Kapitän Sebastian Schonlau hebt Jonas Meffert empor, auch die Kollegen Jonas David (2.v.l.) und Miro Muheim (l.) können ihr Derby-Glück kaum fassen.
  • Kapitän Sebastian Schonlau hebt Jonas Meffert empor, auch die Kollegen Jonas David (2.v.l.) und Miro Muheim (l.) können ihr Derby-Glück kaum fassen.
  • Foto: WITTERS

HSV macht nach Derby-Wahnsinn „ganz wichtigen Schritt“ Richtung Bundesliga

Was für ein Derby! Was für ein Wahnsinn! Und ein Ende, das die Vormachtstellung in der Stadt zumindest für diese Saison manifestierte. Nach dem 4:3 (1:1) gegen den FC St. Pauli liegt der HSV neun Zähler vor den Kiezkickern, die aus allen zarten Aufstiegsträumen gerissen wurden. Der HSV hingegen setzte einen wichtigen Schritt Richtung Bundesliga.

So wurde im Volkspark seit Jahren nicht mehr gejubelt. Der Schlusspfiff war gerade ertönt, da rannten die HSV-Profis im Pulk und völlig entfesselt in Richtung der Nordkurve, während die Fans auf den Rängen rasten. Das war mehr als ein Sieg, da waren sich alle einig. HSV-Vorstand Jonas Boldt sprach von einem „ganz wichtigen Schritt für uns“, während der St. Pauli-Anhang seine tapferen Verlierer feierte.

Viele Matchwinner beim Derby zwischen HSV und St. Pauli

Vorangegangen war eine atemberaubende Partie. Der kleine Knut, der diesmal symbolisch den Spielball ins Stadion brachte, hatte so eine Ahnung. „Ich hab’ keinen Lieblingsspieler, für mich zählt nur die Mannschaft“, sagte er vor dem Anpfiff über die Stadion-Lautsprecher, da johlte das Volk ob dieser Weisheit aus einem Kindermund. Doch Knut sollte Recht behalten. Am Ende gab es nicht den einen Matchwinner, sondern viele.

Gänsehaut-Atmosphäre im Volkspark. Und eine mächtige Choreo der HSV-Fans. Da zückte sogar Klub-Ikone Horst Hrubesch begeistert sein Smartphone und machte ein Foto. Und natürlich wurde auf beiden Seiten kräftig gezündelt.

Lasogga zweifelt Entscheidung bei Afolayan-Foul an

Auf dem Rasen kam zunächst der HSV besser in die Partie. St. Pauli guckte sich das ein paar Minuten an – und startete dann zum Gegenangriff. Von Minute zu Minute wuchsen die Kiezkicker und waren vor der Pause das bessere Team. Afolayan traf nach 17 Minuten, erwischte aber zuvor Muheim mit dem Arm im Gesicht. Das Tor zählte nicht – eine strittige Entscheidung. „Ich hätte als Stürmer das Kotzen gekriegt“, sagte Pierre-Michel Lasogga am Sky-Mikro.

Trotzdem jubelte St. Pauli zuerst. Saliakas‘ Flachschuss ins kurze Eck saß (36.), da verstummte der HSV-Anhang kurzzeitig.


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Das änderte sich kurz vor dem Wechsel. Davids 20-Meter-Strahl landete oben rechts im Winkel. Das 1:1, der HSV atmete auf (44.). Ein Treffer, der trotz der Pause Wirkung hinterließ. Kurzzeitig überrollte der HSV den Gast. Jatta entwischte der St. Pauli-Deckung, traf aus deren Rücken zum 2:1 (48.). Vier Minuten später vollendete Heyer.

3:1. Alles klar soweit im Derby? Nein, denn nun nahm der Wahnsinn seinen Lauf. St. Pauli drückte, Metcalfe (62.), Paqarada (66.) und Saliakas (68.) scheiterten. Saad aber verkürze (71.). Der HSV schlug zurück, hatte Glück, dass Medic Kittels Hereingabe ins eigene Netz beförderte (78.). Doch Irvine traf postwendend per Kopf – nur noch 4:3 (79.).

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Dabei blieb es in diesem Derby, von dem sie im Volkspark noch in einigen Jahren erzählen werden. Zwei Vereine, ein Fest. Fast wäre es schade, wenn es erst mal das letzte Derby für längere Zeit gewesen sein sollte …

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