HSV-Kater im Aufstiegsrennen: „Wir müssen jetzt eine Serie starten“
Der Pokal-Sause mit Halbfinal-Einzug folgte die bittere Ernüchterung. Das 1:2 (1:1) beim 1. FC Nürnberg am Samstagabend, es versetzte den Aufstiegsambitionen der Hamburger einen mächtigen Dämpfer. Nur einen Punkt sammelten die Rothosen aus den vergangenen drei Ligaspielen. Der heftige HSV-Kater tut richtig weh.
Der Pokal-Sause mit Halbfinal-Einzug folgte die bittere Ernüchterung. Das 1:2 (1:1) beim 1. FC Nürnberg am Samstagabend, es versetzte den Aufstiegsambitionen der Hamburger einen mächtigen Dämpfer. Nur einen Punkt sammelten die Rothosen aus den vergangenen drei Ligaspielen. Der heftige HSV-Kater tut richtig weh.
Es sind aktuell Tage zwischen Pokal-Euphorie und bitterem Liga-Alltag im Volkspark. Jubelten die Hamburger unter der Woche noch über den späten Treffer von Robert Glatzel gegen den KSC, so kassierten sie dieses Mal ihrerseits einen Nackenschlag kurz vor Schluss. Tim Handwerkers Bogenlampe in der 88. Minute besiegelte die zweite Ligapleite in Folge – erstmals in der laufenden Spielzeit.
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„In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr ganz so präzise, man hat auch bei dem ein oder anderen gemerkt, dass wir in den entscheidenden Momenten ein bisschen platt waren“, sagte Sportdirektor Michael Mutzel, der seine Mannschaft in den ersten 45 Minuten stärker sah.
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In der Tat hatten die Hamburger auf den frühen Rückstand durch Pascal Köpke (15.) die passende Antwort parat, der Ausgleich durch Ludovit Reis (25.) war zu dem Zeitpunkt gewiss nicht unverdient. Widerstandsfähig sind sie. Einzig, der HSV verpasste es nachzulegen, kam kaum zu zwingenden Situationen. Trainer Tim Walter hatte sich nach dem Pokal-Ritt, bei dem die Hamburger die erste Halbzeit verschlafen hatten, gewünscht, dass seine Mannschaft konstanter wird.
In Nürnberg gelang genau das nicht. Bis auf einen Abschluss vom eingewechselten Manuel Wintzheimer (87.), aus dessen Konter ausgerechnet der Gegentreffer fiel, war vom HSV nicht viel zu sehen. Zu wenig für die eigenen Ansprüche. „Das Spiel am Mittwoch ging 120 Minuten, das war ein emotionaler Fight, dann ist es vielleicht auch klar, dass man in der zweiten Halbzeit ein wenig nachlässt“, sagte Mutzel und unterstrich: „Aber ich habe gemerkt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen will.“ Anzeichen des Rückrunden-Blues, der die Hamburger in den vergangenen drei Zweitliga-Jahren in unschöner Regelmäßigkeit ereilte, haben die HSV-Verantwortlichen bislang nicht ausgemacht.
HSV sechs Punkte hinter dem Relegationsrang
Und dennoch, die Ergebnisse der letzten Wochen haben tabellarisch ihre Spuren hinterlassen. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt neun Spieltage vor Saisonende schon sechs Punkte. Nürnberg zog durch den Erfolg im direkten Duell sogar vorbei am HSV. „Wir müssen eine Serie starten“, sagte Jonas Meffert und rannte damit bei seinem Trainer offene Türen ein. „Serien“, so Walter, „sind immer gut. Also sehen wir zu, dass wir eine starten.“
Am besten schon am Samstag, wenn Kellerkind Erzgebirge Aue in den Volkspark kommt. Bis dahin gilt es, ein Gegenmittel für den Kater zu finden.