Bereits Anfang April waren Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin mit dem HSV auf Mallorca. Diesmal wird der Trip stressiger und heißer.

Bereits Anfang April waren Boss Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin mit dem HSV auf Mallorca. Diesmal wird der Trip stressiger und heißer. Foto: WITTERS

Heißer Trip mit Fragezeichen: Darum wird Malle für den HSV zum Problem-Camp

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Viel Sonnenschein und Höchsttemperaturen zwischen 32 und 34 Grad werden in dieser Woche von Mittwoch bis Sonntag auf Mallorca erwartet. Es sind perfekte Bedingungen für einen Badeurlaub. Auch der HSV reist in dieser Zeit auf die Baleareninsel. Allerdings nicht zum Entspannen, sondern zum Arbeiten – und das mit einer längeren Problem-Liste im Gepäck.

So hatten sie sich das beim HSV höchstwahrscheinlich nicht vorgestellt. Auf zwei Kurz-Trainingslager setzen die Hamburger in diesem Sommer. Im ersten Camp in Herzogenaurach wurde Mitte Juli unter Top-Bedingungen intensiv gearbeitet, zum Abschluss der Saisonvorbereitung geht es jetzt nach Mallorca.

Die neue Mannschaft sollte zu diesem Zeitpunkt eigentlich nahezu komplett feststehen. Geklappt hat das nicht. Noch weit mehr als nur der Feinschliff muss erledigt werden. Die Stimmung ist teilweise bereits angespannt. Zu groß sind in zu vielen Bereichen noch die Fragezeichen.  

Der HSV braucht mal wieder ein Erfolgserlebnis  

Das Selbstvertrauen: Mit Blick auf die neuen Herausforderungen und mehr Qualität bei den Gegnern will der HSV in der Bundesliga auf ein anderes Spielsystem setzen. Eine kompakte Abwehr mit fünf Verteidigern soll die Basis sein. Im Angriff soll auf Tempo gesetzt werden. Seit fünf Wochen wird an der Umstellung gearbeitet. Vieles funktioniert noch nicht. Das haben auch die bisherigen Testspiel-Auftritte gezeigt.

Zuletzt gab es vier Niederlagen in Folge. Sicherheit und Selbstvertrauen können so nicht entstehen. Auf Mallorca wartet am Samstag (20 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gegen den spanischen Erstligisten RCD Mallorca nun der finale Test der Vorbereitung. Ein Erfolgserlebnis wäre gerade für die Köpfe der Spieler wichtig. Ansonsten geht es auch mit Zweifeln in die neue Saison.    

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Die Führungsstruktur: Die Mannschaft wurde bereits kräftig umgebaut, eine neue Hierarchie wird noch gesucht. Einige Führungsspieler wie Ludovit Reis oder Davie Selke haben das Team schon verlassen. Bei Sebastian Schonlau ist die Zukunft weiterhin offen, bei Torhüter Daniel Heuer Fernandes ist ebenfalls noch unklar, welche Rolle er in der kommenden Saison spielen soll. Bei Jonas Meffert sieht es ähnlich aus.

Die Kapitänsfrage muss beim HSV wohl vertagt werden

Wie soll die Macht künftig verteilt werden? Haben die Sommer-Zugänge Yussuf Poulsen und Jordon Torunarigha das Zeug, um die Mannschaft direkt zu führen? Rücken Miro Muheim und Daniel Elfadli in der Rangordnung weiter nach vorne? Wie groß wird der Einfluss der mittlerweile fünf Franzosen in der Mannschaft? Mallorca wäre jetzt eigentlich der passende Ort gewesen, um alles zu sortieren und unter anderem auch den künftigen Kapitän zu bestimmen. Für die Umsetzung gibt es aber aktuell wohl noch zu viele Fragezeichen hinter dem Team. Das Thema bleibt voerst offen.

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Der HSV-Kader muss weiter umgebaut werden

Der Transfer-Druck: Sieben neue Spieler hat der HSV in diesem Sommer bereits geholt, rund zehn Profis wurden auf der anderen Seite bislang abgegeben. Weitere größere Veränderungen sind geplant. Ein neuer Rechtsverteidiger und ein neuer Innenverteidiger sollen auf jeden Fall noch kommen.

Auch in der Offensive gibt es nach dem wohl bevorstehenden Abgang von Ransford Königsdörffer akuten Handlungsbedarf. Hinzukommt, dass einige Profis den Verein noch verlassen sollen. Der zeitliche Druck wird mittlerweile auch zum Faktor. Gerade die Verstärkungen für die Defensive sollen Soforthilfen sein. Zwei Drittel der Vorbereitung sind allerdings schon gelaufen. Jeder Tag zählt. Entsprechend wird sich auch auf Mallorca viel um weitere Transferbewegungen drehen.

Dompé und Pherai sind aktuell verletzt

Die Belastungssteuerung: Mit Jean-Luc Dompé hat sich Hamburgs formstärkster Offensivspieler in der vergangenen Woche am Sprunggelenk verletzt. Der Franzose wird zwei bis drei Wochen ausfallen. Der HSV will alles dafür tun, damit er so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen kann. Dafür wird er im Zweifel auch auf die Mallorca-Reise verzichten. Noch ist eine Entscheidung nicht gefallen.

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Genau auf die richtige Belastungssteuerung muss auch bei Immanuel Pherai geachtet werden. Der Offensivspieler hatte sich direkt zum Start in die Vorbereitung einen Innenbandanriss zugezogen und soll in den kommenden Wochen langsam wieder in die Mannschaft integriert werden. Noch ist allerdings auch bei ihm unklar, ob er mit nach Mallorca reisen wird.

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