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Die HSV-Profis mussten gegen Kiel die nächste Enttäuschung wegstecken.
  • Da zieht's ihnen fast die Hosen aus: Die HSV-Profis Ludovit Reis (l.), Sonny Kittel (Mitte) und Mikkel Kaufmann (r,) hadern gegen Kiel mit sich.
  • Foto: WITTERS

Genervte Spieler, frustrierte Fans: Der HSV ringt um Fassung

Unmut, Ratlosigkeit und Gefühle der Tristesse nach einer verpassten Chance. Wie sich die Bilder nach HSV-Heimspielen doch gleichen. Auch beim 1:1 gegen Holstein Kiel ließen die Profis trotz Pausenführung zwei Zähler liegen und mussten sich Pfiffe gefallen lassen.

Auch die Herbstsonne, die am Sonntag über dem Volkspark erstrahlte, konnte den Ärger über die vertane Chance nicht vollständig vertreiben. Während die wenigen Fans an den Trainingsplätzen sich aus Frust über das Remis in Diskussionen flüchteten, traten die Profis zeitgleich zur Videoanalyse an. Die Erkenntnis blieb auf allen Seiten identisch: Da war mehr drin. Wieder mal.


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Nur ein Sieg aus sechs Heimspielen, erneut ein verspielter Vorsprung und abermals Pfiffe von einem Gros der 39.543 Fans. Wie zuletzt schon gegen Düsseldorf. Weil es dem HSV erneut an Cleverness mangelte.  „Wir sind noch nicht so abgezockt, dass wir so eine Führung ganz locker zu Ende spielen“, erkannte Trainer Tim Walter. „Das haben wir in den letzten Wochen schon gesehen.“ Doch genau das lässt viele Fans verzweifeln.

Warum bringt der HSV eine Führung nicht mal über die Zeit?

Die Abläufe wiederholen sich. Der HSV führt (diesmal durch den Strafstoß von Sonny Kittel/12.), legt nicht nach, offenbart aber defensiv Lücken und verliert letztlich Punkte. Warum ist das so? Warum schaffen es die Profis nicht, eine Partie mal unaufgeregt nach Hause zu schaukeln? Letztlich nicht nur eine Frage der Erfahrung – sondern auch der Qualität.

„Es zehrt an den Nerven“, erklärte Angreifer Robert Glatzel nach dem Remis gegen Kiel. „Weil sich die Fehler wiederholen.“ Gegen Sandhausen und Paderborn (jeweils 2:1) steckte der HSV in dieser Saison die Nackenschläge des Ausgleichs weg, gewann in der Nachspielzeit. „Aber das kann nicht jedes Mal klappen“, so Glatzel. „Wir müssen länger die Null halten oder ein zweites Tor schießen.“ Oder wie Mittelfeldmann Jonas Meffert es ausdrückt: „Es ist unser Ziel, auch mal einen Gegner zu töten“, sprich: den Vorsprung auszubauen und unnötige Hektik zu vermeiden.

Nach Kiels Ausgleich wuchs der Frust der HSV-Anhänger

Dass dies zum wiederholten Male nicht gelang, zehrt auch beim Anhang an der Substanz, das wurde an den Reaktionen gegen Kiel deutlich. Nach dem Ausgleich direkt nach der Pause (Pichler/46.) überwog die Skepsis und schlug mehrfach in Unmut um. Nach der Partie entlud sich dann der Frust vieler Anhänger. Weil der große Lerneffekt der Profis in dieser Saison bislang ausblieb.

Das Problem des Vereins: Auch wenn die Bosse oft betonten, dass die überwiegend junge Mannschaft Zeit zur Entwicklung braucht, ist die Aussicht auf eine mögliche Übergangssaison schwer vermittelbar. Die HSV-Fans sind es gewohnt, dass ihr Team in Liga zwei einen Spitzenplatz einnimmt, so war es drei Jahre lang, ehe jeweils zum Ende hin der Aufstieg verspielt wurde. Das ist in dieser Spielzeit anders. Seit drei Monaten rangieren die Profis jenseits der Top fünf, drohen zudem erstmals überhaupt seit Einführung der Profiligen hinter Lokalrivale St. Pauli zu landen und die sportliche Vormachtstellung in der Stadt zu verlieren.

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Eine Gemengelage, die viele Fans nicht verknusen können, allen Appellen der Bosse zum Trotz. Auch dieses Gefühl entlud sich nach dem Abpfiff gegen Kiel.

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