Unzufrieden in Berlin: Ex-HSV-Star Bénes liebäugelt mit Rückkehr in den Volkspark
Ein Jahr ist vergangen, seit László Bénes seine Zelte im Volkspark abbrach, um zu Union Berlin zu wechseln. Nach dem damals erneut verpassten HSV-Aufstieg wählte der Slowake die Option Bundesliga, um seine Karriere weiter in Schuss zu bringen. Ein Schritt, der ihm nicht leicht fiel. „Ich war immer sehr stolz darauf, bei einem so großen Verein wie dem HSV spielen zu dürfen“, sagte er zum Abschied. Und: „Der HSV wird in jedem Fall in meinem Herzen bleiben.“ Offenbar nicht nur hohle Phrasen – denn nur 13 Monate nach seinem Abgang würde Bénes gern in den Volkspark zurückkehren.
Noch heute schwärmen viele HSV-Fans von Bénes‘ linkem Fuß und der Brillanz, die er mitunter ausstrahlte. Zwei Jahre kickte der 27-Jährige in Hamburg (2022 bis 2024) und avancierte in seiner zweiten Saison mit 25 Scorerpunkten (13 Tore, zwölf Vorlagen) zum absoluten Leistungsträger. Doch auch das reichte damals nicht für den Aufstieg.
Bénes verließ den HSV vor einem Jahr Richtung Berlin
Bénes zog seine Konsequenzen und bediente sich der Ausstiegsklausel, die es ihm ermöglichte, den Verein zu verlassen. Kein gutes Geschäft für den HSV, auch wenn zunächst eine Ablöse von etwa drei Millionen Euro kolportiert wurde. Tatsächlich musste Union wohl nur knapp zwei Millionen auf den Tisch legen.

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Ein Jahr später bleibt festzuhalten: Glücklich geworden ist der Nationalspieler bei den Köpenickern nicht. Nur drei Mal stand er in der Startelf, kam insgesamt auf 23 Einsätze (zwei Tore, eine Vorlage) und unbefriedigende 572 Spielminuten. Seine Hamburger Form erreichte er eine Liga höher nie.
Bénes Tochter wurde während seiner HSV-Zeit geboren
Dass Bénes Union nun wieder verlassen möchte, steht schon seit längerem fest. Insbesondere, weil er seine Chancen wahren möchte, im Sommer 2026 mit der Slowakei seine erste WM zu spielen. Nach MOPO-Informationen soll der HSV eine größere Rolle in seinen Gedanken spielen. Aus Bénes‘ Umfeld heißt es, der Spieler würde gern in den Volkspark zurückkehren, zumal seine Frau Viktoria und er sich in Hamburg auch privat sehr wohl fühlten. Tochter Liana (zweieinhalb Jahre alt) wurde hier geboren.

Das Problem: Zwar wissen die HSV-Entscheidungsträger um Bénes‘ Gedankenspiele und sollen zwischenzeitlich auch über ihn diskutiert haben. Dabei soll sich allerdings schnell gezeigt haben, dass sie von einer Rückholaktion nicht allzu viel halten. Zum einen weil sich der Profi auf seinen Erstliga-Stationen (vorher schon Gladbach und Augsburg) nie wirklich durchsetzen konnte. Zum anderen sehen zumindest Teile der Bosse Bénes‘ Abgang vor Jahresfrist (und das Schlupfloch, das er nutzte) eher kritisch. Im Volkspark hätte man sich gewünscht, der Spieler hätte sich zum Verein bekannt und mit dem HSV einen erneuten Anlauf Richtung Aufstieg genommen.
Der HSV schielt auf Bayern-Juwel Paul Wanner
Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass Bewegung in die Nummer kommt. Und das, obwohl der HSV sich im Laufe der zweiten August-Hälfte auch noch in der Kreativzentrale verstärken will und Bénes bezahlbar wäre. Dem Vernehmen nach gilt eine Ablöse im Bereich von zwei Millionen Euro als realistisch. Der HSV aber schielt auf eine Leihe von Bayern-Juwel Paul Wanner (18), auch Adam Karabec (22) und eine erneute Leihe von Sparts Prag gelten noch als Option.
Bénes ist seinerseits weiterhin bemüht, einen Abgang von Union voranzutreiben. Aus gutem Grund, denn Trainer Steffen Baumgart bekräftigte am Donnerstag: „Er muss sich den Platz erkämpfen, es ist kein Wunschkonzert. Ob ein Spieler mehr Spielzeit bekommt, liegt daran, ob er seine Chance nutzt.“ Und weiter: „Wenn der Wunsch besteht, beschäftigen wir uns damit, wenn es soweit ist. Wir können immer über alles reden.“
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Klingt nicht nach einer Bénes-Zukunft in Berlin. Der Weg zurück nach Hamburg aber dürfte versperrt bleiben.
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