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  • Gerhard Delling ist zu Gast in der achten Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“.
  • Foto: imago/Andre Poling

TV-Moderator Delling: Darum ist er ein großer Fan von HSV-Trainer Thioune

Mehr als 30 Jahre lang war Gerhard Delling (61) für die ARD tätig, moderierte viele Jahre die „Sportschau“ und begleitete unzählige Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft. In der achten Folge unseres MOPO-Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ (unter anderem kostenlos hier bei Spotify oder hier bei Apple Podcastsverrät er, dass er bei alldem immer eine starke Zuneigung zum HSV in sich trug – nicht zuletzt, weil Uwe Seeler ihn als Kind beim Spielzeugkauf beraten hat.

„Ich habe immer schon eine starke Nähe zum HSV gehabt. Von Kindesbeinen an war ich Uwe-Seeler-Fan“, erzählt Delling im MOPO-Podcast und erinnert sich daran, wie er als kleiner Junge sein Idol im heutigen Quarree in Wandsbek traf: „Ich stand vor einer Auslage von Spielzeugautos, als ich plötzlich Uwe Seeler neben mir entdeckte. Erst habe ich mich nicht getraut, ihn aber irgendwann angesprochen. Das war eine Begegnung, die ich nie vergessen habe. Er war ein Weltstar, aber doch so ein verbindlicher Mensch. Und er hat mir dann auch bei meiner Entscheidung geholfen, welches Auto es werden soll.“

HSV: Kevin Keegan für Gerhard Delling „wie das siebte Weltwunder“

Doch es war nicht nur Uwe Seeler, der Delling zum HSV-Fan machte. „Zur damaligen Zeit wurde beim HSV sensationeller Fußball gespielt“, schwärmt er. „Und als dann auch noch Kevin Keegan kam, war das eine echte Sensation. Er war der Superstar schlechthin und dann auch noch von der Insel. Das war wie das siebte Weltwunder.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Gerhard Delling:

Seit seinem ersten Stadionbesuch im Jahr 1975 hat sich allerdings sehr viel verändert. „Früher haben wir darüber diskutiert, warum der HSV den Europapokal nicht wieder gewinnt, aber er war regelmäßig dort vertreten“, weiß Delling. „Doch es zeigt sich, dass es nicht nur auf das Geld ankommt, sondern auch auf die Geldverwendung und auf die handelnden Personen. Ich glaube, da sind in den letzten Jahren unglaublich viele Fehler passiert.“

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Vor allem vermisst der 61-Jährige beim HSV eine „langfristige Strategie“, erklärt er: „Das ist reines Glücksspiel, was in den letzten Jahren passiert ist. Das geht irgendwann in die Hose und das ist passiert.“ Der Abstieg war aus seiner Sicht „ein ganz bitteres Kapitel, weil ich immer noch glaube, dass es nicht nötig gewesen wäre. Wichtig ist jetzt, dass man ein richtiges Fundament schafft, um nicht nur mal den Aufstieg zu schaffen – das Ziel kann ja nur sein, mittelfristig wieder ins internationale Geschäft zu kommen.“

ARD-Moderator Delling ist Fan von HSV-Trainer Daniel Thioune

Hoffnung macht Delling dafür vor allem der aktuelle Trainer des HSV. „Ich bin sehr angetan von der Art und Weise von Daniel Thioune und auch von seiner Arbeit“, lobt er den Coach. „Ich finde, man sieht eine ganze Menge, gerade auch mit einer Mannschaft, die ja so vorher nicht existiert hat. Das muss man erstmal so hinbauen.“

Deshalb glaubt der ehemalige ARD-Moderator an den Wiederaufstieg in diesem Jahr: „Unter den ersten Vier sollte man mindestens landen – und der vierte Platz wäre eine Katastrophe, wie letztes Jahr. Die Mannschaft hat mittlerweile so gut zusammengefunden, dass es eigentlich fatal wäre, wenn das nicht irgendwie funktioniert. Wenn auch mit Hängen und Würgen.“

HSV-Aufstieg? Gerhard Delling glaubt an Bundesliga-Rückkehr

Selbst war Delling auch ein guter Fußballer, schaffte es immerhin bis zur Landesliga. Und seinen größten Moment hatte er vor den Augen seines späteren TV-Kollegen Günter Netzer. „Wir hatten ein Freundschaftsspiel, weil sich Ernst Happel angesagt hatte, um Spieler zu beobachten“, erinnert er sich. „Das war eines meiner besten Spiele. Wir haben den höherklassigen Verein 3:1 geschlagen und ich habe zwei Tore gemacht.“

Happel war allerdings nicht erschienen – er hatte vielmehr den damaligen HSV-Manager Netzer geschickt. „Eine Woche lang habe ich das Telefon hypnotisiert und auf diesen Anruf gewartet, aber es ist keiner gekommen“, lacht Delling. Gemeinsam mit Netzer sollte er stattdessen einige Jahre später zum preisgekrönten TV-Duo bei DFB-Länderspielen werden.

DFB: Delling kritisiert Rücktritt von Bundestrainer Joachim Löw

Den scheidenden Bundestrainer Joachim Löw hatte er mehrfach vor dem Mikrofon – hält seinen Rücktritt nach der EM nun aber für falsch. „Alle sagen, dass es der richtige Zeitpunkt war und beruhigen sich damit, aber ich kann das gar nicht sehen“, stellt Delling klar. „Wäre er nicht zurückgetreten, hätte man als Spieler ja vermuten müssen, dass er noch ein paar Jahre länger bleibt. Also muss man sich voll reinhängen, weil man ja auch nächstes Jahr wieder dabei sein will. Das könnte jetzt wegfallen.“

Delling glaubt nicht, dass Löw den richtigen Moment für seine Entscheidung gewählt hat. „Ich glaube, sein Rücktritt erschwert die Lage nur“, sagt er im MOPO-Podcast. „Da geht ganz viel Kraft verloren. Es erleichtert die Geschichte vielleicht für Joachim Löw und für den DFB, der jetzt schon auf die Suche gehen kann, aber für die EM finde ich es den total falschen Zeitpunkt.“

HSV: Hören Sie hier die Podcast-Folge mit Gerhard Delling:

In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“ hören Sie außerdem, wen Gerhard Delling als neuen Bundestrainer vorschlägt und welche Voraussetzungen der HSV für einen Aufstieg noch erfüllen muss. Der 61-Jährige erzählt auf unterhaltsame Weise, durch welches kuriose Erlebnis er Günter Netzer kennenlernte, warum seine berufliche Karriere dank Ernst Happel begann und welche persönliche Familiengeschichte hinter seinem Roman „Ella & Co. KG“ steckt. Jetzt bei SpotifyApple PodcastsDeezer und vielen weiteren Streaming-Anbietern zum Anhören!

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