Umbruch im HSV-Tor? Mit diesem Blitz-Wechsel ist nicht zu rechnen
Sven Höh versammelte all seine Keeper um sich, als er am frühen Montagabend auf dem Rathaus-Balkon stand und für einen Schnappschuss posierte. Der Torwarttrainer lächelte mit Daniel Heuer Fernandes, Matheo Raab, Tom Mickel und den beiden Nachwuchskeepern Hannes Hermann und Luis Klatte in eine Kamera. Der HSV hat es auch seinen Schlussmännern und Höhs Arbeit zu verdanken, dass der Aufstieg geglückt ist. Dennoch ist es möglich, dass es im Sommer zu einem Umbruch im HSV-Tor kommt. Nur: Wann ist mit Transfers zu rechnen?
Heuer Fernandes, der Elfmeterheld vom Aufstiegsspiel gegen den SSV Ulm, wird als Platzhirsch in die Vorbereitung auf die neue Saison starten, sein Kontrakt läuft bis Ende Juni 2026. Der erst 20-jährige Hermann ist sogar bis 2027 an den HSV gebunden. Mickels Kontrakt endet bereits in wenigen Wochen und es ist noch offen, ob das Urgestein noch ein Jahr dranhängt oder ob er den Verein bereits in anderer Funktion verstärkt. Mindestens genauso spannend ist aber die Situation um Raab, der wie Heuer Fernandes noch ein Jahr Vertrag hat im Volkspark: bis Sommer 2026.
Matheo Raab hat eine unglückliche HSV-Saison hinter sich
Beim Aufstiegsumzug am Montag strahlte der 26-Jährige über beide Ohren, es dürfte sich für ihn angefühlt haben wie Genugtuung nach einer für ihn persönlich bitteren Spielzeit. Erst verpasste Raab den Saisonstart wegen einer Lungenentzündung, nach drei Einsätzen in Heuer Fernandes’ Abwesenheit (Adduktorenprobleme vom sechsten bis achten Spieltag) rückte er wieder auf die Bank. Und Mitte Dezember brach sich Raab dann im Training den rechten Handwurzelknochen. Monatelanger Ausfall. Erst am 31. Spieltag, beim 1:2 daheim gegen den Karlsruher SC, saß der Ex-Lauterer erstmals wieder als Nummer zwei auf der Bank. Zum Einsatz kam er bis zum Saisonende jedoch nicht.

Trotzdem: Auch Raab hat sich einen sportlichen Lebenstraum erfüllt. Als sich der gebürtige Weilburger im Sommer 2022 für Hamburg entschied, tat er das mit der klaren Absicht, mit dem HSV in die Bundesliga zu marschieren. Schon als kleines Kind träumte Raab davon, in einer Liga mit Bayern-Legende Manuel Neuer, seinem großen Vorbild, zu spielen. Diese Chance bietet sich dem HSV-Profi in der kommenden Saison. Daher ist es falsch, zu glauben, dass Raab sich schon früh in diesem Sommer nach einem neuen Verein umsehen könnte. Zumal sein Vertrag nicht endet.
Keine schnellen Angebote für HSV-Profi Raab zu erwarten
Raab ist sich seiner Situation bewusst, er hat Heuer Fernandes’ zwar schon mehrfach verdrängt, geht aber wieder als Herausforderer in die Vorbereitung auf die neue Saison. Die Lage könnte für ihn noch kniffliger werden, wenn die Bosse, wie die „Sport Bild“ nun berichtete, tatsächlich einen neuen Torwart mit Stammplatzpotenzial holen wollen.
Zukunftsgedanken sollen bei Raab dieser Tage, die er mit seinen Mitspielern auf der Party-Insel Ibiza verbringt, aber keine Rolle spielen. Im Umfeld des Keepers rechnet man zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin nicht mit Anfragen anderer Klubs – weil Raab seit fast sieben Monaten nicht mehr gespielt hat, sein Leistungsniveau schwer einzuschätzen ist.
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Dass die in Kürze anstehende Kaderanalyse zwischen Sportvorstand Stefan Kuntz, Sportdirektor Claus Costa sowie den Trainern auch zu einer Neubewertung von Raabs Situation führt, ist nicht ausgeschlossen. Zumal es schon vor dem Erreichen des großen Saisonziels erste Keeper-Gerüchte gegeben hatte. Mit einem Blitzwechsel von Raab, der die Aufstiegsfeierlichkeiten in vollen Zügen genießt und anschließend noch mit seiner Partnerin in den Urlaub fahren wird, ist momentan aber nicht zu rechnen. Auf Instagram schrieb er zu Partybildern vom Montag, die ihn und einige Mitspieler mit XL-Biergläsern auf dem Eventtruck zeigen: „für die Ewigkeit!“ Auch Raab hat Geschichte geschrieben.
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