„Wollen wir da gratulieren?“ So reagierten die Kroos-Brüder auf den HSV-Aufstieg
Im November konnte Toni Kroos aufatmen. „Ich spüre eine kleine Erleichterung, dass ich gegen meinen eigentlichen Willen nicht mehr für den HSV sein muss“, sagte er da – weil der von ihm geschätzte Steffen Baumgart entlassen wurde. Wegen des Ex-Coaches hatte Kroos dem HSV monatelang die Daumen gedrückt, das änderte sich mit dem Trainerwechsel während der Saison aber schlagartig wieder: „Ich möchte, dass der HSV sehr viele Spiele verliert“, korrigierte sich Kroos. Diesen Gefallen hat Merlin Polzin ihm aber nicht getan.
Was Baumgart in der Rückrunde der Saison 2023/24 mit dem HSV nicht schaffte, ist dessen Nachfolger Polzin ein Jahr später gelungen: den HSV zurück in die Bundesliga zu führen. Das ist natürlich auch den Kroos-Brüdern nicht verborgen geblieben. „Unser HSV ist aufgestiegen“, sagte Felix Kroos in „Einfach mal luppen“ – dem Podcast, den er gemeinsam mit seinem Bruder moderiert, zunächst. Dann entwickelte sich ein munterer Dialog über den Verein, für den die Geschwister eigentlich wenig übrig haben – schon allein, weil Felix einst bei Werder Bremen gekickt hatte.
Toni Kroos über den HSV-Erfolg: „Herzlichen Glückwunsch“
„Da zeigen wir doch Größe“, sagte Ex-DFB-Star Toni aber, als die Brüder in einer der jüngsten Folgen auf den HSV-Aufstieg zu sprechen kamen. „Da wollen wir doch gratulieren, oder?“, fragte Felix Kroos. „Ja, natürlich gratulieren wir“, erwiderte Toni und ergänzte mit ironischem Unterton: „Wir sind doch keine schlechten Menschen. Herzlichen Glückwunsch an den Hamburger Sport-Verein.“ Den sprach auch Felix aus: „Auch von meiner Seite. Als ehemaliger Bremer muss man das anerkennen. Ich weiß ja auch, wie sich so ein Aufstieg anfühlt. Das weißt du nicht, Toni.“

Der ältere Kroos-Bruder war während seiner aktiven Fußball-Karriere bekanntermaßen der größere Star, Toni wurde 2014 Weltmeister mit Deutschland und holte allein mit seinem Ex-Klub Real Madrid fünfmal die Champions League. Der 35-Jährige kann auf insgesamt 34 (!) gewonnene Titel mit seinen Mannschaften verweisen, was ihn zum wohl erfolgreichsten Spieler der deutschen Geschichte gemacht hat. Mit dem Aufstiegskampf hatte Toni im Profibereich nie etwas zu tun – anders als Bruder Felix, der in der Saison 2018/19 mit dem 1. FC Union Berlin in die Bundesliga aufgestiegen war. Der HSV wurde in besagter Spielzeit nur Vierter, hat ihn jetzt aber endlich geschafft, den Aufstieg.
Felix Kroos spielte für Werder: „Es ist wieder Nordderby“
„Ich glaube, nach den sieben Jahren, in denen sie immer wieder hinterhergelaufen sind, ist da die Freude groß“, ahnte Felix Kroos im Podcast und berichtete von seinen Social-Media-Erfahrungen: „Auf einmal kommen die ganzen HSV-Fans aus der Ecke gesprungen, so viele HSV-Posts in meiner Timeline. Das scheint ja was zu bedeuten den Leuten, dass der HSV wieder oben ist.“ Oben in der Bundesliga. Dort, wo der FC St. Pauli schon im Vorjahr spielte.
In der kommenden Spielzeit stehen damit wieder hanseatische Stadtduelle an, wie auch Felix Kroos weiß: „Wir haben Hamburg-Derby – die einzige Stadt mit zwei Bundesliga-Vereinen jetzt.“ Der 34-Jährige, der seine Laufbahn bereits im Sommer 2021 beendet hatte, drei Jahre vor seinem älteren Bruder, untermauerte: „Glückwunsch an den HSV, genießt das Jahr! Und dann schauen wir mal, wo sie am Ende der nächsten stehen.“ Dann fiel Felix, der einst 70-mal für die SVW-Profis aufgelaufen war, noch auf: „Es ist ja auch das Nordderby mit Werder wieder, nicht nur das mit St. Pauli. Da freue ich mich auch drauf. Dann ganz hanseatische Glückwünsche, ganz entspannt. Moin HSV.“
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Darauf reagierte Toni dann nur noch mit einem kurzen „ja“ – und einem Husten. Wirklich echt ist die Freude des Ex-Mittelfeldspielers über den HSV-Erfolg wenig überraschend nicht. Das wusste wohl auch Felix, der zum Abschluss des Kroos-Gesprächs über den HSV die Ironie seines Bruders aufnahm: „Oh, Toni hat sich am Wasser verschluckt.“
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