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Schonlau
  • Sebastian Schonlau traf in Bayreuth in der Verlängerung für den HSV.
  • Foto: WITTERS

„Schweißt uns zusammen“: HSV zittert sich weiter und atmet auf

Es wurde das erwartet harte Stück Arbeit. 120 Minuten lang. Der HSV steht nach einem 3:1-Kraftakt bei der SpVgg Bayreuth in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Die Bayern führten dabei lange Zeit, hatten die Hamburger bereits am Rande der Niederlage – und mussten sich dann doch geschlagen geben, weil die Mannschaft von Tim Walter zur richtigen Zeit einen Gang hochschaltete.

Am Ende lagen sie sich alle in den Armen. Davon waren sie zur Halbzeit noch weit, weit entfernt. Von der „schlechtesten Halbzeit, seit ich hier bin“, sprach Walter nach dem Spiel gar. Und wahrlich, es lief wenig zusammen. Ein Bild, was sich schon durch die Auftaktspiele gegen Braunschweig (2:0) und Rostock (0:1) zog. In Bayreuth hatten die Hamburger mehr Ballbesitz, nur so recht damit etwas anzufangen wussten sie nicht.

DFB-Pokal: HSV gewinnt in Bayreurth nach Verlängerung

Und so kam es, wie es kommen musste. Sommerzugang Lazslo Bénes, erneut mit einer dürftigen Vorstellung, verursachte einen Freistoß, den Luke Hemmrich – abgefälscht von Startelfdebütant Filip Bilbija – zur großen Freude des Großteils der 14.000 Zuschauer:innen zur Führung versenkte. Der einizge Vorwurf, den sich der Drittligist gefallen lassen musste: Er versäumte es nachzulegen.

Die Möglichkeiten dazu hatten sie. Allen voran Alexander Nollenberger, der unter der Woche schon forsch erklärt hatte, dem HSV ein Bein stellen zu wollen. Nach einem Stellungsfehler von HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes in der 21. Minute verpasste der Stürmer den Moment, vorbei die Chance. Von den Hamburgern war derweil wenig bis gar nichts zu sehen. Moritz Heyer hatte die einzige Chance, scheiterte am starken Sebastian Kolbe (38.).

HSV-Keeper Heuer Fernandes: „Wir waren einfach nicht auf dem Platz“

In der Halbzeit dürfte es laut geworden sein – mal wieder. „Wir waren einfach nicht auf dem Platz“, bemängelte Heuer Fernandes nach dem Spiel und traf es damit auf den Punkt. Der HSV, er ist noch nicht so Recht angekommen in der Saison. Und dennoch in der Lage, einen Gang hochzuschalten. So geschehen in Bayreuth. 


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Mit Ransford Königsdörffer und Ogechika Heil, später noch Maximilian Rohr, brachte Walter frischen Wind. Der machte sich bemerkbar, die Hamburger erhöhten fortan stetig die Schlagzahl, bissen sich rein. „Ich glaube nicht, dass das jede Mannschaft hinkriegt bei einem Gegner, der alles dafür getan hat, zu gewinnen“, sagte Mittelfeldmann Jonas Meffert.

Königsdörffer und Schonlau schießen den HSV eine Runde weiter

Bis zum ersehnten Ausgleich dauerte es trotz Chance von Königsdörffer (59.), Ludovit Reis (70.) und Robert Glatzel (79.) aber bis kurz vor dem Ende. Joker Königsdörffer ließ die HSV-Bank nach einer Rohr-Flanke aufspringen, sorgte für entsetzen beim gelben Pulk auf den Tribünen. Der Ausgleich in der 83. Minute, er fiel spät aber verdient. Wirklich Zweifel ließen die Hamburger am Weiterkommen auch in der Verlängerung nicht mehr aufkommen.

Kapitän Sebastian Schonlau, der wie schon gegen Rostock in der Defensive einige Wackler drin hatte, wuchtete den Ball per Flachschuss zum 1:2 ins Netz – ein Treffer des Willens. „Natürlich freue ich mich darüber. Wenn man als Innenverteidiger mit nach vorne kommt, will man auch mal treffen“, sagte der Kapitän.

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Bayreuth war platt, der HSV machte durch Königsdörffers zweites Tor schließlich endgültig den Deckel drauf – und trat die lange Busreise doch noch mit einem kollektiven Lächeln an. „Wenn wir heute verloren hätten, hätten alle gesagt: ,Wie könnt ihr hier verlieren? Ihr seid doch Favorit?‘ Wenn man hier gewinnt, sagen alle, hier musst du doch gewinnen“, wusste Meffert im Anschluss an das Spiel um das Komplizierte bei der Einordnung.

Der 27-Jährige fasste zusammen: „Deshalb würde ich sagen: Aufgabe erledigt. Trotzdem gibt uns das Selbstbewusstsein – die vielen Chancen, aber auch, das Ding gedreht zu haben. Das schweißt uns als Mannschaft zusammen.“

Keine schlechte Voraussetzungen, um sportlich in der Saison anzukommen.

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