„Fußball kann brutal sein“: HSV-Youngster Røssing-Lelesiit erlebt Drama gegen DFB-Elf
Was für ein Drama in Voluntari, Rumänien! HSV-Youngster Alexander Røssing-Lelesiit und Norwegens U19 sind bei der EM auf tragische Weise ausgeschieden. Gegen Deutschland führte das Team bis kurz vor Schluss – dank einer starken Vorlage des Hamburgers. Doch in der Nachspielzeit patzte Norwegens Torhüter folgenschwer, Deutschland jubelte, Norwegen weinte. Ein bitterer Moment, auch für Røssing-Lelesiit, der bis dahin ein bärenstarkes Turnier spielte.
Schon im ersten Gruppenspiel gegen England sorgte der 18-Jährige für Aufsehen. Er erzielte ein Traumtor zum 1:1-Ausgleich, ließ die englische Abwehr alt aussehen und bereitete kurz darauf per Lupfer das 2:1 vor. Englands Rechtsverteidiger Triston Rowe (Aston Villa) wurde zur Pause ausgewechselt – von Røssing-Lelesiit zermürbt. Der Youngster selbst formulierte es herrlich rotzig: „Ich bekomme den Ball und weiß, dass ich eins-gegen-eins nur schwer zu stoppen bin. Also dribble ich einen, dribble zwei und dann mach ich ihn rein. Herrlich!“ Norwegens Presse feierte ihn als „Juwel“, norwegische Fans auf Social Media als „blitzschnell und kreativ“. Gegen die Niederlande (0:2) blieb er unauffälliger, aber gegen Deutschland war er wieder da.
Røssing-Lelesiit bereitet die norwegische Führung vor
In der 72. Minute drang Røssing-Lelesiit von links in den Strafraum ein, legte überlegt zurück auf Sondre Granaas – 1:0 Norwegen. Danach: Zittern. Deutschland glich durch Ouédraogo aus. In der Nachspielzeit fiel dann das aus norwegischer Sicht bittere 1:2 durch El Mala nach einem Torwartfehler – da stand Røssing-Lelesiit bereits nicht mehr auf dem Platz. Er war in der 87. Minute ausgewechselt worden. Deutschland ist weiter und spielt am Montag gegen Spanien um den Finaleinzug. Norwegen ist raus – trotz guter Leistung.
„Wir hatten das Ding eigentlich in der Hand“, klagte Granaas. Trainer Even Sel versuchte es positiv: „Ein unvergesslicher Abend, aber der Fußball kann brutal sein. Unsere Einstellung war das ganze Spiel über stark, darauf können wir aufbauen.“
Englische Vereine sollen Røssing-Lelesiit beobachten
Die DFB-Elf war erleichtert: „Norwegen hat es uns sehr schwer gemacht“, sagte U19-Coach Hanno Balitsch. „Wir hatten am Ende das nötige Glück.“
Beim HSV dürften sie Røssing-Lelesiits Auftritte aufmerksam verfolgt haben. Der schnelle Linksaußen kam im Januar von Lillestrøm und überzeugte bei der EM nun mit Tempo, Technik und Spielwitz. In Norwegens Eliteserien hatte er bereits auf sich aufmerksam gemacht – beim HSV, wo er bis 2029 unterschrieb, kam er bislang auf zwei Kurzeinsätze. Nach dem EM-Aus kann er nun früher als geplant in die Saisonvorbereitung einsteigen. Statt bis Ende Juni beim Turnier gebunden zu sein, könnte er etwas früher wieder zur Mannschaft stoßen.
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In England oder anderen Ligen soll man laut norwegischen Medien schon genauer hinschauen, konkrete Angebote gibt es aber nicht. Noch nicht. Der HSV weiß jedenfalls, was er an seinem Juwel hat.
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