HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer guckt frustriert

HSV-Stürmer Ransford Königsdörffer verschoss gegen Wolfsburg einen Elfmeter. Foto: WITTERS

„An mir gescheitert!“ Königsdörffer nimmt HSV-Pleite auf seine Kappe

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Er wollte unbedingt sein erstes Bundesliga-Tor erzielen. Am Ende wurde er zum Unglücksraben des Nachmittags. Ransford Königsdörffer hatte bei der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg per Strafstoß die große Chance, noch vor der Pause auszugleichen, aber sein Versuch vom Punkt war zu schwach und wurde von Wölfe-Keeper Kamil Grabara entschärft. Nach dem Spiel stellte sich der Stürmer sofort und nahm die Niederlage mit auf seine Kappe.

In der 44. Minute senste Wolfsburgs Konstantinos Koulierakis Albert Sambi Lokonga um. Schiedsrichter Martin Petersen zeigte sofort auf den Punkt. Völlig unstrittig. Rayan Philippe schnappte sich den Ball und machte sich auf zum Punkt, musste die Kugel dann aber an Königsdörffer weitergeben. „Ich habe mich gut gefühlt, wollte Verantwortung übernehmen“, erklärte er nach dem Spiel. Philippe, der zuletzt in der Liga auftrumpfte und bereits drei Tore auf seinem Konto hat, auch in der vergangenen Saison für Eintracht Braunschweig beide Elfmeter verwandelte, trat zurück und sah aus erster Reihe dabei zu, wie Königsdörffer scheiterte.

HSV-Kollegen muntern Königsdörffer auf

Der Deutsch-Ghanaer zog sich das Trikot übers Gesicht und ging mit einem ganz miesen Gefühl in die Kabine. Dort gab es aufmunternde Worte von Kapitän Yussuf Poulsen, der ihn nach 64 Minuten auf dem Platz ersetzte. „Wir haben es heute gut gemacht“, sagte der sichtlich angeschlagene Königsdörffer: „Im Endeffekt sind wir an mir gescheitert.“ Das wollte Daniel Heuer Fernandes so nicht stehen lassen und stellte klar: „Bei uns steht niemand alleine. Ransi wollte Verantwortung übernehmen und genau das wollen wir von Spielern.“

Auch Trainer Merlin Polzin wollte keine Schuldfrage stellen. „Wir haben einen Kreis an Elfmeterschützen, der nicht nur regelmäßig trainiert, sondern auch dann natürlich bestimmt ist. Aus diesem Kreis treffen die Jungs dann eigenverantwortlich auch die Entscheidung. Weil es beim Elfmeter auch immer darum geht, wie man sich in der Situation fühlt, wie man im Spiel ist, welche Aktionen man bisher hatte. Deshalb: Vollstes Vertrauen in die Entscheidung der Mannschaft, der Jungs“, sagte der 34-Jährige, der sich aber auch ärgerte, „dass Ransi nicht getroffen hat, vor allem aber, dass der Elfmeter nicht reingegangen ist, weil es dann sicherlich nochmal ein anderes Spiel geworden wäre.“

HSV-Profi Ransford Königsdörffer vergab im Heimspiel gegen Frankfurt einen Elfmeter. WITTERS
HSV-Profi Ransford Königsdörffer guckt frustriert nach oben
HSV-Profi Ransford Königsdörffer vergab im Heimspiel gegen Frankfurt einen Elfmeter.

Vor allem nach dem Abpfiff gab es von all seinen Kollegen aufmunternde Worte, Klapsser und Umarmungen. „Die Mannschaft hat mich unterstützt“, dankte Königsdörffer seinen Mitspielern. „Natürlich baut einen das auf, aber ich werde die Situation zu Hause selber verarbeiten“, schob er trotz aller Aufmunterung hinterher. Weil der HSV den frühen Gegentreffer durch Wolfsburgs Adam Daghim (15.) nicht mehr kontern konnte, wusste der Stürmer logischerweise um die Bedeutung seines Fehlschusses.

Königsdörffer wartet seit dem Ulm-Spiel auf ein Liga-Tor

Seit dem Aufstiegsspiel am 10. Mai gegen den SSV Ulm, als er doppelt traf, wartet der 24-Jährige auf ein Liga-Tor. „Es ist jetzt nicht so, dass ich zu Hause nicht schlafen kann, weil ich noch kein Tor habe“, sagte Königsdörffer. „Ich glaube fest daran, dass es in den nächsten Wochen klappen wird.“ Vielleicht schon Köln, wo der HSV kommende Woche gastiert? „Da habe ich gute Erfahrungen“, sagte Königsdörffer, dass er dort beim Gastspiel in der vergangenen Zweitliga-Saison doppelt traf.

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Dass die Zweite Liga aber nicht die Bundesliga ist, spürt er aktuell aber am eigenen Leib. 14 Mal traf er in Liga zwei, null Mal im Oberhaus, und das, obwohl er in jedem Spiel von Beginn an ran durfte. Viel Lob gab es zuletzt von Trainer Merlin Polzin, der ihn nicht nur an Toren messen wolle, sondern auch bewerte, was er abseits des Scoreboards für Leistungen für die Mannschaft bringe. Ein Tor würde ihm trotzdem guttun. Vom Punkt wird es vermutlich so schnell nicht noch einmal versuchen.

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