Klopps Aufstiegs-Experte sicher: „Der HSV hat die perfekte Ausgangslage“
Sie sind wieder dick im Geschäft. Drei Punkte trennen den HSV vom Relegationsplatz, alles ist plötzlich noch mal drin in dieser schon verloren geglaubten Saison. Kommt es noch zum Happy End? Gemessen an der Ausgangslage von vor wenigen Wochen, wäre das ein kleines Fußball-Wunder, das es so in Liga zwei erst einmal gab. 2004 schaffte Mainz ein ähnliches Kunststück. Einer der Helden traut dem HSV nun den gleichen Weg zu.
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Sie sind wieder dick im Geschäft. Drei Punkte trennen den HSV vom Relegationsplatz, alles ist plötzlich noch mal drin in dieser schon verloren geglaubten Saison. Kommt es noch zum Happy End? Gemessen an der Ausgangslage von vor wenigen Wochen, wäre das ein kleines Fußball-Wunder, das es so in Liga zwei erst einmal gab. 2004 schaffte Mainz ein ähnliches Kunststück. Einer der Helden traut dem HSV nun den gleichen Weg zu.
Er hat die Bilder abrufbereit, man muss ihn nur danach fragen. „Was da passiert ist, war der Wahnsinn“, erinnert sich Christof Babatz, wenn er an den 23. Mai 2004 zurückdenkt. „Kopf und Körper explodierten, es war die reinste Ekstase! Es hat ja niemand für möglich gehalten, dass wir das noch schaffen könnten. Vier Wochen vorher standen wir noch abgeschlagen auf Rang acht.“
Ex-Hamburger war Klopps Aufstiegsexperte in Mainz
Babatz war maßgeblich am Mainzer Wunder beteiligt. Der Ex-HSV-Profi (1997 bis 2000) bereitete am letzten Spieltag, beim 3:0 gegen Eintracht Trier, zwei Treffer vor. „Nach dem Abpfiff mussten wir aber warten, ob Aachen nicht noch in Karlsruhe gewinnt, dann wären wir wieder weg gewesen“, erinnert sich der 47-Jährige. „Als es dort beim 1:0 für den KSC blieb, war unser Aufstieg sicher. Emotionaler ging es nicht.“
Was Mainz vor 18 Jahren unter Trainer Jürgen Klopp schaffte, hat nun der HSV im Sinn. Sechs Punkte holten die Rheinhessen an den letzten vier Spieltagen auf, schoben sich noch auf Platz drei, der damals zum direkten Aufstieg reichte. Ein bislang einmaliges Kunststück. Zieht der HSV nun nach?
Babatz macht dem HSV Mut: „Der HSV hat weniger Druck“
Babatz, mittlerweile Leiter der Mainzer Fußballschule und Assistenzcoach der U19 des Vereins, macht dem HSV Mut. Er weiß, wie Wunder funktionieren. „Der HSV hat im Vergleich zur Konkurrenz einige Vorteile und eigentlich die perfekte Ausgangslage“, sagt er. „Er ist der Jäger, hat dadurch weniger Druck als die, die seit Wochen oben stehen und gefühlt etwas mehr zu verlieren haben. Man sieht gerade am Beispiel St. Pauli, was das mit einem Verein machen kann.“ Dazu kommt für Babatz: „Der HSV könnte auch Kraft daraus ziehen, dass irgendwie alle sagen: Ach, sie schaffen es am Ende ja doch wieder nicht.“
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Auch hier gibt es Parallelen zu Mainz. Dreimal wurde der HSV in den Vorjahren Vierter, musste Häme und Spott ertragen. „Wir Mainzer hatten vor unserem Aufstieg 2004 auch zwei Jahre, in denen wir in eigentlich letzter Sekunde dramatisch den Aufstieg verpassten und Vierter wurden“, erinnert sich Babatz.
Mainz als HSV-Vorbild
Letztlich reichte es dann doch für die 05er. Babatz blieb noch zwei weitere Jahre und schaffte Historisches. Kurz nach dem Aufstieg wurde der Mittelfeldmann auch zum ersten Bundesliga-Torschützen der Mainzer, als er beim 2:4 in Stuttgart traf. Nach Stationen bei der TuS Koblenz und Waldhof Mannheim beendete er 2009 seine Profi-Karriere.
Den HSV hat Babatz weiterhin im Blick. Künftig soll er sogar für die Traditionsmannschaft des Vereins auflaufen. Mit einigen früheren Weggefährten wie Stefan Schnoor (51), Harald Spörl (55) oder Thomas Vogel (55) hat er noch Kontakt.
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Liebend gern würde Babatz seinen Ex-Verein ab der kommenden Saison auch mal wieder in Mainz spielen sehen. Die Hoffnung darauf lebt. „Werder ist nicht mehr zu kriegen, die steigen auf“, prophezeit der einstige Mainzer