x
x
x
Marcell Jansen auf der Mitgliederversammlung des HSV.
  • Marcell Jansen überstand erst vor einem Jahr einen Abwahlantrag - 73 Prozent stimmten gegen seine Ablösung.
  • Foto: WITTERS

Jansens Ansage: „Da habe ich keinen Bock mehr drauf als HSV-Präsident!“

Am Ende des Tages schritt Marcell Jansen zufrieden von der Bühne des CCH und trat bester Dinge den Heimweg an. Siebeneinhalb Stunden lang hatte die Mitgliederversammlung vor 606 Anwesenden gedauert, das Präsidium um Jansen recht breite Rückendeckung erhalten. Damit war in dieser deutlichen Form zuvor nicht zwingend zu rechnen.

Die Frage, wie viel Feuer Jansen von den Mitgliedern bekommen würde, war im Vorfeld eine der spannendsten des Tages. Und tatsächlich schlugen die Wogen kurzzeitig hoch, als sich der 38-Jährige Vorwürfen ausgesetzt sah, er habe Ende August ein Themenpapier erarbeitet, das zu gravierenden Änderungen innerhalb des HSV hätte führen sollen. Ex-Supporters-Boss Christian Bieberstein wandte sich zudem an das Präsidium um Jansen, Michael Papenfuß sowie Bernd Wehmeyer und kritisierte: „Ich merke kein Team und erkenne keine Einheit.“

HSV-Präsidium vermittelt geschlossenen Eindruck

Vorwürfe, die vom Präsidium allerdings entkräftet wurden. Jansens Thesenpapier habe es gegeben, es sei allerdings harmlos gewesen, erklärten Wehmeyer und Papenfuß, der seine Sicht der Dinge darlegte: „Vergesst das Papier! Es gab Diskussionen, aber die haben wir ausgeräumt.“ Und weiter: „Da wird aus dem Verein heraus versucht, den Spaltpilz hineinzutreiben.“

Zumindest gestern vermittelte das Präsidium einen geschlossenen Eindruck und demonstrierte diesen auch glaubhaft. Das sahen auch die Mitglieder so, die das Dreigestirn ohne Gegenstimme entlasteten.

Das könnte Sie auch interessieren: „Es reicht nicht …“: Walters klare Forderung nach dem HSV-Camp – trotz Zufriedenheit

Jansen wurde zwischendurch dennoch wütend. Schützend stellte er sich vor Hauptsponsor „HanseMerkur“, der zuletzt auch von Ex-HSV-Boss Thomas Wüstefeld 6,77 Prozent der AG-Anteile erworben hatte. Kritische Stimmen mokierten sich zuletzt über die Machtfülle der „HanseMerkur“. „Ich finde es unfassbar, wie man mit unserem Hauptsponsor, der schon lange unser Partner ist, umgeht“, erklärte Jansen. „Anstatt das Positive zu sehen, gibt es all diese Märchenstunden.“ Er schloss: „Da habe ich keinen Bock mehr drauf als HSV-Präsident“ – und erntete Applaus vieler Mitglieder.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp