Die HSV-Profis vor dem Spiel gegen Darmstadt
  • Noch sind sie ohne Heimsieg in dieser Saison: Gegen Sandhausen wollen die HSV-Profis ihre Fans endlich glücklich machen.
  • Foto: WITTERS

Stadt erlaubt mehr Fans: HSV gegen Sandhausen schon unter Druck!

Tagelang versteckte sich die Stadt Hamburg, gestern übermittelte sie dem HSV ihre Entscheidung. Der Verein darf Samstag gegen Sandhausen 19.950 Fans begrüßen, somit 2000 mehr als angedacht. Für Jubelstürme sorgte das im Volkspark allerdings keineswegs. Nach wie vor erhofft sich der Verein für die kommenden Saison-Wochen eine deutlich größere Auslastung seines Stadions.

Zumindest herrscht jetzt Gerechtigkeit. Durch die Anhebung der verfügbaren Karten stellt die Stadt den HSV mit dem FC St.Pauli gleich, beide Vereine dürfen ihre Stadien nun zu rund 34 Prozent füllen. Wohl ein rein taktischer Schachzug. Zumal die Stadt den Widerspruch des HSV gegen die Regelungen weiterhin unkommentiert lässt. Die Klubbosse erhoffen sich, künftig sogar deutlich mehr als 25.000 Fans begrüßen zu dürfen.


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Ein merkwürdiges Vorgehen der Stadt, die auch weiterhin keinen Ausschank von Alkohol im Volkspark gestattet. Und: Wieso entschied sie sich erst zwei Tage vor dem Anpfiff der Sandhausen-Partie für die Aufstockung? Völlig offen, ob der HSV die zusätzlichen Tickets überhaupt noch los wird.

17.500 Karten hatte der Verein bis vor der Verkündung der Aufstockung verkauft. Gemessen an den bisherigen sportlichen Resultaten durchaus ein Vertrauensbeweis der Fans. Wie es allerdings um die Geduld des Anhangs bestellt ist, wird sich zeigen müssen. Die stieß in der Vergangenheit häufig dann an ihre Grenzen, wenn der HSV als klarer Favorit in ein Spiel ging, zuletzt gab es nach dem 2:2 gegen Darmstadt Pfiffe. Die Rollenverteilung vor dem Sandhausen-Spiel ist noch eindeutiger.

HSV-Trainer Walter: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“

Walter sind Diskussionen dieser Art gerade recht. „Jedes Spiel ist schwierig“, so der Trainer, da könne man jeden Gegner der Liga nehmen. Und dann kommt es wieder, das neue Zauberwort: „Wir brauchen eine gewisse Geduld.“ Es sei wichtig, „zu sehen, welchen Hunger wir haben, welchen Tatendrang wir an den Tag legen “. Aber klar: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“

Gemessen daran ist die Saison-Ausbeute dürftig. Nach dem Auftaktsieg auf Schalke (3:1) folgten vier Partien ohne Dreier und eine weitere Umstrukturierung des Kaders. Mit Klaus Gjasula (Darmstadt) und Toni Leistner (St. Truiden) verließen zwei Routiniers den Verein, dafür kamen mit den Leihgaben Tommy Doyle (Man City) und Mario Vuskovic (Split) zwei weitere Talente. Der neue Weg des HSV, auf die Jugend zu setzen, wurde klar formuliert. Was aber ist so in dieser Saison drin? Mit der Beantwortung dieser Frage tun sie sich auch beim HSV schwer. Im Optimalfall hätte man ein Team mit vielen hochtalentierten Spielern, denen beim Aufstieg die Anpassung an die Bundesliga absolut zuzutrauen sei, heißt es intern. Ob die Rechnung aufgeht, ist völlig offen.

Kommende Woche gastiert der HSV bei Werder Bremen

Klar ist nur: Walter steckt vom Sandhausen-Spiel in der Punkte-Falle. Um Fans und Umfeld ruhig zu halten, ist ein Sieg Pflicht, gerade vor dem dann folgenden Derby in Bremen. „Geduld bedeutet, dass wir trotzdem unsere Spiele gewinnen wollen“, so der Trainer. „Das gibt uns dann Selbstvertrauen und Auftrieb.“

Geduld hin oder her – für die Fans wäre es ebenso wichtig, ab am Samstag einfach wieder einen Schuss mehr Hoffnung schöpfen zu können, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Das geht am besten mit drei Punkten. So simpel ist Fußball.

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