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Stephan Ambrosius ruft beim Spiel gegen Schalke über den Platz
  • Stephan Ambrosius feierte gegen Schalke sein HSV-Comeback nach über zwei Jahren.
  • Foto: WITTERS

Falscher Spielertyp für Walter? So reagiert HSV-Rückkehrer Ambrosius

Die Geschichte von Stephan Ambrosius ist einigermaßen bemerkenswert und bereits ausführlich erzählt. Beim HSV unter Tim Walter aussortiert, ließ er sich in der vergangenen Saison an den Karlsruher SC verleihen, kam in diesem Sommer zurück und schien keine Zukunft im Volkspark zu haben. Doch das Blatt hat sich gewendet und der 24-Jährige könnte am Sonntag zum zweiten Mal in Folge in der Startelf stehen. Das ist die Kurzform besagter Geschichte. Und nun hat sich Ambrosius erstmals seit seiner Rückkehr nach Hamburg selbst zu den vergangenen zwölf Monaten und zu seiner gegenwärtigen Situation beim HSV geäußert.

Die Bilder vom vergangenen Freitag, als er beim 5:3-Traumstart gegen Schalke 04 zum ersten Mal nach 27 Monaten ein Pflichtspiel mit der Raute auf der Brust bestritt, sind noch immer präsent in Ambrosius’ Kopf. „Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man als Hamburger im Volkspark auflaufen kann. Wie die Fans mitgefiebert haben, die Stimmung im Stadion – hier ist es einfach anders“, sagt der Innenverteidiger im „Spieltagscheck“ des HSV auf YouTube. „Ich habe mich gefreut wie ein Kind, gerade nach dem Sieg. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, hier wieder für den HSV aufzulaufen.“ Nachdem er in der Vorsaison leihweise insgesamt 19 Mal für den kommenden HSV-Gegner, den KSC, gespielt hatte – unter dessen Coach Christian Eichner.

HSV-Profi Ambrosius hat ein „gutes Verhältnis“ mit Eichner

„Wir hatten und haben ein gutes Verhältnis. Er hat an mich geglaubt, als ich nach meiner Verletzung und mit wenig Spielzeit nach Karlsruhe gekommen bin. Er hat sofort gesagt, dass ich die Spiele machen werde und hat mir viel Mut zugesprochen“, sagt Ambrosius über Eichner, den er im Vorfeld des Spiels am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) wiedersehen wird. „Er war der richtige Trainer zum richtigen Zeitpunkt – und ich werde ihm für immer dankbar sein. Ich wünsche ihm und Karlsruhe für die Saison alles Gute – aber natürlich nicht gegen uns.“

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Für den gebürtigen Hamburger war das Leihjahr in Karlsruhe auch persönlich sehr wichtig, wie Ambrosius erklärt: „Ich war das erste Mal weg aus Hamburg, von zuhause, ohne Mutter, Brüder und meine ganzen Freunde. Da fängt man an, sich mit sich selbst zu beschäftigen und merkt, was einem guttut und was nicht. Das hat mir sehr geholfen.“ Weshalb er unter dem Strich „nur positiv“ auf die Zeit in der Region Mittlerer Oberrhein zurückblicken könne.

„Bin nicht perfekt“ – aber Ambrosius will unter Walter lernen

Doch nun gilt der volle Fokus des Abwehrmanns wieder dem HSV. „Ich wollte mich auf ein anderes Fitness-Level bringen, was ich jetzt gemacht habe. Ich bin viel fitter aus der Sommerpause herausgekommen“, berichtet Ambrosius – und nennt damit wohl auch einen Grund dafür, warum Walter ihm zuletzt das Vertrauen schenkte. „Ich will mein Bestes ich sein – dafür bin ich jetzt hier und versuche einfach, Gas zu geben.“

Vieles spricht aktuell dafür, dass das „Zweikampfmonster“ über das Ende August schließende Transferfenster hinaus beim HSV bleiben wird – obwohl Walter noch im Vorjahr nichts mit Ambrosius, dessen Stärken nicht im spielerischen Bereich liegen, anfangen konnte. Er habe in der letzten Zeit viel darüber gelesen, erzählt Ambrosius – „von wegen: Ist das der richtige Spielertyp?“ Seine Antwort: „Ich sage immer: Ich bin jung und bereit, viel zu lernen. Dass ich nicht perfekt bin, ist klar. Aber ich habe Bereitschaft, alles aufzusaugen und mitzunehmen.“

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Insofern tue ihm das Training unter Walter momentan sehr gut, betont Ambrosius: „Ich habe schon viele Trainer erlebt und konnte bisher von jedem profitieren – und von Tim jetzt auch. Darum nehme ich das dankend an und mache weiter.“ Am Sonntag womöglich erneut als Startelf-Spieler.

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