HSV-Fans zünden Pyrotechnik in Düsseldorf
  • Feurige Nummer: HSV-Fans zündeten in Düsseldorf Pyrotechnik. Die nächste Rechnung vom DFB ist damit sicher.
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„Vollkommen überfordert“: Massive Kritik am Polizei-Einsatz gegen HSV-Fans

Sie hatten eine große Fan-Party angekündigt – und die wurde es anlässlich des 30. Geburtstages des HSV Supporters Club dann auch. Weil nach Abpfiff des Spiels in Düsseldorf aber nur ein 2:2 auf der Anzeigetafel stand, blieb die Krönung der beeindruckenden Unterstützung aus. Lobende Worte von den HSV-Profis gab es trotzdem – von Seiten der Anhänger aber auch großen Ärger über polizeiliche Maßnahmen nach der Partie.

„Alle in Balkenschal nach Düsseldorf“, hatten die Fans im Vorfeld das Motto fürs Auswärtsspiel bei der Fortuna ausgegeben. Und ebenjenes Motto wurde auch direkt in Form einer Choreo sichtbar; vor dem Anpfiff prangte ein riesiger schwarz-weiß-blauer Balkenschal im Gästeblock des HSV, auch um diesen herum erstrahlte alles in den Hamburger Vereinsfarben.

HSV-Fans machten das Spiel in Düsseldorf zum Heimspiel

Sogar bis zu 25.000 HSV-Anhänger sollen den Weg in die Merkur Spiel-Arena gefunden haben und sie machten das Auswärtsspiel über weite Strecken zu einem Heimspiel. Die akustische Oberhand hatten die Fans jedenfalls bereits nach dem frühen 1:0, auch nach den zwei Gegentoren feierten sie bedingungslos weiter und nach dem Ausgleich zum 2:2 entfachte noch einmal neue, lautstarke Euphorie.


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„Vor allem mit der Unterstützung der Fans wäre es mega gewesen, noch das 3:2 zu machen“, bedauerte Jonas Meffert, dass die Krönung in Form eines Dreiers am Ende doch ausblieb. „Wir haben uns mehr vorgenommen. Mit den Fans im Rücken, das ist unglaublich, was hier heute wieder los war“, trauerte auch Daniel Heuer Fernandes dem verpassten Sieg hinterher.

HSV: Heuer Fernandes nennt Fan-Support „unglaublich“

Der HSV-Keeper sah den Support aus dem Gästeblock, in dem kurz vor Beginn der zweiten Halbzeit Pyrotechnik abgebrannt wurde, aber auch als Mutmacher: „Wir wissen, dass es in den nächsten Spielen wieder genauso sein wird. Wir wissen um die Unterstützung der Fans. Das müssen wir als Trumpf nehmen – und die Wucht dann auch mitnehmen.“

Und auch Tim Walter fand trotz der Enttäuschung über das Resultat nur positive Worte über die mitgereisten Fans: „Die Jungs und Mädels kommen nicht immer nur des Ergebnisses wegen. Die kommen, weil wir etwas vorleben, weil wir Werte vorleben und zeigen, dass wir immer gewinnen wollen. Wir halten zusammen – in allen Bereichen“, unterstrich der HSV-Coach.

HSV-Anhänger sollen von Polizei eingekesselt worden sein

„Was für eine Kulisse! Ein großer Dank an alle, die da waren“, schrieben die Supporters am frühen Freitagabend in den Sozialen Netzwerken. Noch in der Nacht machten sie auf Twitter aber auch auf ein Statement der Fanhilfe Nordtribüne aufmerksam, die einige Maßnahmen der Düsseldorfer Polizei eindringlich verurteilte.

Demnach seien etwa 500 HSV-Fans auf dem Weg in die Altstadt, wo die Fan-Party abgerundet werden sollte, von Beamten eingekesselt worden. „Im Regen wurden die Fans insgesamt knapp 120 Minuten festgehalten. Erst nach ca. 90 Minuten, die ohne weitere Erklärung vergingen, wurde mithilfe eines Lautsprecherwagens mitgeteilt, dass die gekesselten Fans ihren Weg in die Altstadt nicht fortsetzen dürfen und stattdessen mit den jeweiligen Reisebussen, die zum Polizeikessel geleitet wurden, die Heimreise antreten müssen“, heißt es in der Stellungnahme.

Die Polizei sei mit der Anwesenheit der Hamburger Anhänger „vollkommen überfordert gewesen“ – obwohl der Plan der Fans, nach der Partie in der Altstadt zu verweilen, schon vor Wochen angekündigt worden sei. Laut der Fanhilfe habe die Einkesselung darin begründet gelegen, dass ein HSV-Anhänger ein „scheinbar loses Verkehrsschild“ mit sich führte und dass es zudem „ein Missachten von Verkehrsregeln“ gegeben habe.

Fanhilfe Nordtribüne verurteilt Einsatz der Polizei scharf

„Wir verurteilen das planlose und verallgemeinernde Vorgehen der Polizei und fordern, dass die Bewegungsfreiheit von Fußballfans respektiert werden. Die Grundrechte gelten auch für Fußballfans in einer fremden Stadt“, heißt es in dem Statement der Fan-Gemeinschaft abschließend.

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Die Supporters, zu deren Ehren der HSV in einem Sondertrikot auflief, schrieben ihrerseits auf Twitter: „Wir haben die Geschehnisse mitbekommen und sind enttäuscht, dass zahlreiche Fans ohne ersichtlichen Grund davon abgehalten wurden, mit uns das Jubiläum in der Altstadt zu feiern. Wir fordern eine Aufklärung und werden diese begleiten.“

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