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Die HSV-Profis Jonas David, Sebastian Schonlau und Toni Leistner (v.l.)
  • Wer hat am Ende gut lachen? Jonas David, Sebastian Schonlau und Toni Leistner (v.l.)
  • Foto: WITTERS

HSV-Streichkandidat könnte Abwehrchef verdrängen

In zwei Wochen wird es ernst. 14 Tage bleiben dem HSV noch, um sich auf den Zweitligaauftakt bei Schalke 04 (23. Juli) vorzubereiten. Die Tage im Trainingslager in Grassau lieferten Hinweise darauf, wie Tim Walter den Knallstart angehen will. Durchaus möglich, dass ein Personalwechsel in der Abwehr ansteht, an den bis vor wenigen Wochen nicht mal im Ansatz zu denken war.

Mit so einem Gefühl konnte er seine freien Tage schon lange nicht mehr genießen. Reichlich Selbstvertrauen tankte Jonas David in Bayern, der 20-Jährige darf als Gewinner des Trainingslagers bezeichnet werden. Aus dem einstigen Streichkandidaten, der eigentlich längst hätte verliehen werden sollen, ist ein ernsthafter Aspirant auf die Stammplätze geworden.

David überzeugte bei beiden HSV-Testspielen des Sommers

Zweimal testete der HSV, beide Male gefiel David. Gegen den österreichischen Zweitligisten Wacker Innsbruck (1:0) traf er sogar, beim 2:2 gegen Bundesligist FC Augsburg spielte er stabil. David scheint Routinier Toni Leistner (30) nicht nur wegen dessen zwischenzeitlicher Corona-Infektion vorerst den Rang abgelaufen zu haben und harmoniert in der Abwehrmitte mit Neuzugang Sebastian Schonlau. Auch zum Ligastart?

Davids großer Vorteil: Er ist prädestiniert für den von Walter bevorzugten Fußball, der Mut und Spielfreude voraussetzt. Sein Nachteil: In den vergangenen Jahren kam er auf lediglich zwölf Einsätze im Profibereich. Sechsmal 2. Liga und ein Pokalspiel mit dem HSV, dazu fünfmal 3. Liga auf Leihbasis in Würzburg. Das war’s.

Coach Walter will HSV-Talent David fördern

„Wenn einer keine Erfahrungen sammelt, ist es schwer, alles umzusetzen“, weiß Walter, stellt aber klar: „Jetzt kann Jonas die Erfahrungen machen. Er bringt eigentlich alles mit.“ Dennoch will der Trainer von einer Vorentscheidung im Abwehrrennen nichts wissen: „Alle Innenverteidiger haben gut gearbeitet.“

Die Tendenz, dass David in seinem vierten Profijahr beim HSV aber zumindest die Chance zum Durchstarten erhalten soll, zeichnet sich ab. Dafür sprach vor dem Trainingsstart noch nichts. Eine Leihe schien beschlossene Sache zu sein, David lagen Anfragen aus der 2. und 3. Liga sowie dem Ausland vor. Walter aber bemerkte schnell, dass der gebürtige Hamburger womöglich genau der Mann sein könnte, den er für seine Spielidee braucht. Nachdem der Coach David seine Ideen in einem Gespräch verdeutlichte, verwarf der Youngster, der beim HSV bis 2024 unter Vertrag steht, seine Wechselgedanken.

Muss Toni Leistner beim HSV zunächst auf die Bank?

Kommt es nun zur Wachablösung in der HSV-Abwehr? Die Maßnahme würde zu Walter passen, der sich nicht um Namen schert, sondern seinen Plan im Kopf hat. So war es auf bislang all seinen Stationen. Beim HSV könnte es nun mit Leistner jemanden treffen, der vor einem Jahr noch als Führungsspieler geholt wurde.

Sollte aber doch alles anders kommen, wäre David vorbereitet. Der Junioren-Nationalspieler (neun Einsätze) ist ein gebranntes Kind, wurde in der Vorbereitung schon in den vergangenen Jahren gern gelobt – und saß dann doch nur draußen. Sollte es diesmal erneut so kommen, könnten nach den ersten Saisonwochen die Gedanken an einen Leihwechsel zurückkehren. Walter aber scheint es ernst zu meinen mit David.

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