HSV-Stürmer Robert Glatzel guckt ernst

Harte Zeiten für HSV-Stürmer Robert Glatzel: Gegen Wolfsburg war komplett außen vor. Foto: WITTERS

„Menschlich harte Entscheidung“: Schallende Ohrfeige für HSV-Held Glatzel

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Noch bevor die Partie gegen Wolfsburg (0:1) begann, wurde auf den Tribünen im Volkspark eifrig diskutiert – denn mit Giogi Gocholeishvili und Robert Glatzel fehlten gleich zwei Spieler im Aufgebot, die von den Fans sehnsüchtig erwartet wurden. Die Gründe dafür waren allerdings unterschiedlicher Natur: Während Gocholeishvili mehr oder weniger von sich aus verzichtete, kassierte Glatzel durch seine Nichtnominierung eine schallende Ohrfeige!

Gocholeishvili, der wegen seines Nasenbeinbruchs schon in Leipzig (1:2) gefehlt hatte, war eigentlich fest für die rechte Abwehrseite eingeplant. Doch der eigens für ihn hergestellte Gesichtsschutz stellte den Georgier nicht zufrieden. „Er hat das Abschlusstraining mit der Maske absolviert, sich aber in seiner Art und Weise, Fußball zu spielen, eingeschränkt gefühlt“, erklärte Merlin Polzin. „Wir haben es noch ein bisschen angepasst, aber ich war mir dann nicht sicher, dass er mit 100 Prozent spielen kann.“

Am Dienstag spielt der HSV im Pokal in Heidenheim

Der HSV-Trainer hofft, dass Gocholeishvili bereits am Dienstag im Pokal in Heidenheim (18.30 Uhr, Liveticker auf mopo.de) wieder dabei sein kann: „Es ist auch eine Gewohnheitsfrage, damit man diese Einschränkungen besser verkraften kann. Deswegen hoffe ich, dass es für das Pokalspiel schon wieder reicht.“


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Die Niederlage gegen Wolfsburg verfolgte Gocholeishvili neben den anderen nicht für den Kader nominierten HSV-Profis. Darunter auch Glatzel, der erkennbar mitgenommen wirkte. Erstmals überhaupt, seit er im Sommer 2021 nach Hamburg wechselte, wurde der Torjäger aus Leistungsgründen nicht nominiert. „Er ist topfit, es war eine sportliche Entscheidung“, stellte Polzin fest.

Glatzel schmerzt seine Rolle beim HSV

Eine, die HSV-Aufstiegsheld Glatzel mit voller Härte traf. Bereits vor Wochenfrist hatte der 31-Jährige über seine Reservistenrolle gesagt: „Es tut ein bisschen mehr weh, wenn man vier Jahre lang vorangegangen ist und immer das Ziel hatte, hier in der Bundesliga zu spielen.“ Der Schmerz dürfte am Samstag weiter zugenommen haben.

Polzin verwies in Bezug auf Glatzels Kader-Verbannung auf den breiten HSV-Kader und wenige Verletzte. „Es geht auch nicht nur darum, den Kader nur offensivfreudig zusammenzustellen“, so der Coach. „Man muss auf jedes Szenario vorbereitet sein.“ Statt der Variante mit Glatzel entschied sich Polzin dafür, neben Yussuf Poulsen mit Fabio Vieira und Immanuel Pherai zwei torgefährliche Mittelfeldspieler auf die Bank zu setzen. Alle drei kamen im Laufe der zweiten Hälfte zum Einsatz.

Totaler Frust: HSV-Stürmer Robert Glatzel (3.v.r.) und die ebenfalls nicht nominierten Kollegen. WITTERS
Bei den nicht nominierten HSV-Profis herrscht Frust.
Totaler Frust: HSV-Stürmer Robert Glatzel (3.v.r.) und die ebenfalls nicht nominierten Kollegen.

Für Polzin wird es nun auch darum gehen, Glatzel wieder aufzurichten. „Es war eine menschlich harte Entscheidung, Bobby diese Entscheidung mitzuteilen“, stellte der Trainer fest, verwies aber auf die Art und Weise, wie der Stürmer „tagtäglich versucht für die Mannschaft da zu sein und sich einbringt – unabhängig von der Rolle, die sich sicherlich verändert hat im Vergleich zu den letzten Jahren. Ich bin sehr froh, dass er weiter ein wichtiger Bestandteil von uns ist.“

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Worte, die Glatzel vernehmen wird, die ihn aber kaum werden trösten können. Offen, ob er am Dienstag im Pokal mal eine echte Bewährungschance erhält. Ob der Torflaute des glücklosen Ransford Königsdörffer (600 Liga-Minuten, kein Treffer), der gegen Wolfsburg per Strafstoß scheiterte, und des noch nicht für 90 Minuten fitten Poulsen ein Gedanke, mit dem sich Polzin auseinandersetzen wird.

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