„Wir sind absolut privilegiert“: HSV kämpft gegen das große Nervenflattern
Weiterhin groß ist die Spannung für den HSV im Aufstiegskampf, die Perspektive aber hat sich verändert. Wanderten die Blicke Tim Walters und seiner Profis bislang nach oben, müssen sie nun eher in den Rückspiegel schauen. Denn da kommt etwas, Düsseldorf und St. Pauli nämlich. Einer der Verfolger, die am Samstag am Millerntor aufeinandertreffen, könnte bis auf einen Zähler an den HSV heranrücken und den Druck auf das Walter-Team vor der Partie in Regensburg (Sonntag) nochmal drastisch erhöhen.
Vermutlich begann wohl jeder HSV-Fan wieder zu rechnen, als am Sonntag der Schlusspfiff in Heidenheim ertönte. Durch das 0:0 gegen Magdeburg verpasste es der FCH, den HSV auf sechs Zähler zu distanzieren. Weiterhin vier Punkte beträgt Hamburgs Rückstand auf Rang zwei. Aber wie sagte es Torjäger Robert Glatzel nach dem 2:2 gegen Paderborn so schön: „Wenn wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir über andere Dinge nicht zu reden.“
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Drei Spiele sind noch zu absolvieren und die Diskussionen rund um den HSV nehmen weiterhin zu. Wird es wieder nichts? Muss der Verein zumindest ein sechstes Jahr in der Zweiten Liga verbringen? Oder schafft er es noch irgendwie, seine Saisonziele zu erreichen und in die Bundesliga aufzusteigen?
Der HSV braucht zwei Siege, um Rang drei abzusichern
Nimmt man die Partien bis zum Saisonende als Maßstab, sollte der HSV Rang drei absichern können. Zwei Siege würden definitiv reichen. Die Aufgaben: Auswärts in Regensburg und Sandhausen (28.5.), dazu daheim gegen Fürth (21.5.). Absolut lösbar. Aber was heißt das schon, wenn die Nerven eine so große Rolle spielen?
In den vergangenen zweieinhalb Monaten hielten die Profis dem Druck nur selten stand. Von den vergangenen zehn Spielen konnte der HSV lediglich drei gewinnen. Viel zu wenig für einen Aufstiegsanwärter. „Aber wir werden weitermachen und uns auf keinen Fall unterkriegen lassen“, sagt Keeper Daniel Heuer Fernandes trotzig und schiebt den Grund hinterher: „Wir sind der HSV.“ Kapitän Sebastian Schonlau aber weiß, worauf es hinauslaufen könnte: „Wenn es die Relegation wird, dann Attacke!“
Die HSV-Fans halfen ihren Profis auch gegen Paderborn
Der HSV zwischen der letzten Hoffnung auf Rang zwei und dem Bangen vor dem Totalabsturz. Verlassen kann er sich dabei zumindest auf seine Fans. Der Anhang will helfen, das verdeutlichte er gegen Paderborn einmal mehr. Anders als Walter es wahrnahm („Wir haben es geschafft, die Zuschauer mitzunehmen“), lief es genau andersherum. Die Anhänger waren es, die ihre Profis nach deren hypernervösen Start trugen und sie aufbauten.
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Die Fans bleiben bis zum Saisonende Hamburgs größter Trumpf. In Regensburg und Sandhausen wird der HSV-Block aus allen Nähten platzen, die Heimpartie gegen Fürth zum sechsten ausverkauften Heimspiel in Folge. „Wir sind absolut privilegiert“, betont Walter mit Blick auf den Anhang und wird nicht müde zu betonen: „Wir haben alles in der eigenen Hand.“ Nur die Ausgangslage, die wird von Woche zu Woche schlechter.