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Tolgay Arslan bejubelt ein Tor für Melbourne City
  • Tolgay Arslan hat am Donnerstagabend erneut für Melbourne City getroffen.
  • Foto: imago images/AAP

Ex-HSV-Profi darf seinen Traum leben – und wird auf einmal zur Tormaschine

Per feinem Ballkontakt mit seiner eigenen Hacke leitete er den Angriff ein, ehe zwei seiner Teamkollegen einen Doppelpass spielten und anschließend wieder Tolgay Arslan in Szene setzen. Und zum Abschluss eines wunderschön herausgespielten Spielzugs blieb der Ex-HSV-Profi cool, erzielte beim 8:1-Sieg vom Melbourne City FC gegen Brisbane Roar das zwischenzeitliche 7:1, sprang auf die Bande und ließ sich neben einer Nebel-Fontäne feiern. Allein das Video, das sein australischer Klub am vergangenen Donnerstagabend auf seinen Social-Media-Kanälen teilte, würde wohl ausreichen, um zu verdeutlichen, wie gut es für Arslan in Down Under sportlich läuft. Aber auch in privater Hinsicht schwärmt der 33-Jährige längst von seiner seit Sommer neuen Heimat.

„Wir haben alle große Lust auf den Schritt. Ich habe von vielen Leute gehört, dass wir das auf jeden Fall machen müssen“, hatte Arslan im Juni zur MOPO gesagt – und seinen Wechsel weg aus Italien und hin nach Australien gemeint. Nachdem der Mittelfeldmann seine komplette Karriere in Europa verbracht und nicht nur in Deutschland (Borussia Dortmund, Alemannia Aachen, HSV), sondern ab 2015 auch fünf Jahre lang in der Türkei (Besiktas, Fenerbahce) sowie ab 2020 für drei Jahre in Italien (Udinese Calcio) gespielt hatte, startete er im Sommer 2023 ein neues Abenteuer. Arslan wagte einen Schritt, den er sportlich und familiär bis heute nicht bereut. Im Gegenteil.

„Die Saison in Italien war fast vorbei, ich hatte einige Angebote“, erzählte der Deutsch-Türke vor einigen Wochen dem australischen Digital-Netzwerk „Keepup“. Udine habe gewollt, dass er seinen Vertrag verlängere. „Ich habe aber gefühlt, dass ich etwas Neues brauche“, sagt Arslan und begründet: „Ich glaube, mein Leben hat sich durch meine Kinder geändert. Sobald man Kinder hat, denkt man in anderen Wegen. Der Wechsel war auch eine Entscheidung für meine Kinder.“ Und einer, der sich als richtig erwiesen habe: „Nach einer Woche habe ich meine Frau angeschaut und wir wussten: Wir haben das Richtige getan.“ Zumal es in seinem Klub ebenfalls blendend läuft.

Ex-HSVer Arslan ging auch wegen Familie nach Australien

Dass der Melbourne City FC nach zehn von 27 Spieltagen auf dem vierten Platz der australischen A-League rangiert, hat er auch und vor allem seiner Nummer zehn zu verdanken: Arslan. Zehn Tore und vier Assists verbucht der gebürtige Paderborner wettbewerbsübergreifend in 19 Partien schon für den Erstligisten, zum 8:1-Erfolg gegen Brisbane nach Weihnachten steuerte Arslan neben seinem Treffer auch zwei weitere Vorlagen bei – und wurde anschließend zum Man of the Match gewählt. Sein Vertrag in Melbourne läuft noch bis Ende Juni 2025.

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„Er ist hungrig. Er ist mit dem Glauben hergekommen, Dinge zu gewinnen“, schwärmte Melbourne-Kapitän Jamie Maclaren gegenüber „Keepup“ schon vor Wochen von Arslan. „Und auch wenn es nicht der Saisonstart war, den wir wollten, ist er ein Spieler, der uns ganz sicher helfen wird, um mehr Punkte zu sammeln und in der Tabelle zu klettern.“ Der Ex-HSV-Profi (92 Pflichtspiele, sechs Tore, zwei Assists zwischen 2009 und 2014) sei ein Spieler, sagt Maclaren, „der eine Top-Karriere in Europa“ gehabt habe und der „in einem wirklich guten Alter“ nun im Sommer nach Australien gewechselt sei.

Kapitän von Melbourne City schwärmt von Tolgay Arslan

„Ich habe mich entschieden, in einer guten Form herzukommen“, berichtet der dreimalige deutsche U21-Nationalspieler seinerseits und ordnet ein: „Es ist eine harte Liga. Wir können eine neue Generation kommen zu sehen. Ich kann immer noch lernen, ich lerne auch immer noch von jungen Spielern.“ Zumal australische Menschen einen entscheidenden Vorteil hätten, sagt Arslan: „Sie sind stark und schnell. Ich denke, kein Land ist stärker. Deshalb habe ich viele talentierte Kinder gesehen. Ich bin einer der Glücklichen, der diesen Traum leben kann. Aber mit harter Arbeit kann jeder es schaffen. Man muss groß träumen.“

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Das tat er im Sommer. Und lebt nun seinen Traum in Down Under, wo Arslan auch nach seinem Karriereende mit seiner Familie bleiben möchte. „Ich habe viele Länder dieser Welt gesehen“, führt der Ex-Hamburger aus. „Aber ich kann definitiv sagen, dass das hier das beste Land ist.“ Und Australien bekommt derzeit wohl den effizientesten Fußballer Tolgay Arslan zu sehen, den es je gegeben hat.

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