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Glatzel
  • Robert Glatzel erzielte gegen Nürnberg einen Doppelpack.
  • Foto: WITTERS

HSV-Torjäger: Glatzel kann Vergleich mit Vorgänger Terodde standhalten

Er hat einen Lauf. Erst traf Robert Glatzel beim Derbysieg in Bremen (2:0) dann doppelt gegen Nürnberg (2:2). Tore, die dem Angreifer auch dabei helfen, den gewaltigen Schatten, der ihn verfolgt, ein wenig kleiner erscheinen zu lassen.

Für Sonntag kündigt sich Großes an. Ein Treffer noch, dann zieht Simon Terodde (33) mit Dieter Schatzschneider (63) in der ewigen Zweitliga-Schützenliste gleich. Da Schalkes Angreifer ein Faible für Doppelpacks hat, könnte er gegen Ingolstadt nicht nur Schatzschneiders 153 Tore knacken, gleich sogar vorbeiziehen. Die Schlagzeilen wären ihm sicher.

24 seiner Treffer erzielte Terodde in der Vorsaison für den HSV. Eine starke Zahl und eine enorme Hypothek für seinen Nachfolger. Zugegeben, eine recht unfaire Diskussion. Torjäger wie Terodde sind außergewöhnlich, das verdeutlicht sein anstehender Rekord. Glatzel ist dennoch auf einem guten Weg, aus dem Schatten seines Vorgängers zu treten.

HSV: Robert Glatzel kämpft gegen seinen Schatten Simon Terodde

Tore sind dabei das beste Argument. Fünf in acht Zweitligapartien stehen auf Glatzels Konto. Nur Terodde (zehn), St. Paulis Guido Burgstaller, Sven Michel (Paderborn) und Phillip Tietz (Darmstadt/jeweils sechs) trafen öfter. „Sein Doppelpack jetzt hat mich sehr gefreut“, so HSV-Sportdirektor Michael Mutzel. „Es gab ja schon kritische Stimmen, weil er am Anfang nicht immer getroffen hat.“


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Eine Diskussion, die dem HSV nie gefiel. Ganz bewusst, so hieß es vor der Saison, wolle man nach Teroddes Gastspiel auf einen anderen Stürmertypen setzen, einen spielenden, der seine Kollegen stärker in Szene setzt. Der erhoffte Effekt: Ein unterm Strich höherer Ertrag. In Glatzel (kam für knapp eine Million Euro aus Cardiff) fanden die Bosse ihren Mann.

HSV mit Entwicklung von Robert Glatzel sehr zufrieden

Ironie des Schicksals, dass der 27-Jährige seinen Spielstil zuletzt dann allerdings leicht in Richtung Terodde verändern sollte, um zulegen zu können. HSV-Trainer Tim Walter forderte Glatzel dazu auf, sich nicht zu tief fallen zu lassen. So könne er zwar Angriffe mit einleiten, fehle aber im Zentrum. „Er hat nicht so viele Tore gemacht, weil er in den richtigen Momenten nicht da war, wo er Tore schießen kann“, so Mutzel. „Robert soll auch tiefe Wege machen, nicht nur entgegen kommen.“ Seitdem läuft’s für Glatzel deutlich besser.

Steckt also doch mehr Terodde in Glatzel, als alle dachten? Erstaunlich: Beide haben in dieser Serie pro Spiel ähnliche Laufwerte (Glatzel im Schnitt 10,9 km/Terodde 10,5), sind fast gleichstark im Zweikampf (Glatzel: 44,65 Prozent gewonnen/Terodde 45,32), und haben nahezu gleich viele Ballkontakte (Glatzel 27/Terodde 30).  Nur in Sachen Trefferquote liegt Terodde klar vorn.

Die HSV-Bosse können es verkraften, denn auch Glatzels Tor-Bilanz passt. Es ist der wohl bestmögliche Weg, dem großen Schatten seines Vorgängers dauerhaft zu entkommen.  

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