Nach dem Elfadli-Schock beim HSV: Torunarigha zeigt endlich, was in ihm steckt
Seit Sommer schon ist Jordan Torunarigha Profi des HSV, aber so richtig angekommen im Volkspark ist er erst jetzt. Beim 1:1 (0:0) gegen Borussia Dortmund überzeugte der Abwehrmann und rettete mehrfach in höchster Not. Eine der richtig schönen Storys, die dieses Spiel schrieb, die aber eine bitterböse Vorgeschichte hatte. Denn zuvor hatte der HSV einen Verletzungsschock zu beklagen, der ihn noch mehrere Wochen beschäftigen wird.
Eigentlich war Daniel Elfadli auch gegen den BVB für den linken Part in der Dreier-Abwehrkette eingeplant. Doch im Abschlusstraining am Freitag zog sich der 28-Jährige eine Adduktorenverletzung zu, die ihn zu einer mehrwöchigen Pause zwingen wird, wie Trainer Merlin Polzin vermutet: „Ich bin kein Mediziner, aber er wird uns sicherlich die eine oder andere Woche fehlen.“ Eine genauere Diagnose steht noch aus.
HSV-Profi Torunarigha durfte zuvor in der Bundesliga letztmals Ende August ran
Nur durch Elfadlis Verletzung wurde Torunarigha in die Startelf gespült. Das war in der Bundesliga letztmals Ende August beim 0:2 gegen St. Pauli der Fall. Danach verletzte sich der Abwehrmann und war nach seiner Genesung (mit Ausnahme des Pokalspiels in Heidenheim) Ersatz. Gegen Dortmund aber wusste er zu überzeugen.

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Stark: Das Geschoss von Svensson (6.) kratzte er weg, bevor der Ball ins Tor trudeln konnte, auf ähnliche Weise rettete er nach dem Wechsel gegen Chukwuemeka. Auch seine Zweikampfquoten (jeweils 67 Prozent gewonnene Duelle in der Luft und auch insgesamt) waren zufriedenstellend. Erst in der Schlussphase, als der HSV mit Fabio Baldé einen frischen Flügelspieler brachte (89.), wurde Torunarigha ausgewechselt.
Torunarigha wechselte im Sommer aus Belgien zum HSV
Endlich mal ein Aha-Erlebnis für den Ex-Herthaner, der im Sommer ablösefrei aus Gent kam und eigentlich als neuer Chef der Abwehr eingeplant war. Dann aber spielte er eine schwache Vorbereitung, startete mies in die Saison und litt unter Schmerzen. „An der Thematik, warum wir Jordan verpflichtet haben, hat sich aber relativ wenig geändert“, sagte Polzin nun nach dem Remis. „Er ist ein fantastischer Mensch, der sich sehr gut ins Team einfügt, der mit seinen Erfahrungen, die er international oder auch in der Bundesliga gesammelt hat, versuchen soll, uns alle besser zu machen.“
Dennoch: Auch die guten Leistungen seiner Kollegen machten es für Torunarigha zuletzt schwer, Fuß zu fassen. „Er wurde durch die Verletzungen ausgebremst“, so Polzin. „In der Zeit, in der er nicht da war, hat sich unser Spiel weiterentwickelt und die Jungs, die auf dem Feld standen, haben es richtig gut gemacht. Deshalb ist es ein ganz normaler Prozess, dass man auf diese Chance warten muss. Die hat sich jetzt durch Daniel Elfadlis Verletzung ergeben.“
Auch die HSV-Kollegen loben Torunarigha
Torunarigha nutzte sie und überzeugte dabei nicht nur seinen Trainer. „Er war auch ein Grund dafür, dass wir relativ wenig Großchancen zugelassen haben“, lobte Polzin und Linksverteidiger Miro Muheim schwärmte: „Es ist extrem gut für uns, wenn Leute reinkommen, die vielleicht länger nicht auf dem Platz standen, und dann so spielen wie Jordan.“
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Ein Anfang mitten in der Saison für den gebürtigen Chemnitzer, der mit einer Trainingskapuze über dem Kopf Minuten nach dem Spiel in der Kabine verschwand. Da konnte man nicht mehr sehen, wie ihm zu Mute war, doch die Bilder kurz zuvor, inmitten der jubelnden HSV-Kollegen, sprachen Bände: Dieser Tag ging Torunarigha runter wie Öl.
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