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Tim Walter und Toni Leistner
  • Tim Walter (l.) und Toni Leistner hatten nicht das beste Verhältnis.
  • Foto: imago/ActionPictures

„Über den spricht man nicht so gerne“: Walters Wiedersehen mit Leistner

Der Rückkehr in den Volkspark steht nichts mehr im Weg. Toni Leistner hat seine Oberschenkelprobleme überwunden und soll am Samstag Herthas Abwehr dirigieren. Ein schönes Geschenk zum 33. Geburtstag, noch dazu ein pikantes: Es ist Leistners erstes Wiedersehen mit dem HSV, seit er im Sommer 2021 von Tim Walter aussortiert wurde und den Verein verließ.

Man darf gespannt sein, wie die Fans Leistner empfangen werden. Außer Pfiffen gibt es für Ex-HSV-Profis im Volkspark meist wenig zu ernten, Leistner aber könnte eine Ausnahme bilden. Die meisten Anhänger mochten ihn. Der gebürtige Dresdner ist ein Typ, auf und neben dem Platz. Auch deshalb lief sein Abschied alles andere als normal ab.

Leistner und die offene Rechnung. Walter ist bemüht, das brisante Wiedersehen geräuschlos abzumoderieren. „Das ist ein Spieler des Gegners und über Spieler des Gegners spricht man nicht so gerne“, sagte der Trainer, führte dann aber aus: „Er hat sich damals entschlossen, den Verein zu verlassen. Wir haben ihm keine Steine in den Weg gelegt und alles Gute gewünscht.“ Und weiter: „Mittlerweile ist er bei Hertha angekommen. Schön, dass wir ihn im Volkspark wiedersehen.“

Leistner drückte Fan von Dynamo Dresden zu Boden

Versöhnliche Worte nach einem Abgang, der es ziemlich in sich hatte. Denn so reibungslos, wie Walter es nun darstellt, verlief Leistners Ende beim HSV nicht.

Ein Jahr lang, in der Saison 2020/21, war der Routinier HSV-Kapitän und Chef der Abwehr, kam aufgrund von Blessuren und Sperren aber nur auf 20 Pflichtspiele. Unvergessen, wie er nach dem Pokal-Aus in Dresden einen Fan, der seine hochschwangere Frau beleidigt hatte, auf der Tribüne stellte und zu Boden drückte.

Instagram-Post von Leistner führte beim HSV zum Eklat

Mit Walters Ankunft änderte sich im Sommer 2021 die Ausgangslage. Leistner – der als Verteidiger viele Vorzüge hat, aber ganz sicher nicht für den von Walter bevorzugten Ballbesitz-Fußball prädestiniert ist – verlor seinen Stammplatz. Und maulte. Mehrfach gab es Krach mit Walter, dem die laxe Einstellung des Ausgebooteten missfiel.

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Nachdem der HSV Leistner mitteilte, dass er nicht mehr mit ihm plane, kam es zum Eklat. Ein Instagram-Post brachte das Fass zum Überlaufen. So sei es eben, „wenn der Verein sich einen Plan von einem Trainer aufschwatzen lässt und keinen eigenen Plan verfolgt“, soll Leistner einem Fan öffentlich geantwortet haben, bestritt gegenüber dem Verein anschließend aber die Echtheit des Posts. Dem HSV reichte es dennoch. Leistner wurde mit sofortiger Wirkung vom Training suspendiert, kassierte eine Abfindung in sechsstelliger Höhe und wechselte kurz darauf nach Belgien.

Leistner stünde Aussprache mit Walter aufgeschlossen gegenüber

Knapp zwei Jahre später sieht man sich nun wieder. Wie brisant aber wird die Nummer? Daraus, dass Leistner dem HSV weiterhin wohlgesonnen ist, machte er nie einen Hehl. Auch mit Walter gäbe es kein grundsätzliches Problem. Zu einer Aussprache sei es nie gekommen, sagte er der „Bild“ vor wenigen Monaten, „ich hätte aber kein Problem damit“.

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Zumindest einen kurzen Austausch könnte es am Samstag geben. Walter wird es sich kaum nehmen lassen, seinem Ex-Spieler zum Geburtstag zu gratulieren. Leistner dürfte die Gratulation annehmen – und anschließend auf eine astreine sportliche Antwort aus sein.

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