Verhandlungen laufen: HSV-Profi vor Wechsel zu Chaos-Klub
Mit Nicolai Remberg aus Kiel und Jordan Torunarigha aus Belgien hat der HSV die ersten beiden Neuzugänge für die kommende Bundesliga-Saison offiziell verpflichtet. Auch auf der Abgaben-Seite tut sich immer mehr. Jetzt steht ein bisheriger Hamburger Profi vor dem Wechsel zu einem waschechten Chaos-Klub.
Mit Marco Richter (27, nach Leihe zurück nach Mainz) und Adedire Mebude (21, zurück nach Westerlo) wurden bereits zwei HSV-Spieler aus dem Zweitliga-Aufstiegskader offiziell verabschiedet. Zudem beendet Keeper-Urgestein Tom Mickel (36) seine Karriere. Ob es für Adam Karabec (21, Stammverein Sparta Prag) und Dennis Hadzikadunic (26, Stammverein FK Rostov) eine Zukunft in Hamburg gibt, ist aktuell offen. Auch einige Abgänge von Spielern, die einen Vertrag beim HSV über diesen Sommer hinaus haben, sind noch zu erwarten.
Richter und Mebude verlassen den HSV – Mickel hört auf
Klar ist schon, dass auch Eigengewächs Valon Zumberi (22) den HSV verlassen wird. Der Hamburger Jung mit kosovarischen Wurzeln schrieb dazu Ende Mai bei Instagram: „Nach 15 Jahren ist es an der Zeit, ein Kapitel zu schließen, das mein Leben entscheidend geprägt hat. Der HSV war für mich nicht nur ein Verein – er war Heimat, Herausforderung, Schule und Bühne zugleich. Ich bin unendlich dankbar für all die Erfahrungen, die ich in dieser langen Zeit sammeln durfte, die emotionalen Höhen und die lehrreichen Tiefen.“
Nach 1⃣5⃣ Jahren mit der Raute auf der Brust: Der @HSV verabschiedet mit Ablauf der aktuellen Saison Eigengewächs Valon #Zumberi. ?
— HSV Young Talents (@HSVYoungTalents) May 27, 2025
Danke für deinen jahrelangen Einsatz & nur das Beste für die Zukunft, Valon! ?#nurderHSV #HSVYoungTalents
? Michael Schwarz (1), Witters (2) pic.twitter.com/iKX9ZVzuox
Der Innenverteidiger war im Sommer 2010 vom Norderstedter SV in die HSV-Jugend gewechselt. Am 12. November 2022, also fünf Monate nach Unterschrift seines ersten Profikontrakts, debütierte er in der 2. Liga (bei einem 4:2-Heimsieg gegen Sandhausen über fünf Minuten). Am 8. April 2023, bei einem 6:1 gegen Hannover, kam unter Ex-HSV-Coach Tim Walter ein weiterer Mini-Einsatz hinzu. Das war’s in Sachen Profis.
Zumberi verhandelt mit Vitesse Arnheim
Er habe beim HSV „viele Menschen“ kennengelernt, schrieb Zumberi weiter – solche und solche „Einige davon werde ich nie vergessen – im positiven wie im lehrreichen Sinne. Es gibt Personen, die diesen Verein mit Herzblut leben“, lobte der Abwehrmann. Doch anderseits fügte er hinzu: „Und dann gibt es jene, bei denen man sich bis heute fragt, wie sie dort eigentlich hingekommen sind. Aber gut – auch das gehört wohl zum Fußballgeschäft.“ Ein kritischer Seitenhieb zum Abschied.

Wie und wo geht es für Zumberi, der zuletzt im Mai 2024 ein Pflichtspiel für den FC Schaffhausen in der 2. Schweizer Liga absolviert hat, jetzt weiter? Womöglich in den Niederlanden! Wie „TransferInsideNL“ auf X berichtet, steht der Ex-Hamburger vor einem Wechsel zu Vitesse Arnheim. Die MOPO kann bestätigen, dass es entsprechende Verhandlungen gibt – aber auch noch Probleme.
??⚫️#Vitesse gaat zich versterken met Valon Zumberi. De speler uit Kosovo komt transfervrij over van #HSV
— TransferInsideNL (@nl_inside) June 12, 2025
?@WFCGRONINGEN pic.twitter.com/2Mk6vMoi8H
Denn Vitesse Arnheim, Pokalsieger von 2017 und Finalist von 2021, befindet sich seit zwei Jahren im freien Fall. Der Verein war in der Saison 2023/24 wegen Verstößen gegen Lizenzbestimmungen, die einen Punktabzug zur Folge hatten, aus der Eredevise, der ersten niederländischen Liga, zwangsabgestiegen. Auch der ehemalige russische Chelsea-Boss Roman Abramovich war offenbar darin verwickelt. Eine Kommission des niederländischen Fußballverbands hatte damals festgestellt, „dass es Hinweise darauf gibt, dass Abramovich Kontrolle über Vitesse hat oder hatte und dass Risiken von Sanktionsverstößen und Geldwäsche bestehen.“
Arnheim vor zweitem Zwangsabstieg – Zukunft in der 3. Liga?
Bis in den August 2024 musste der Verein darum zittern, dass er überhaupt in der zweiten niederländischen Liga an den Start gehen konnte. Aber nach langem Hin und Her erteilte der niederländische Fußball-Verband dem Verein schließlich doch noch die Profi-Lizenz.
Doch auch eine neue Eigentümergruppe bestehend aus fünf internationalen Investoren, zwei von ihnen aus Deutschland, konnten Vitesse nicht zu mehr Stabilität verhelfen. Jetzt droht Arnheim nach einem erneuten Punktabzug zum zweiten Mal in zwei Jahren ein Zwangsabstieg und der Lizenzentzug, der für den Verein wohl das endgültige Aus bedeuten würde. Ansonsten ginge es in der 3. Liga der Niederlande weiter – womöglich dann mit Valon Zumberi.
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