Nächster Nackenschlag bei der U21: Drei HSV-Profis erleben Klatsche in Hannover
Gerade mal sechs Wochen ist es her, da war die U21 des HSV in aller Munde. Beim Nachwuchs-Turnier „Tournoi Européen“ in Frankreich besiegten die Hamburger unter anderem den Nachwuchs von Champions-League-Sieger Paris St. Germain und belegten einen starken dritten Platz. Seitdem aber geht nicht mehr viel. Am Mittwochabend kassierte der HSV seine fünfte Regionalliga-Pleite in Folge und kam bei Aufsteiger HSC Hannover mit 1:4 unter die Räder. Da half es auch nichts, dass mit Silvan Hefti, Gui Ramos und Immanuel Pherai drei Profis aufliefen.
Die U21 befindet sich in der Krise. Das setzte sich in Hannover fort, 550 Zuschauer wurden Zeugen der nächsten Pleite. Nachdem der HSV erste Chancen ausgelassen hatte, ging es nach dem Wechsel Schlag auf Schlag. Mehmet Özün (54.) und Luc-Elias Feder (68.) trafen für die Gastgeber, ehe Pherai verkürzte (70.). Immerhin ein schönes Erfolgserlebnis für den Mittelfeldmann, der nach überstandener Verletzung auf sein baldiges Bundesliga-Debüt hofft. Doch Evren Serbes (86.) und Tayar Tasdelen (90.+3) machten für Hannover alles klar.
Stadtrivale St. Pauli ist noch schlechter als der HSV
Für den HSV-Nachwuchs die nächste Enttäuschung. Nach acht Partien liegt das Team von Trainer Lukas Anderer auf Rang 16, nur Aufsteiger Schöningen und der Nachwuchs des Stadtrivalen FC St. Pauli ist noch schlechter. „Uns fehlt im Spiel mit dem Ball und vor allem im letzten Drittel der Punch“, haderte Anderer. „Wir tun uns schwer, eigene Chancen zu kreieren und bekommen auf der Gegenseite nach individuellen Fehlern zu leicht die Gegentore.“

Keine schöne Momentaufnahme. Doch beim HSV ist man diese Sorgen zum Start einer Serie schon gewohnt. Auch in den beiden Vorjahren ruckelte es, beide Male startete die U21 mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen, bekam dann später aber die Kurve. Das Hauptproblem: Jahr für Jahr verändert sich das Gesicht der Ausbildungs-Mannschaft extrem, auch in diesem Sommer verzeichnete das Team 13 Zu- und 14 Abgänge. Es dauert, bis Automatismen greifen. „Das ist ein Prozess, von dem wir trotz der aktuellen Rückschläge nach wie vor überzeugt sind“, sagt Anderer.
Das könnte Sie auch interessieren: Reicht es für Bayern? Vuskovic legt beim HSV los
Nach dem spielfreien Wochenende steht kommende Woche (19. September) das Knaller-Derby bei Altona 93 an. Eher unwahrscheinlich, dass die drei Profi-Leihgaben dann erneut dabei sein werden. Pherai hofft auf einen Platz im Kader der Profis, die tags darauf Heidenheim empfangen. Die unter Merlin Polzin chancenlosen Hefti und Ramos kickten diesmal beim Nachwuchs, um sich für einen Last-Minute-Wechsel in Schuss zu halten. Am Wochenende aber schließen auch die wohl letzten interessanten Märkte in der Türkei und Griechenland. Kaum denkbar, dass das Duo weiterhin bei der U21 spielt und damit den eigenen Talenten den Weg versperrt.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.