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Tim Walter wirkt ratlos
  • Auch Tim Walter wirkte nach der Niederlage gegen Karlsruhe ratlos.
  • Foto: WITTERS

„Unwichtige Momentaufnahme“: HSV-Trainer Walter gerät in Bedrängnis

Die Zuschauer waren gnädig, vielleicht musste ein Großteil von ihnen das erstmal selbst alles verdauen. Die Pfiffe nach dem 3:4 (2:2) gegen den KSC hielten sich in Grenzen, was den Schluss zulässt, dass die leidgeprüften HSV-Anhänger sich mittlerweile an Rückschläge dieser Art gewöhnt haben. Doch Tim Walter, dem die Bosse in der Winterpause das Vertrauen aussprachen, wird sich nicht mehr viele davon erlauben dürfen.

Geplättet wirkte der Trainer im Anschluss an die Partie, saft- und kraftlos. Doch es war nicht allein die Niederlage, die Walter zu schaffen machte. Seit mehreren Tagen schon leidet der 48-Jährige unter einer hartnäckigen Erkältung, die ihren Tribut fordert. Der Auftritt seiner Mannschaft, so viel steht fest, minderte Walters Leiden keineswegs.  „Du weißt dann gar nicht, warum du so ein Spiel verloren hast“, ließ er wissen und schüttelte den Kopf.

Der HSV wirkte bei den ersten Gegentoren schläfrig

Tatsächlich wirkte Walter nach dem Abpfiff ratlos. Nicht etwa, weil er nicht wusste, woran es gelegen hätte, sondern weil es ihm ein Rätsel ist, wieso seine Mannschaft gegen den KSC so oft individuell patzte. „Das war vorm zweiten, dritten und vierten Gegentor so“, monierte der Trainer. „Es ging nicht um das allgemeine Verteidigen, sondern um Fehler individueller Art.“

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Die offenbarte der zunächst schläfrig wirkende HSV früh. 0:2 hieß es nach sechs Minuten durch Matanovic‘ Doppelpack, niemals in seiner Zweitliga-Historie startete der HSV derart desolat. Vor dem ersten Treffer sahen Ambrosius und Keeper Heuer Fernandes nicht gut aus. Nachdem Jatta (31.) und Bénes (33.) in einer begeisternden HSV-Phase ausglichen, rappelte es nach dem Wechsel erneut früh durch  Zivzivadze (46.), der Ambrosius im Zweikampf trocken abschüttelte. Und nach Glatzels 3:3 (62.) ebneten ein schlechter Pass von Reis und Van der Brempts unkluges Dribbling den Weg zu Wanitzeks 3:4 (81.).

Boldt und Costa wollten deutlich mehr Konstanz sehen

Zu viel des Schlechten vor 51.776 Fans. Und eine Pleite, die Walter wieder in Bedrängnis bringt. Die Bosse stehen weiterhin zu ihm, an dem Plan, mit Walter den Aufstieg schaffen zu wollen, hat sich nichts geändert. Aber: Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa erwarteten im neuen Jahr deutlich mehr Konstanz in den Auftritten. Davon kann schon nach zwei Partien der Rückrunde keine Rede sein. Eine weitere Pleite am kommenden Samstag bei Hertha BSC würde die Diskussion um den Trainer wieder extrem verstärken und den Druck mächtig erhöhen.

Walter aber lässt sich nicht beirren, so viel Kraft steckte dann doch noch in seinem geschwächten Körper. Dass der HSV erstmals überhaupt in dieser Saison aus den Top drei der Liga purzelte (noch dazu erstmals seit September 2022), scheint den Trainer nicht weiter zu jucken.  „Das ist eine unwichtige Momentaufnahme“, sagte er trocken und schob dann auch nach, warum das so sei: „Wenn wir die Spiele gewinnen, entscheiden wir, ob wir da hinkommen, wo wir hinwollen. Nur wir. Sonst keiner.“

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Auf den Beleg ihrer Profis, wieder und wieder genau diese Fähigkeit zu haben, warten die HSV-Fans auch im neuen Jahr vorerst vergeblich.

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