„Es ist nicht fair“: Wie ungemütlich wird es für dieses HSV-Trio jetzt?
Exakt 30 Spieler gehören aktuell zum Profi-Kader des HSV. Nur Werder Bremen, der VfB Stuttgart (jeweils 32) und der FC Augsburg (31) haben von allen Bundesliga-Klubs ein noch größeres Aufgebot. Gewollt ist das in Hamburg nicht. Drei Spieler sollen weiterhin abgegeben werden. Die Kandidaten sind mit Silvan Hefti, Bakery Jatta und Guilherme Ramos bekannt. Bewegung gibt es allerdings keine. Wie ungemütlich wird es jetzt für das Trio?
Beim Testspiel gegen Hannover 96 (1:3) durften am Donnerstag alle drei Abgangskandidaten noch mal im Volkspark ran. Hefti und Ramos spielten die komplette Partie in der Abwehr, Jatta wurde 20 Minuten vor Schluss eingewechselt. „Sie haben versucht, sich nicht nur anzubieten, sondern auch etwas für den eigenen Fitnesszustand zu tun“, erklärte hinterher Merlin Polzin.
HSV-Coach Polzin will auf eine klare Kommunikation setzen
Hat das Trio auch eine Chance, sich beim HSV noch mal anzubieten? Diese Frage beantwortete der HSV-Trainer nicht konkret. „Ich glaube, wir haben klar kommuniziert, wie die Situation aussieht“, sagte er. „Es ist jetzt nicht fair, über Einzelne noch mal und noch mal zu sprechen. Wir wissen Bescheid und die Jungs wissen es auch. Das ist das, was zählt. Wir sind da sehr transparent, was unsere Einschätzung angeht.“

Nach einer Chance, um aktuell beim HSV wieder in den Vordergrund zu rücken, hört sich das nicht an. Vielmehr dürfte sich die Situation für das Trio weiter zuspitzen, wenn nach der Länderspielpause alle Nationalspieler wieder zurück im Volkspark sind. Beim Trainingsspiel elf gegen elf wird für sie dann kein Platz mehr sein. Mit Blick auf die kommende Woche und die Arbeit auf dem Trainingsplatz sagt Polzin: „Es ist von uns klar kommuniziert, wie wir uns gewisse Dinge vorstellen. Es ist auch klar, wie unsere Trainingsmethodik aussieht. Jeder weiß Bescheid, wie die jeweilige Rolle aussieht.“
HSV-Transfers in andere Länder sind aktuell noch möglich
Hefti, Jatta und Ramos soll mit der Maßnahme erneut ein Vereinswechsel nahegelegt werden. In einigen Ländern wie der Schweiz, der Türkei oder Griechenland ist der Markt dafür noch geöffnet. Bislang deutet sich allerdings kein Abgang an, zumindest teilweise ist das für die betroffenen Profis auch überhaupt kein Thema.
Dass als letzte Maßnahme, wie im vergangenen Winter (Moritz Heyer und Levin Öztunali), sogar wieder Spieler zur zweiten Mannschaft geschickt werden und nicht mal mehr mit den Profis trainieren dürfen, war bislang keine Option. Das würde auch diesmal sehr überraschend kommen und wäre nur schwer nachvollziehbar. Denn die betroffenen Profis haben sich nichts zuschulden kommen lassen, sie sorgen trotz der für sie mehr als unbefriedigenden Situation nicht für Stunk oder Unruhe.
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Hefti hat erst im vergangenen Sommer von den aktuellen HSV-Bossen einen Vierjahresvertrag bis 2028 bekommen, Ramos hat die Mannschaft zuletzt mit seinem Kopfballtor beim Pokalspiel in Pirmasens vor einer Blamage bewahrt, Jatta ist fast schon seit zehn Jahren beim HSV – und steht sinnbildlich für den Zusammenhalt im Volkspark.
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