der auf Kittel lastet, zu verringern. „Ganz viele Menschen machen den HSV abhängig von einem Spieler“, sagt Walter. „Aber ich nicht. Wir spielen immer noch mit elf Männern.“ Und weiter: „Es geht darum, dass eine Mannschaft funktioniert. Sonny ist ein Teil davon, weil er ganz vieles richtig gut macht, aber trotz seines Alters auch noch an Dingen arbeiten kann.“
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Das klang schon mal deutlich euphorischer aus des Trainers Mund. Und dennoch: Walter wird wissen, dass ein starker Kittel die Chancen des HSV, im Aufstiegskampf doch noch ein Wörtchen mitzureden, enorm erhöhen würde. Eine große Freude oder erneuter Frust – der Verlauf des Kittel-Jubiläums könnte in Regensburg zum Sinnbild der HSV-Saison werden.