„Kann unser Vorteil sein“: Überraschende HSV-Worte vor dem Auftakt
Nach einem Tag Pause stand Robert Glatzel am Donnerstag wieder auf dem Trainingsplatz. Entsprechend gut gelaunt war der HSV-Stürmer, der 24 Stunden zuvor wegen leichter Fußprobleme ausgesetzt hatte, ehe er am Abend über den Status quo und die neue Bundesligasaison sprach. Und zumindest ein paar der Worte, die er mit Blick auf das Auftaktspiel in Gladbach am Sonntag (17.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) fand, überraschten.
Nachdem er alle Fragen zur HSV-Aufstiegsdoku „Always Hamburg“ beantwortet hatte, bezog Glatzel Stellung zur aktuellen sportlichen Situation seines Teams. Und er räumte ein: „Unser letzter Auftritt war vielleicht nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Glatzel spielte auf die DFB-Pokal-Erstrundenpartie in Pirmasens an, die der HSV erst in der Verlängerung mit 2:1 und viel Mühe für sich entschieden hatte. Doch nicht nur die Hamburger taten sich bei einem Fünftligisten schwer – sondern auch Gladbach, das sich mit 3:2 beim SV Atlas Delmenhorst durchsetzte.
Robert Glatzel: HSV und Gladbach sind „ähnlich gestartet“
„Gladbach ist ähnlich gestartet wie wir“, verwies Glatzel auf das zittrige Weiterkommen der „Fohlen“, die – anders als der HSV – zwar nicht in Rückstand geraten waren, aber zwischenzeitlich zwei Ausgleichstore hatten einstecken müssen. Dass Siegtorschütze Nico Elvedi die Borussia gerade so vor dem Ausscheiden bewahren konnte, ähnlich wie es Guilherme Ramos für den HSV tat, lässt Glatzel an ein „50:50“-Duell am Sonntag glauben. „Man kann nicht genau sagen, wo wir stehen und wo der Gegner ist, daher ist es schwer einzuschätzen“, ordnete der 31-Jährige ein.

Einerseits zeugt es von Selbstbewusstsein, dass Glatzel trotz holpriger Vorbereitung mit fünf Testpleiten in Serie von einem ausgeglichenen Auftaktspiel im Borussia-Park ausgeht. Andererseits ist Gladbach am ersten Spieltag Gastgeber, gestandener Bundesligist und deshalb automatisch der Favorit. Doch Glatzel meint: „Es kann auch ein Vorteil für uns sein, dass Gladbach uns noch nicht ganz so gut einschätzen kann.“ Schließlich hat Merlin Polzin ein neues System etabliert, zuletzt außerdem ein paar Änderungen an der Startelf vorgenommen. Hinzu kommt, dass auch Gladbach einen Kaderumbruch hinter sich hat, Leistungsträger wie Ko Itakura (Ajax Amsterdam) und Alassane Pléa (PSV Eindhoven) abgab. Zudem fehlt Torjäger und Kapitän Tim Kleindienst (Knieverletzung) noch wochenlang.
HSV-Profi Elfadli: „Die Euphorie ist nach wie vor sehr groß“
Dem kommenden Gegner vom Niederrhein zollte Glatzel dennoch Respekt. „Es kommen neue Aufgaben auf uns zu, schwierigere Aufgaben“, beschrieb er und blickte voraus: „Es wird eine ganz besondere Challenge in diesem Jahr – aber wir haben jahrelang dafür gearbeitet, wieder in dieser Situation sein zu können. Es wird eine spannende und aufregende Zeit. Darauf freuen wir uns.“ Und die Eindrücke vom Kinoabend, an dem Hamburgs Aufstiegshelden die emotionalen Bilder aus der Vorsaison noch einmal zu sehen bekamen, sollen dem HSV schon kurzfristig helfen.
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„Die Euphorie vom Aufstieg ist nach wie vor sehr groß bei uns“, erklärte Daniel Elfadli vor der Doku-Premiere. Seine Hoffnung lautete: „Das alles noch mal zu sehen, gibt uns den Extra-Push und viel Motivation. Darauf können wir stolz sein und das tragen wir auf jeden Fall ins nächste Spiel.“ Ransford Königsdörffer ergänzte: „Der Film wird uns viel Energie fürs Wochenende geben. Jeder von uns wird hoch motiviert sein, um am Sonntag Vollgas zu geben.“
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