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Düsseldorfs Khaled Narey (r.) im Duell mit HSV-Profi Tim Leibold
  • Frustrierende Rückkehr: Düsseldorfs Khaled Narey (r./gegen Tim Leibold) erhebt schwere Vorwürfe gegen Teile der HSV-Fans.
  • Foto: WITTERS

Rassismus im Volkspark! Narey klagt HSV-Fans an

Diese Partie hat ein ganz übles Nachspiel. Beim 1:1 des HSV gegen Düsseldorf feierte Khaled Narey am Samstagabend seine Rückkehr in den Volkspark, in dem er zuvor drei Jahre lang für die Hamburger spielte. Wie ein HSV-Fan nun berichtete, wurde der Fortunen-Angreifer während der Partie von Hamburger Anhängern rassistisch beleidigt. Narey bestätigte die Vorfälle. Auch HSV-Profi Bakery Jatta soll auf ähnliche Weise verbal attackiert worden sein.

Der Abend der Schande im Volkspark. Von Anfang an wurde Narey, der im Sommer nach Düsseldorf gewechselt war, überwiegend mit Pfiffen bedacht. Bei Instagram zog er ein entsprechend bitteres Fazit. Zunächst dankte er noch allen HSV-Fans, „die mich warm willkommen geheißen haben“, fuhr dann jedoch fort: „Aber allen „Fans“, die mich während des Spiels rassistisch beleidigt und mit Bier beworfen haben, wünsche ich vom Herzen eine gute Besserung!“

Rassismus im Volkspark: Das geschah in Block 22B

Tatsächlich konnte man die Bierbecher-Würfe auch im TV deutlich erkennen. Was darüber hinaus in zumindest einem Fan-Block passierte, schildert HSV-Fan Kjell bei Twitter unter dem Pseudonym Frank Conners. Er habe mit seiner kleinen Schwester in Block 22B gesessen, das Verhalten gegenüber Narey sei „nur schockierend“ gewesen. So sei er  mehrfach von „Fans“ aus diesem Block mit rassistischen Sprüchen (z.B. N-Bomb) beschimpft worden. Und weiter: „Nicht nur Narey bekam seine Ladung ab, auch unsere Spieler (u.a Jatta) wurden mehrfach rassistisch beleidigt. Als ich die Herren hinter mir auf ihr Fehlverhalten hinwies, wurde das erst noch nickend und einsichtig hingenommen. Nach dem Ausgleichstor schien von der Einsicht aber nicht mehr viel übergeblieben zu sein. Stattdessen wurde ich nun zur Zielscheibe eben dieser Leute. Ich wurde mehrfach beleidigt und mir wurde Gewalt angedroht.“

Was den Ankläger besonders stört: „Mich schockiert nicht nur das rassistische Verhalten an sich, sondern auch die fehlende Rückendeckung von den umliegenden Plätzen. Genau ein junger Mann hat mir den Rücken gestärkt und dem wurde ebenfalls mit Gewalt gedroht. Oder ums kurz zu sagen: Rassisten können bei uns im Volkspark immer noch in Ruhe ihre dreckigen Parolen raushauen, ohne nur das leiseste bisschen Gegenwind zu erfahren.“


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Das bittere Fazit des Mannes: „Unsere aktive Fanszene setzt sich seit Jahren gegen Rassismus ein, aber offensichtlich scheint das im gesamten Tenor des Vereins noch nicht angekommen zu sein. Ich bin fassungslos.“

HSV kann die betreffenden Fans ermitteln und sie sanktionieren

Der Anhänger kündigte an, dem Verein die betreffenden Sitzplatz-Nummern zu melden. Dann liegt es an den HSV-Verantwortlichen die entsprechenden Personen zu ermitteln. Das könnte dann nach einer Anhörung sogar Stadionverbote nach sich ziehen.

Der Verein reagierte umgehend auf Nareys Instagram-Post. „Khaled, wir stehen voll und ganz auf Deiner Seite“, antwortete der HSV. „Rassismus hat im Volksparkstadion und unserer Gesellschaft keinen Platz.“ HSV-Ersatzkeeper Tom Mickel klagte zudem an: „Es macht mich wütend, wie mit Dir umgegangen wurde! Haben eineinhalb Jahre ohne Fans nicht gereicht, um mal eine Entwicklung im Umgang unter uns Menschen zu bewirken? Im Stadion hab ich das Gefühl, dass einige auf dem Stand eines Neandertalers stehen geblieben sind …“

Auf Twitter schrieb der HSV zudem:

Abschließend heißt es: „Wir stellen uns hinter die betroffenen Spieler und werden alles uns Mögliche unternehmen, um die Vorfälle aufzuklären und zu ahnden. Wir betonen unmissverständlich: So ein Fehlverhalten Einzelner steht nicht für die Werte unseres HSV.”

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