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HSV-Kapitän Sebastian Schonlau gibt beim 1:1 gegen Dresden die Richtung vor.
  • HSV-Kapitän Sebastian Schonlau gibt beim 1:1 gegen Dresden die Richtung vor.
  • Foto: WITTERS

HSV-Kapitän Schonlau: „Es macht definitiv Spaß, am Millerntor zu treffen“

Am Freitag geht es für den HSV zum Derby an das Millerntor. Die Vorfreude im Volkspark ist groß. Für viele Profis ist es das erste Stadtderby. Das gilt auch für Sebastian Schonlau (27). Die MOPO sprach mit dem HSV-Kapitän über das Spiel, die Erwartungen und Ziele. 

MOPO: Können Sie sich noch an Ihr letztes Zweitliga-Tor erinnern?

Sebastian Schonlau: Klar, das war im März gegen Pauli. So oft schieße ich ja nicht Tore. Aber wenn es mal passiert, freue ich mich immer. Gerade in dem Spiel war es für uns damals auch sehr gut und wichtig. Ich kann sagen, es macht definitiv Spaß, am Millerntor ein Tor zu schießen.

Damals haben Sie Paderborn als Kapitän am Millerntor auf den Platz geführt. Am Freitag machen Sie das nun mit dem HSV. Was bedeutet Ihnen das Amt beim HSV?

Es bedeutet mir eine Menge. Es ist für mich eine große Ehre, hier beim HSV der Kapitän zu sein. Das ist noch mal eine andere Hausnummer als in Paderborn. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das jetzt auch hier machen darf.

Waren Sie überrascht, dass Sie als neuer Spieler direkt dieses Amt beim HSV bekommen haben?

Das ist vielleicht nicht ganz üblich, aber es kommt immer mal wieder vor. Auch in der HSV-Vergangenheit. Der Trainer hatte mich zum Ende der Vorbereitung darauf angesprochen. Im ersten Moment war ich ein bisschen überrascht, aber ich konnte mich schnell mit der Situation anfreunden.

Wie sieht denn bislang Ihre Derby-Erfahrung aus?

In Paderborn gab es Spiele gegen Bielefeld oder Osnabrück, die auch als Derbys bezeichnet werden. Aber das sind keine vergleichbaren Derbys zu dem, was jetzt hier ansteht. Das wird für mich auf jeden Fall jetzt eine neue Erfahrung. Es ist definitiv etwas Besonderes. Wir wissen alle um die Bedeutung und Brisanz dieser Begegnung für die Fans. Ich kann versprechen, dass wir alles reinhauen werden.

Die letzten Stadtderbys liefen für den HSV nicht gut, die Sehnsucht der Fans nach einem Erfolg gerade in diesem Spiel ist groß. Erzeugt das einen besonderen Druck?

Druck ist das falsche Wort. Natürlich wissen wir, was es den Fans bedeutet. Das haben sie uns vor der Saison klar gemacht. Das löst natürlich auch etwas aus bei den Spielern. Bei uns ist es so, dass wir uns auf dieses Spiel freuen.

HSV-Kapitän Schonlau im Interview: „Im Derby wollen wir zeigen, dass wir gallig sind“

Wir wollen zeigen, dass wir gallig sind, dass wir gierig sind und wirklich Bock haben, dieses Spiel zu gewinnen. Das ist unser klares Ziel. Als Spieler freust du dich einfach auf solche Spiele mit einer gewissen Brisanz. Von Druck würde ich da nicht sprechen. Für mich gibt es nichts Schöneres.

Mutig und selbstbewusst soll unter Tim Walter beim HSV gespielt werden. Das war in den ersten Spielen auch zumindest teilweise schon zu sehen. Wie lautet die Marschroute für das Derby?

Wir werden im Derby unseren Spielstil sicherlich nicht verändern, weil wir einfach an die Spielidee glauben und auch wissen, dass wir damit erfolgreich sein können. Wir werden am Freitag versuchen, noch mutiger, noch selbstbewusster, noch konsequenter und noch zielstrebiger zu spielen.

Was wird am Ende entscheidend sein? Die Taktik, die Qualität oder die Mentalität?

Ich glaube, in jedem Spiel muss die Mentalität der Spieler stimmen. Einsatz, Laufbereitschaft, Wille, das muss immer da sein. Nicht nur in diesem Spiel, sondern in jedem Spiel.

HSV-Kapitän Schonlau traf schon für Paderborn am Millerntor

Natürlich wollen wir dann auch die Qualität, von der wie ohne Zweifel genügend in der Mannschaft haben, auf den Platz bringen. An erster Stelle stehen bei uns aber Mentalität und Einsatzbereitschaft.

Wie schätzen Sie St. Pauli ein?

Sie haben letzte Saison eine Super-Rückrunde gespielt, sind jetzt auch wieder sehr ordentlich gestartet. Ich würde den Fokus aber lieber bei uns lassen. Wir müssen uns gar nicht so sehr mit Pauli beschäftigen. Wir müssen auf uns schauen und unsere Leistung auf den Platz bringen. Dann ist es für uns auch nicht wichtig, was Pauli machen wird.

Haben Sie irgendeine Verbindung zu St. Pauli?

Nein, zu Pauli habe ich keine Verbindung.

Knapp 11.000 Zuschauer werden am Freitag im Stadion dabei sein. Dazu gehören auch erstmals wieder immerhin 700 Gästefans. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Wir freuen uns in erster Linie darüber, dass wir wieder von 700 Gästefans empfangen werden. Die Stimmung im Stadion wird erst mal nicht auf unserer Seite sein, das ist klar. Aus dieser Situation kann man aber auch Kraft ziehen. Unser Ziel ist es, dass man am Ende des Spiels unsere 700 Fans mehr hört als die anderen 10.000.    

Das Spiel ist am Freitag, den 13. Für viele ist dieses Datum ein Unglückstag. Sind Sie abergläubisch?

Nein, das bin ich nicht. Ich höre jetzt auch zum ersten Mal, dass das Spiel am Freitag, den 13. ist. Wir sind optimistisch, dass es für uns ein guter Tag werden wird.

Sie haben im Sommer bewusst den Schritt von Paderborn nach Hamburg gewählt, weil Sie auf die große Fußball-Bühne wollten. Wurden die Erwartungen bislang erfüllt?

Definitiv. Es gibt keine Zweifel und ich bin absolut davon überzeugt, dass es für mich der richtige Schritt ist. Auch von unserer Mannschaft, von unserem Trainerteam und den Verantwortlichen bin ich überzeugt.

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Ich freue mich einfach, wenn ich in den Volkspark fahre oder in diesem Stadion spiele. Da habe ich ein Grinsen im Gesicht.  Es ist schön, beim HSV zu sein.

Geht das Derby am Freitag verloren, könnte die Stimmung auch schnell kippen. Macht man sich darüber Gedanken?

Nein, wir gehen komplett positiv in das Spiel. Das ist so ähnlich wie mit dem Druck. Am Ende des Tages sollten wir uns einfach auf dieses Spiel freuen. Unser Ziel ist es zu gewinnen, die drei Punkte zu holen und unsere Fans glücklich zu machen. Über ein anderes Szenario denken wir überhaupt nicht nach.

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