„Es gibt Gedankenspiele“: Feiert Vuskovic sein Blitz-Debüt im Hamburg-Derby?
Merlin Polzin wusste natürlich, um wen es geht, als er auf der Pressekonferenz gefragt wurde, ob er für einen möglichen Neuzugang noch Platz lassen würde im Derby-Kader des HSV: Luka Vuskovic. Den Namen des HSV-Wunschspielers nahm der Trainer nicht in den Mund, denn er äußere sich ungerne zu Profis, die bei anderen Vereinen unter Vertrag stehen. Seine Worte in Bezug auf Vuskovic klangen am Mittwoch allerdings vielsagend.
Von einer kompletten Einigung zwischen Tottenham und dem HSV konnte im Vorfeld der Pressekonferenz noch nicht die Rede sein. Der Premier-League-Klub hat den Hamburger Bossen die Tür geöffnet, die Spurs können sich vorstellen, ihren talentierten Innenverteidiger für eine Saison an den HSV zu verleihen. Unterzeichnet sind die Papiere aber noch nicht. Ob sich das bis zum Anpfiff des Stadtderbys am Freitag (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) ändert? Möglich ist es. Und Polzin schloss auch nicht aus, Vuskovic direkt ins Aufgebot zu berufen.
HSV-Trainer deutet Transfer-Chance bei Luka Vuskovic an
„Klar, Gedankenspiele gibt es immer“, sagte der Coach am Mittwochnachmittag, ehe er nachschob: „Ob es aber Sinn ergibt, was unseren Matchplan angeht, aber auch die Qualität der Jungs, die wir schon hier haben – das ist sicherlich eine andere Thematik.“ Er wisse jedenfalls, auf wen der fragende Reporter anspiele – auf Vuskovic.
Diesen Namen erwähnte Polzin wie gesagt nicht, er erklärte lediglich: „Das Gute ist, dass wir in sehr guten Gesprächen sind, was die Arbeit von Stefan (Sportvorstand Kuntz; d. Red.) und Claus (Sportdirektor Costa; d. Red.) angeht. Da haben wir volles Vertrauen, dass wir am Ende all die Lösungen hinbekommen, die wir in dieser Transferperiode auch geschafft haben. Deshalb warten wir ab, was passiert“. Spätestens der Spielbericht am Freitagabend werde Klarheit liefern – auch in Bezug auf Luka Vuskovic. Es sei „kein Geheimnis“, dass der HSV an dem Bruder von Mario Vuskovic interessiert sei.
Vuskovic auf der Bank? HSV-Fans wären sehr euphorisiert
Der 18-Jährige könnte, wenn der Leihtransfer vor dem Derby vollzogen wird, für Abgangskandidat Guilherme Ramos in den Kader rutschen. Sollte Vuskovic nach seiner Verpflichtung direkt auf der Bank sitzen, könnte das bei den Fans im Volkspark eine zusätzliche Euphoriewelle auslösen – passenderweise vor dem Duell mit St. Pauli. In der Chefetage des HSV ging man am Mittwoch allerdings tendenziell davon aus, dass die Zeit zu knapp werden würde. Selbst, wenn der Kroate noch am Abend in Hamburg landen würde, dürfte er das Abschlusstraining am Donnerstagmittag wegen des zu absolvierenden Medizinchecks verpassen.

Das könnte Sie auch interessieren: „Das Spiel war Grütze“: Christoph Kramer macht kuriose HSV-Beobachtungen
Dass Vuskovic als Abwehrmann direkt zum Einsatz käme, ist ohnehin eher unwahrscheinlich. Denn die Dreierkette um Daniel Elfadli wusste beim 0:0 in Gladbach zu überzeugen. Warmed Omari dürfte seinen Platz als halbrechter Innenverteidiger vorerst sicher haben, könnte aber bald von Vuskovic verdrängt werden. Zumal sich Tottenham von dem Transfer verspricht, dass der Youngster viel Spielzeit erhält. Erst einmal geht es aber darum, dass die Verträge zwischen Hamburg und Nord-London ausgetauscht – und schließlich gegengezeichnet – werden.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.