„Leicht zu erklären“: Darum verzweifelt der HSV immer wieder an den „Kleinen“
Was alles schlecht war und gefehlt hatte, konnten beim HSV nach dem 1:2 in Osnabrück alle mehr oder weniger aufzählen. Eine konkrete Erklärung dafür suchte man in den Reihen der Hamburger allerdings vergeblich. Gerade die Frage, warum das dem HSV immer wieder in Spielen gegen die „kleinen“ Gegner in der Zweiten Liga passiert, blieb unbeantwortet. Die MOPO fragte bei dem Sportpsychologen Matthias Herzog nach. Der meint: „Grundsätzlich ist das leicht zu erklären.“
An der Qualität des HSV-Kaders gibt es wenig Zweifel. Die Hamburger sind auf allen Positionen so gut aufgestellt wie womöglich noch nie zuvor in der Zweiten Liga. In fast jedes Spiel geht die Mannschaft von Trainer Tim Walter als Favorit. Warum wird die Qualität gerade in Duellen gegen klare Außenseiter aber oft nicht auf den Platz gebracht?
Die Gegner können gegen den HSV befreit aufspielen
Was alles schlecht war und gefehlt hatte, konnten beim HSV nach dem 1:2 in Osnabrück alle mehr oder weniger aufzählen. Eine konkrete Erklärung dafür suchte man in den Reihen der Hamburger allerdings vergeblich. Gerade die Frage, warum das dem HSV immer wieder in Spielen gegen die „kleinen“ Gegner in der Zweiten Liga passiert, blieb unbeantwortet. Die MOPO fragte bei dem Sportpsychologen Matthias Herzog nach. Der meint: „Grundsätzlich ist das leicht zu erklären.“
An der Qualität des HSV-Kaders gibt es wenig Zweifel. Die Hamburger sind auf allen Positionen so gut aufgestellt wie womöglich noch nie zuvor in der Zweiten Liga. In fast jedes Spiel geht die Mannschaft von Trainer Tim Walter als Favorit. Warum wird die Qualität gerade in Duellen gegen klare Außenseiter aber oft nicht auf den Platz gebracht?
Die Gegner können gegen den HSV befreit aufspielen
„In solchen Spielen ist der Druck für den HSV noch mal größer. Alle erwarten einen klaren Sieg. Da kannst du fast nur verlieren“, meint Herzog, der den Gegner psychologisch im Vorteil sieht. „Sie haben null Druck, können nur gewinnen und entsprechend befreit aufspielen. Außerdem sind die Teams in Spielen wie gegen den HSV oft auch noch mal extra motiviert, weil es das Spiel des Jahres ist.“

Die richtige Vorbereitung, Einstellung und auch Kommunikation sind für Herzog entscheidende Punkte. „Es ist eine komplette Kopfsache“, sagt der Sportpsychologe, der vermutet, dass zumindest unterbewusst gegen kleinere Gegner oft nicht 100 Prozent der möglichen Leistung gebracht wird. Am Ende sei das auch eine Frage der Mentalität. Dass dem HSV auch eine frühe Führung in Osnabrück nicht geholfen hat, verwundert Herzog nicht wirklich. „Der größte Feind ist immer Erfolg. Dieser macht dich bequem.“
Herzog: „Die Spieler sind psychisch erschöpft“
Warum kann der Schalter auf dem Platz oft nicht mehr umgelegt werden? Ein grundsätzliches Problem für Herzog ist, dass die Spieler von ihren Trainern zu wenig auf Rückschläge vorbereitet werden. „Die Beine werden plötzlich schwer, die Spieler sind psychisch erschöpft“, erklärt der 46-Jährige, der es als „fahrlässig“ bezeichnet, dass der mentale Bereich bei vielen Profi-Klubs weiterhin nur ungenügend beachtet wird.
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Dass ein Großteil beim Sport im Kopf entschieden wird, ist allen eigentlich längst bekannt. Der HSV liefert dafür immer wieder neue Beweise. Nur selbst abstellen konnten man das Problem an der Elbe bislang nicht.