HSV-Profi Miro Muheim guckt frustriert

Nicht zu fassen! Miro Muheim ist der Frust über die Chancenverwertung des HSV gegen Wolfsburg anzusehen. Foto: IMAGO/Justus Stegemann

„So bitter!“ Latte, Pfosten, Elfmeter: Diese HSV-Pleite war vermeidbar

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Wieder nichts – obwohl sie erneut so nah dran waren. Nach der knappen Pleite in Leipzig (1:2) setzte es für den HSV beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg die nächste vermeidbare Niederlage. Trotz teilweise drückender Überlegenheit und einem großen Chancen-Plus mussten die Hamburger der verpassten Gelegenheit auf Punkte nachtrauern und schoben Frust. Vor allem ein Elfer-Drama verdarb den Profis und ihren Fans die Laune.

Fassungslosigkeit machte sich auf den Rängen breit, nachdem Schiedsrichter Martin Petersen am Samstagnachmittag ein letztes Mal in seine Pfeife geblasen hatte. Unbändig war der Freude auf und vor der Ersatzbank des VfL, der zuvor vier Spiele in Folge verloren hatte, doch eigentlich jubelten da die Falschen. Das sah sogar der zuvor in die Kritik geratene VfL-Trainer Paul Simonis so. „Ich weiß, dass heute nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat“, ließ der Niederländer wissen.

HSV vergibt gegen Wolfsburg viele Großchancen

Kann man so stehen lassen. Chance um Chance vergab der HSV, am Ende standen laut DFL-Angaben ein xGoal-Wert von 2,5 zu 0,43 und 19:4 Torschüsse zu Buche. Und dennoch reichte es nicht mal für einen Punkt. Weil der HSV bei allem Lob, das er sich für seine bisherigen Saisonauftritte verdient hat, zu selten das Tor trifft. Die Partie gegen die Wölfe war bereits die fünfte dieser Spielzeit ohne HSV-Treffer – wohlgemerkt am achten Spieltag.


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„Das Spiel ist schnell erzählt“, ließ dann auch HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes wissen. „Wir haben super gespielt, genau den Fußball, den wir zeigen wollen. Alles ist komplett aufgegangen, aber leider haben wir das Tor nicht gemacht – das war der Unterschied zum Gegner.“

Wolfsburgs Daghim erzielt das Tor des Tages

Der nämlich nutzte gleich die erste Gelegenheit und schlug eiskalt zu. Adam Daghim ließ Luka Vuskovic ins Leere laufen und schlenzte die Kugel zum 0:1 ins linke obere HSV-Eck (15.). Es sollte zum Leidwesen des Großteils der 57.000 Fans im ausverkauften Volkspark der einzige Treffer des Tages bleiben.

HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes kann den Wolfsburger Führungstreffer nicht verhindern. WITTERS
HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes
HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes kann den Wolfsburger Führungstreffer nicht verhindern.

Das schmerzte vor allem angesichts der Vielzahl an Chancen, die sich der HSV ab der 40. Minute erspielte. Die größte vergab der glücklose Ransford Königsdörffer (45.+1), der auch nach acht Bundesligapartien auf seinen ersten Treffer wartet und nun seit genau 600 Erstliga-Minuten torlos ist. Diesmal scheiterte er vom Elfmeterpunkt an Keeper Kamil Grabara, nachdem Konstantinos Koulierakis zuvor Albert Sambi Lokonga zu Fall gebracht hatte. Die Krönung der für Königsdörffer bislang sehr bitteren Saison. „Im Endeffekt sind wir an mir gescheitert“, erklärte der völlig frustrierte Stürmer später.

HSV scheitert an Pfosten und Latte

Trost gab es von den Kollegen. „Wir machen Ransi keinen Vorwurf“, erklärte HSV-Kapitän Yussuf Poulsen. „Wir haben so viele Chancen vergeben, ich selbst ja auch in der 90. Minute.“ Zuvor noch andere Kollegen. Unglaublich, was der HSV liegen ließ. Sambi Lokonga traf die Latte (45.+3), Miro Muheim kurz nach dem Wechsel den Pfosten (47.), ehe der Schweizer knapp daneben zielte (52.) und an Grabara scheiterte (58.). Auch Rayan Philippe (81.) und Jean-Luc Dompé (87.) waren knapp am Ausgleich. Der VfL seinerseits hatte durch Joakim Mæhles Fernschuss, der an den Pfosten krachte, das 0:2 auf dem Fuß (90.+4).

HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer verschoss gegen Wolfsburg einen Elfmeter. WITTERS
HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer guckt frustriert
HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer verschoss gegen Wolfsburg einen Elfmeter.

Ein Festival der vergebenen Chancen und die zweite HSV-Pleite hintereinander. Die Folge: Sollte Mainz am Sonntag seine Partie in Stuttgart gewinnen, würde der Vorsprung auf den Relegationsplatz plötzlich nur noch einen Zähler betragen.

HSV-Kapitän Poulsen macht den Fans Mut

„Es ist so bitter“, fasste Poulsen zusammen, machte den Fans und sich aber Mut: „Wenn wir so weiter spielen, müssen wir uns keine Sorgen machen. Dann werden wir in dieser Saison genügend Punkte bekommen.“

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Die nächste Chance bietet sich am Dienstag, im Pokal in Heidenheim (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de), und anschließend am Sonntag in Köln (2.11.). Bis dahin dürfte ganz sicher die eine oder andere Torschusseinheit auf dem Trainingszettel der Profis stehen.

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