Was Legende Stevens über die Walter-Sperre und den HSV-Aufstieg denkt
Für ein Spiel wurde Tim Walter nach seiner Roten Karte beim 2:4 in Karlsruhe gesperrt. Die Hamburger müssen damit am Samstag beim Heimspiel gegen Kiel erstmals aufgrund einer Sperre ohne Cheftrainer an der Seitenlinie auskommen. Einer, der diese Situation gut kennt, ist Huub Stevens. Die MOPO hat mit dem ehemaligen HSV-Trainer über die Folgen einer Trainer-Sperre gesprochen.
Für ein Spiel wurde Tim Walter nach seiner Roten Karte beim 2:4 in Karlsruhe gesperrt. Die Hamburger müssen damit am Samstag beim Heimspiel gegen Kiel erstmals aufgrund einer Sperre ohne Cheftrainer an der Seitenlinie auskommen. Einer, der diese Situation gut kennt, ist Huub Stevens. Die MOPO hat mit dem ehemaligen HSV-Trainer über die Folgen einer Trainer-Sperre gesprochen.
„Ich weiß gar nicht genau, wie oft ich gesperrt wurde“, erzählt der 69-Jährige, der als Trainer unter anderem für Köln, Schalke, Hertha, Stuttgart und den HSV gearbeitet hat. Mit einer Zwangspause des Cheftrainers verbindet er nicht zwingend einen Nachteil für die eigene Mannschaft. Entscheidend ist für ihn, dass das ganze Trainerteam gut funktioniert. „Wenn du ein gutes Team hast, ist das überhaupt kein Problem“, so Stevens.
HSV-Co-Trainer müssen Tim Walter am Samstag vertreten
Wie gut es mit Walters Trainerteam beim HSV funktioniert, wird sich nun am Wochenende zeigen. Es ist zu erwarten, dass im Volkspark vieles als Gemeinschaft umgesetzt werden soll. Auch Walter wird dabei sicher stark integriert sein. Stevens weiß, dass es auch für einen gesperrten Trainer auf der Tribüne genug Wege gibt, um Kontakt zur Bank zu halten und Entscheidungen zu treffen.

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Klar ist allerdings auch: An der Seitenlinie wird Walter mit seiner speziellen Art fehlen. Den Job muss am Samstag einer der Co-Trainer übernehmen. Dazu sagt Stevens: „Wichtig ist, dass er das auf seine Art macht und nicht versucht, den Cheftrainer zu kopieren. Zu einem guten Team gehört auch Vertrauen. Wenn das nicht da ist, merkt das die Mannschaft.“
Unabhängig vom Ergebnis am Wochenende ist Stevens überzeugt, dass der Vorfall den HSV nicht aus der Bahn werfen wird. Der Ex-Coach glaubt weiterhin fest an den Aufstieg in dieser Saison.
Ex-HSV-Coach Stevens kritisiert viele Trainer-Sperren
Überhaupt nicht glücklich ist Stevens hingegen mit der Tatsache, dass immer mehr Trainer gesperrt werden und dass das dann auch noch häufig mit fehlendem Respekt gegenüber den Unparteiischen in Verbindung gebracht wird. „Alle Trainer haben Respekt vor den Schiedsrichtern. Sie wissen genau, wie schwer ihr Job ist“, so der Holländer, der ein anderes Problem sieht: „Der Druck für Trainer wird immer größer. Es gibt mittlerweile so viele Einflüsse von außen. Das war mal anders.“
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Fest steht für den ehemaligen Erfolgscoach: Emotionen will er auch weiterhin an der Seitenlinie sehen. „Sie gehören zum Fußball dazu. Manche Trainer können damit besser umgehen als andere. Aber wenn du gar keine Emotionen mehr zeigst, dann kannst du auch aufhören. Natürlich gibt es Grenzen. Aber fehlender Respekt gegenüber den Schiedsrichtern ist nicht das Problem.“